Fellpflege beim Hund: Praktische Tipps

Das Fell von Hunden verrät viel über den Gesundheitszustand. Eine regelmäßige Fellpflege bringt viele Vorteile mit sich. Zur optimalen Pflege ist es aber wichtig, die unterschiedlichen Felltypen und das jeweils passende Zubehör zu kennen.

Vorteile der regelmäßigen Fellpflege

Die Fellpflege von Hunden ist längst nicht nur aus optischen Aspekten ratsam. Hundehalter, die dem Fell ihrer Vierbeiner nicht nur in Zeiten des Fellwechsels ihre Aufmerksamkeit schenken, profitieren von diversen Vorteilen:

  • Parasiten
    Dank der ständigen Kontrolle des Fells werden ungebetene Gäste wie Zecken, Milben oder Flöhe frühzeitig erkannt. So kann einem Befall schnell entgegengewirkt und Parasiten entfernt werden. Da die kleinen Plagegeister nicht nur Juckreiz und Rötungen auslösen, sondern auch Krankheitsüberträger sein und Infektionen hervorrufen können, ist schnelles Handeln gefragt.
     
  • Verletzungen
    Verletzungen auf der Haut wie Kratzer oder gar Bisswunden lassen sich bei der aufmerksamen Fellpflege erkennen und umgehend behandeln.
     
  • Hygiene
    Verschmutzungen und Verfilzungen, die bei vielen Rassen relativ schnell drohen und als Krankmacher nicht unterschätzt werden dürfen, können verhindert werden. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten entfernt Schmutz, lose Haare und abgestorbene Hautpartikel. Die Haut der Hunde wird dadurch besser belüftet und gesund gehalten.
     
  • Bindung
    Die behutsame Fellpflege sollte nicht als Pflichtprogramm, sondern als zusätzliche Maßnahme zur Förderung der Mensch-Hund-Beziehung betrachtet werden. Bei schonender Gewöhnung an das Zubehör und geschmeidigen Handbewegungen verwandelt sich die Pflege in eine Wellness-Behandlung, welche viele Hunde überaus genießen.

Das Hundefell entscheidet über die Pflege

Welches Zubehör und welche Maßnahmen bei der Fellpflege zur Anwendung kommen sollten, hängt unmittelbar von der Hunderasse beziehungsweise der Art des Fells ab. Kommen ungeeignete Utensilien oder Pflegeprodukte zum Einsatz, kann das den Hunden auf Dauer sogar schaden. Grundsätzlich gilt: Schermaschinen sind für bestimmte Felltypen nicht nötig und sogar fehl am Platz. Sie können unnatürlich in das Zusammenspiel von Deckhaar und Unterwolle eingreifen, was dem Fell sowie der gesamten Gesundheit der Hunde schadet. Der Grund: Das Fell schützt vor Kälte, Hitze und Sonnenbrand – es dient als eine Art natürliche Klimaanlage und Schutz vor der Witterung. Bei der Fellpflege geht es deshalb in erster Linie um die Entfernung der losen Haare. Bleiben diese dauerhaft im Fell hängen, stört das die Belüftung der Haut.

Unterschiedliche Felltypen:

Tipps zur individuellen Fellpflege

  1. Anders als manche Hundebesitzer vermuten, neigen viele Hunde mit einschichtigem Fell ohne Unterfell zu Hautirritationen. Das Fell ist aufgrund des fehlenden Unterfells feiner und die Haut sensibler. Pflegeutensilien müssen behutsam verwendet werden. Verfilzungen kommen hier aber nicht vor.
     
  2.  Beim zweischichtigen Fell finden verschiedene Bürsten Verwendung, um lose Haare konsequent zu entfernen. Bei langhaarigen Rassen mit Unterwolle muss das Ausbürsten besonders gründlich erfolgen. Zudem können die langen Haare hier mit Scheren gekürzt werden.
     
