1. Die Wahl des Hundes
Mit einem zweifelhaften Schnäppchenangebot aus dem Internet gehen Sie ein großes Risiko ein. Keinesfalls sollten Sie sich irgendwo mit einem „Züchter“ treffen, der zum Beispiel vorschlägt, sich auf halbem Weg zwischen ihm und Ihnen zu treffen. Schauen Sie sich unbedingt das Zuhause des Züchters an, wie die hygienischen Bedingungen sind, wie es der Mutterhündin und den anderen Welpen geht.
- Ist alles sauber?
- Sind die Welpen verspielt und kommen auf einen zu?
- Beantwortet der Züchter im Interesse seiner Tiere gerne alle Fragen und gibt Hilfestellungen?
- Kann er Gesundheitspapiere der erfolgten Impfungen und Entwurmungen vorlegen?
- Ist der Hund gechippt und besitzt einen EU-Heimtierpass?
Seien Sie bei all den Punkten nicht großzügig und sehen über den einen oder anderen hinweg. Die Konsequenz könnte sein, dass schon bald Krankheiten (z.B. wegen nicht erfolgter Impfungen) drohen und die Sozialisierung sowie Erziehung aufgrund fehlerhafter Prägung während der ersten Lebensmonate Sie vor ernsthafte Schwierigkeiten stellen könnte.
2. Eingewöhnung und Alltag im neuen Zuhause
Stress kann sich sehr negativ auf die Gesundheit eines Hundes auswirken. Achten Sie daher auf einen angenehmen Transport vom Züchter, einer Pflegestation oder einem Tierheim zu sich nachhause. Dort sollte bereits alles an Zubehör vorhanden sein, was der Hund benötigt – also unter anderem ein Hundebett, Halsband, Leine und Geschirr, Näpfe, sein gewohntes Futter, Pflegeutensilien und Hundespielzeug.
Wichtig ist jetzt auch, dass der Hund zur Ruhe kommen kann. Wenn ihn Kinder, Nachbarn und Verwandtschaft zur Begrüßung „überfallen“, ist dies nicht der passende Start. Der Hund hat zu Beginn genug damit zu tun, seine neuen Menschen und die ungewohnte Umgebung kennenzulernen. Gönnen Sie ihm ausreichend Ruhe und sorgen Sie dafür, dass er jederzeit ungestört schlafen kann.
3. Tierarzt und Gesundheitsvorsorge
Regelmäßige Besuche beim Tierarzt sind essenziell, um die Gesundheit des Hundes langfristig zu sichern. Wichtige Impfungen in den ersten Monaten betreffen Staupe, Parvovirose, Hepatitis, Leptospirose und Tollwut. Ihr Tierarzt teilt Ihnen mit, wann Auffrischungen empfehlenswert sind und wie Sie gegen Parasiten vorgehen können. Bei Würmern besteht die Möglichkeit einer regelmäßigen Wurmkur. Sollte ihr Hund anfällig gegen Zecken sein, können Sie ihn davor z.B. mit einem Spot-on schützen.
4. Versicherungen, die schützen
Leider müssen Sie im Laufe eines Hundelebens auch mit ernsthaften Erkrankungen bei Ihrem Hund rechnen. Hierbei können hohe Tierarztkosten auf Sie zukommen. Eine Hundekrankenversicherung kann dabei helfen, diese Kosten zu bewältigen und dem Hund die beste Versorgung zu bieten. Zumeist gibt es bei Versicherungsgesellschaften die Möglichkeit, sich für einen reinen OP-Schutz oder einen Vollschutz inklusive ambulanter Kosten zu entscheiden. Lassen Sie sich den jeweiligen Tarif berechnen und entscheiden Sie sich für das Versicherungspaket, welches Ihnen am passendsten erscheint.
Denken Sie außerdem über den Abschluss einer Haftpflichtversicherung für Ihren Hund nach. Sie hilft, wenn der Vierbeiner einen Schaden verursacht hat. Dabei kann es sich um einen Verkehrsunfall, eine zerbrochene Vase, aber auch einen Menschen handeln, den ihr Vierbeiner verletzt hat.
5. Die Ernährung des Hundes
Hochwertiges Futter ist eine Investition in die Gesundheit des Hundes. Lesen Sie sich das Kleingedruckte auf den Verpackungen durch und achten Sie darauf, dass der Fleischgehalt höher als der Anteil an Getreide ist. Letzteres darf durchaus beinhaltet sein, sollte aber nicht den Hauptbestandteil ausmachen.
Je nach Alter des Hundes sollten Sie sich passenderweise für ein Welpen-, Adult- oder Seniorhundefutter entscheiden. Diese sind auf den jeweiligen Energiebedarf zugeschnitten, welcher bei einem Welpen deutlich höher liegt als bei einem alten Hund. Bedenken Sie zudem, dass es viele Krankheiten gibt, die durch eine Ernährungsanpassung unterstützt werden können. Ihr Tierarzt kann Ihnen gegebenenfalls hierzu Empfehlungen aussprechen.
6. Körperliche und geistige Auslastung
Für die Hundegesundheit von Bedeutung ist auch eine artgerechte Haltung. Diese beinhaltet sowohl physische wie auch psychische Auslastung. Je nach Hunderasse und individueller Bedürfnisse kann diese sehr unterschiedlich ausfallen. Manche Hunde benötigen wenig, andere sehr viel Auslauf, um ausgeglichen zu sein. Zudem möchten manche deutlich mehr geistig herausgefordert werden als andere. Dies kann zum Beispiel mit der früheren Verwendung einer Hunderasse in Zusammenhang stehen. Jagd- oder Hütehunde haben zumeist mehr Anforderungen als ein reiner Familien- und Begleithund. Wer dies nicht ausreichend berücksichtigt, muss mit Verhaltensauffälligkeiten seines Hundes rechnen.
7. Pflege im Alltag
Manche Hunde benötigen extrem wenig, andere relativ viel Pflege. Hauptsächlich hängt dies mit der Felllänge und Beschaffenheit (u.a. Menge der Unterwolle) zusammen. Wer auf Fellpflege möglichst verzichten möchte, sollte dies bereits bei der Auswahl des Hundes berücksichtigen, damit nicht der Hund der Leidtragende ist. Vom Fell abgesehen sollte auch auf die Länge der Krallen geachtet werden, ob die Augen und Ohren sauber sind und die Zähne nicht übermäßig Zahnstein aufweisen.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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