Angorakaninchen

Das Angora ist eine der ältesten Kaninchenrassen überhaupt – und mit seiner langen Wolle und den lustigen Ohrpuscheln zugleich eine der auffallendsten. Aber nicht nur das!

Angorakaninchen auf einen Blick


Größe: | mittel

Gewicht: | ca. 3,5 kg

Lebenserwartung: | 5 bis 10 Jahre

Fellfarben: | meist einfarbig weiß

Fell: | sehr lang, weich, flauschig

Charakter: | freundlich, neugierig

Bewegungsbedarf: | mittel

Pflegeaufwand: | hoch

Platzbedarf: | hoch

Haltung: | Indoor, Outdoor bedingt

Preis: | 40 bis 200 Euro

"/>Herkunft: | England

Größe: | mittel

Gewicht: | ca. 3,5 kg

Lebenserwartung: | 5 bis 10 Jahre

Fellfarben: | meist einfarbig weiß

Fell: | sehr lang, weich, flauschig

Charakter: | freundlich, neugierig

Bewegungsbedarf: | mittel

Pflegeaufwand: | hoch

Platzbedarf: | hoch

Haltung: | Indoor, Outdoor bedingt

Preis: | 40 bis 200 Euro

 England
 mittel
 ca. 3,5 kg
 5 bis 10 Jahre
 meist einfarbig weiß
sehr lang, weich, flauschig
 freundlich, neugierig
 mittel
 hoch
hoch
Indoor, Outdoor bedingt
40 bis 200 Euro

Aussehen und Charakter

Das hervorstechendste Merkmal des Angorakaninchens ist sein langes Fell. Züchter sprechen von „Wolle“. Sein Fell war und ist noch immer sehr begehrt und wird gerne verarbeitet, vor allem zu Strickwaren wie den beliebten Angorapullis. Viel zu oft müssen die Kaninchen aber für die kommerzielle Wollgewinnung leiden. Sie werde unter schlechten Bedingungen gehalten und geschoren.

Das besondere an der Wolle der Angorakaninchen ist, dass es keinem Fellwechsel unterliegt und ständig weiter wächst. Charakteristisch sind für Angorakaninchen neben dem am ganzen Körper langen Fell die puscheligen Ohrbüschel sowie ein ausgeprägter, wolliger Backenbart und eine Stirntolle. Je dichter das Fell ist, umso wertvoller ist aus züchterischer Sicht das Kaninchen.

Überwiegend sieht man weiße Angorakaninchen, aber es sind auch andere einfarbige Varianten sowie russenfarbige Angoras anerkannt. Sind die Tiere nicht reinrassig, treten sie auch in vielen anderen Farben auf. Allgemein gelten Angoras als freundlich und neugierig.

Die Haltung von Angorakaninchen

Alle Kaninchen haben ein großes Bewegungsbedürfnis. Das bedeutet: je größer der Kaninchenstall, umso besser. Für das Angorakaninchen als mittelgroße Rasse ist ein handelsüblicher Kleintierkäfig aus dem Zoohandel eigentlich schon zu klein, da mindestens zwei Tiere darin untergebracht werden müssen. Besser eignet sich ein Gehege, das den Tieren genügend Raum bietet – übrigens nicht nur in die Breite, sondern auch nach oben, denn zum natürlich Verhalten des Kaninchens gehört das „Männchen machen“. Für jedes Tier muss zudem mindestens ein Häuschen mit jeweils einem Ein- und Ausgang vorhanden sein.

Die Einstreu sollte häufig gewechselt werden und nicht zu kleinteilig sein, da das lange Fell sonst sehr schnell verschmutzt. Optimal ist für den Sommer ein großer Außenstall mit Freilaufmöglichkeit oder ein eigenes Kaninchenzimmer, wenn die Tiere Indoor gehalten werden. Eine ganzjährige Außenhaltung empfehlen Fachleute bei Angorakaninchen nicht, da ihre Wolle zwar dick und warm wirkt, sie aber kein geeignetes Winterfell ausbilden. Zudem sind sie nach den regelmäßig nötigen Schuren sehr kälte- und sonnenempfindlich, bis die Wolle wieder nachgewachsen ist.

In der warmen Jahreszeit freuen sich die Tiere aber natürlich über Auslauf im Freien – bitte immer oder hauptsächlich im Schatten, denn Angoras vertragen weder Sonne noch große Hitze besonders gut.