  3. Spezielle Kämme und Bürsten sind für das Entfernen der Unterwolle ratsam.
       
  4. Einschichtiges Langhaarfell wird wöchentlich am besten mehrmals mit einer Bürste und einem Kamm gepflegt.
     
  5. Rassen wie Pudel und Wasserhunde sollten gebürstet und ihr Fell regelmäßig gekürzt werden. Weil Pudelmischlinge (z.B. Labradoodle) mit Rassen mit zweischichtigem Fell gekreuzt werden, kommen Verfilzungen häufiger vor. Auch das verstärkte haaren ist hier nicht auszuschließen – sorgfältiges Bürsten und evtl. Schneiden sind ein Muss.

Zubehör für die Fellpflege

  • Striegel und Gummibürste kommen vor allem bei kurzem glatten Fell mit wenig bis keiner Unterwolle zum Einsatz.
  • Hundebürsten und Kämme gibt es in großer Auswahl für die unterschiedlichsten Felltypen. Es gibt unter anderem weiche und harte Bürsten, sowie Kämme mit verschiedenen Zinkenlängen, -abständen und sowohl abgerundet wie auch spitz.
  • Entfilzungskämme und Zupfbürsten finden Verwendung bei üppigem Fell. Sie dienen dazu, Haare zu entwirren bzw. auszudünnen.
  • Trimmmesser kommen bei rauhaarigen Hunden zum Einsatz. Damit kann das tote Haar aus dem Fell entfernt werden. Die Technik lässt sich erlernen, oftmals übernimmt die Arbeit jedoch der Hundefriseur.
  • Schermaschinen müssen mit Bedacht verwendet werden, um nicht das Fell zu zerstören. Sie werden unter anderem bei manchen Hunderassen mit sehr üppigem Haar verwendet, um im Sommer eine Überhitzung zu vermeiden. Zudem können sie bei Hunden mit Locken zum Einsatz kommen, deren Haar nicht ausfällt. Hundefriseure greifen anschließend zur Schere, um den Feinschliff zu machen.

Hundehaare in der Wohnung entfernen

Grundsätzlich ist es von Vorteil, die Fellpflege im Freien durchzuführen. Das senkt die Hausstaubbelastung im Innenraum. Gänzlich vermeiden lassen sich Hundehaare in der Wohnung aber bei weitem nicht. Ein Segen für Hundehalter sind kraftvolle Staubsauger, die neben Hartböden auch Teppiche und Polstermöbel sowie Autositze beziehungsweise den Kofferraum zuverlässig von Haaren befreien.

Viele führende Hersteller wie Siemens, Miele oder Philips präsentieren individuelle Sauggeräte für Haustierbesitzer, die zum einen besonders leistungsstark sind, zum anderen häufig über rotierende Borstendüsen verfügen. Diese lösen festsitzende Haare aus textilen Oberflächen. Auf der Internetpräsenz des Nachrichtensenders n-tv werden verschiedene Tierhaarstaubsauger von namhaften Marken verglichen. Darunter ein Akkusauger sowie ein Modell das über eine Nasssaugfunktion verfügt. Diejenigen, die bereits einen soliden Staubsauger besitzen, können diesen mit einer Universal-Turbodüse aufrüsten. Derartige Bürsten gibt es im Handel von unterschiedlichsten Herstellern in mehreren Größen. Beim Kauf muss auf die Kompatibilität mit dem Staubsaugerrohr geachtet werden.

Darf man Hunde baden?

Zu häufiges Baden schadet der Haut und dem Fell von Hunden, denn es verfügt über eine natürliche Schutzschicht gegen Wettereinflüsse. Gegen ein gelegentliches Bad ist jedoch nichts einzuwenden, wenn hierbei ein spezielles Hundeshampoo verwendet wird, das für den jeweiligen Felltyp geeignet ist. Keinesfalls nutzen sollte man ein Haarshampoo, das für uns konzipiert wurde, denn es unterscheidet sich bezüglich des pH-Werts und könnte einen für Hunde unangenehmen Duft aufweisen.

Tipp: Die regelmäßige Fellpflege gehört zu den wichtigsten Maßnahmen bezüglich der Gesunderhaltung unserer Hunde. Darüber hinaus darf aber auch die Pfotenpflege nicht vergessen werden. Außerdem  sollten Ohren, Augen, Krallen und Zähne gelegentlich kontrolliert werden. Wer hier rechtzeitig reagiert, kann unter Umständen einiges an Tierarztkosten sparen.

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