Inhalt
Der Wunsch nach einem ruhigen Hund
Einen Kläffer mag niemand, aber manchen Menschen ist es einfach nicht so wichtig, ob ihr Hund öfters bellt. Im Zweifelsfall soll er sich im Garten erst einmal richtig ausbellen. Wer sich dagegen selbst eher zum ruhigen, gemütlichen Menschenschlag zählt, der wünscht sich auch einen in den Grundzügen ruhigeren Hund. Manchmal macht es die Wohnsituation auch geradzu notwendig, dass es sich um ein ruhiges Tier handelt, da Probleme mit der Nachbarschaft ansonsten vorprogrammiert sind.
Eine Hunderasse, die überhaupt keinen Laut von sich gibt, existiert nicht! Selbst der in diesem Zusammenhang gern genannte Basenji bellt zwar nicht in der Form, wie man es normalerweise kennt, ein kurzes „Wuff“ bzw. einen Ton bringt er aber durchaus hervor. Lassen Sie sich nun aber nicht zu einem vorschnellen Kauf dieser Rasse verleiten, denn sie besitzt einen ausgeprägter Jagdtrieb. Diese Hunde benötigen viel Auslauf und ausreichend Betätigung. Wer dies nicht bieten kann, wird mit diesem Hund nicht glücklich.
Am Besten werfen Sie erst einmal einen Blick in unseren Beitrag Welcher Hund passt zu mir? und Infos rund um die Anschaffung.
Ruhige Hunderassen
- Irischer Wolfshund
Zwar handelt es sich bei ihm um die größte Hunderasse, bei der Bellfreudigkeit reiht er sich jedoch am anderen Ende der Liste ein. Er gilt als ruhig, freundlich und zurückhaltend.
- Retriever
Ursprünglich wurden sie für die Jagd gezüchtet. Eine Anforderung dabei war, dass sie mitunter stundenlang ruhig neben dem Jäger verweilen musste. Bei richtiger Erziehung sind also sowohl der Golden Retriever als auch Labrador Retriever recht zurückhaltende Gesellen.
- Basset
Er hat zwar ein tiefes, sonores Bellen, davon macht er aber selten Gebrauch. Im Allgemeinen verhält er sich trotz Trubel um sich herum ruhig und brav.
- Afghanischer Windhund
Draußen geben sie Gas und genießen auch gerne mal ihre Unabhängigkeit. Aber im Haus zeigt er sich sehr zurückhaltend.
- Bernhardiner
Die großen Tiere können recht unterschiedlich ausfallen, wobei sie einen überwiegend ruhigen Charakter aufweisen. Die gemütlichen Kerle eignen sich auch als Familienhund, benötigen aber viel Platz!
- Barsoi
Erhält die hochgewachsene Rasse aus Russland genügend Auslauf, hat man gute Chancen, dass es sich bei seinem Barsoi um einen ruhigen, ausgeglichenen Hund handelt.
- Labradoodle & Goldendoodle
Alles ist möglich, da ja sowohl Pudel wie auch Retriever eingekreuzt sind. Überwiegend handelt es sich beim Labradoodle und Goldendoodle aber um recht friedliche, unkomplizierte Tiere.
- Eurasier
Gern sitzen sie an geeigneter Stelle und beobachten in aller Ruhe das Geschehen um sie herum. Sie zeigen viel Toleranz, sind feinfühlig und eher zurückhaltend.
- Lhasa Apso
Die kleine Rasse ist recht ausgelassen und fröhlich. Ein Besucher wird von den aufmerksamen Hunden auch gern mal mit einem kurzen Beller angekündigt, um einen Kläffer handelt es sich beim Lhasa Apso jedoch nicht.
- Greyhound
Trotz ihrer Geschwindigkeit, die sie draußen entfalten können, verbringen sie viel Zeit des Tages in gemütlicher Liegeposition. Dabei verhalten sie sich ruhig und unaufdringlich.
- Deutsche Dogge
Sie leben nach dem Motto „Wer groß ist, muss nicht bellen!“ Sie überzeugen mit ihrer Erscheinung und zeigen sich anhänglich und verständig.
- Akita Inu
Ein Akita ist recht selbstbewusst und hat es daher gar nicht nötig, ständig zu bellen. So viel Selbstbewusstsein fordert einen Hundebesitzer jedoch auch entprechend.
Der Weg zum ruhigen Hund
Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem Hund sind, der möglichst ruhig sein soll oder sich gerade einen angeschafft haben, der häufig bellt, dann haben wir für Sie noch ein paar Tipps.
- Welpenauswahl
Sollten Sie sich für einen Welpen entscheiden, fragen Sie den Züchter nach einem ruhigen Exemplaren. Oft sind deutliche Unterschiede in einem Wurf zu erkennen.
- Tierschutzhund
Bei der Auswahl eines Hundes im Tierheim können Ihnen die Mitarbeiter sicherlich kompetente Auskunft geben, bei welchen Hunden es sich um ruhige Exemplare handelt.
- Welpenerziehung
Bei einem Welpen ist es im Allgemeinen deutlich einfacher, ihm übermäßiges Bellen abzugewöhnen. Beginnen Sie mit der Erziehung daher frühzeitig!
- Auslastung
Lange Spaziergänge und ausreichend Beschäftigung führen zu einem ausgeglichenen Hund, der höchstwahrscheinlich wenig bellfreudig ist.
- Abwechslung
Einsame Hunde bellen oft aus Langeweile, wer seinem Hund dagegen die notwendige Aufmerksam schenkt und auch zuhause für genügend Abwechslung (z.B. durch unterschiedliches Hundespielzeug) sorgt, hat im Normalfall einen ausgeglichenen Hund.
- Gesundheitszustand
Wenn Sie es von Ihrem Hund gar nicht kennen, dass er viel bellt, ziehen Sie die Möglichkeit in Betracht, dass er krank ist oder Schmerzen verspürt. Bei Verdacht sollten Sie dies gleich von einem Tierarzt überprüfen lassen.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!