Alle Kaninchen müssen als soziale Tiere stets mit mindestens einem Artgenossen gehalten werden. Bei Angoras kann es allerdings unter Umständen Schwierigkeiten geben, wenn sie mit normalhaarigen Rassen vergesellschaftet werden, da das sehr lange Fell ihre Körpersprache verfälschen und für „Missverständnisse“ unter den Tieren sorgen kann. Tipps zur optimalen Größe und Konstellation von Kaninchen-Gruppen finden Sie unter Kaninchen vergesellschaften und Kaninchen zusammenführen.

Etliche Angorazüchter betrachten diese Kaninchenrasse als ungeeignet für die private Haltung. Das stimmt jedoch nur bedingt, denn wer weiß, wie man mit dem ständig wachsenden Fell richtig umgeht und was fachgerechte Angora-Pflege bedeutet, der wird viel Freunde an diesen besonderen Tieren haben.

Ernährung der Angorakaninchen

Bei der Zusammenstellung von Kaninchenfutter für Angoras gilt dasselbe wie für alle Kaninchen: Sie haben einen sehr störungsanfälligen Verdauungsapparat und müssen daher ausgewogen und artgerecht gefüttert werden. Vor allem Raufutter zur gesunden und natürlich Abnutzung der Zähne ist ein absolutes Muss. Darüber hinaus brauchen Angorakaninchen zusätzlich „Powerfood“ beispielsweise in Form von geeigneten Pellets, denn das Haarwachstum kostet Energie.

Manche Fachleute empfehlen neben Heu und Grünfutter spezielles Angora-Futter mit einem höheren Anteil an Aminosäuren und Eiweiß. Zu saftiges oder färbendes Futter eignet sich nicht, da es das Fell verschmutzt. Mehr Infos finden Sie unter Kaninchen richtig ernähren und Was fressen Kaninchen?

Pflege der Angorakaninchen

Die Fellpflege von Angorakaninchen ist zeitintensiv und zwingend notwendig. Es muss zwar nicht gebürstet werden, aber mindestens alle drei Monate fachgerecht geschoren! Sonst verschmutzt und verfilzt die Wolle und es droht sogar die Gefahr eines Hitzestaus im Körper. Übrigens: Das Scheren an sich macht dem Kaninchen nichts aus. Im Gegenteil, viele Tiere genießen es sogar, wenn ihr Fell sanft und fachgerecht gekürzt wird.

Wer sich also ein Angorakaninchen wünscht, muss sich von einem Fachmann oder dem Tierarzt zeigen lassen, wie das Scheren geht, denn es ist lebensnotwendig für die Tiere. Unsachgemäß gepflegte Angoras sind ein Fall für den Tierschutz! Augen, Maul und After müssen stets sauber und frei von zu langem Fell gehalten werden. Außerdem sollte schon bei den Jungtieren mit intensiver Fellpflege und Schur begonnen werden, damit sie sich daran gewöhnen und lernen, es als etwas Angenehmes zu empfinden. Der Vorteil: Angoras werden durch diesen regelmäßigen Kontakt häufig sehr zahm und zutraulich.

Regelmäßig sollten auch die Krallen kontrolliert und geschnitten werden, wenn sie zu lang werden. Ein kurzer täglicher Gesundheits-Check (Kontrolle von Augen, Ohren, Gewicht, etc.) sollte selbstverständlich sein. Mehr dazu unter Kaninchenpflege.

Video über Angorakaninchen

Krankheiten

Spezielle Angora-Krankheiten gibt es in diesem Sinne nicht. Aber im langen Fell können sich bei unsachgemäßer Pflege Parasiten breit machen und Hauterkrankungen werden unter Umständen zu spät bemerkt. Wird die Wolle zu lang, droht wie bereits erwähnt ein Hitzestau, umgekehrt frieren sie direkt nach der Schur bei zu niedriger Umgebungstemperatur sehr leicht.

Angorakaninchen kaufen

Im Zooladen werden züchterisch reinrassige Angorakaninchen eher selten zum Kauf angeboten, im Tierheim und bei Nothilfen findet man sie bisweilen. Interessierte sollten sich ansonsten am besten mit einem Züchter in Verbindung setzen oder in Internet-Verkaufsportalen auf die Suche gehen. Eine Checkliste, worauf man beim Kauf achten muss, haben wir unter Kaninchen kaufen zusammengestellt.

 

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Kommentare (1)

  • Tamara
    Tamara
    am 28.03.2019
    Eine sehr schöne Seite mit sehr interessanten Infos! Vielleicht schaffe ich mir auch solche süßen Angorakaninchen an.

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