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Symptome einer Magendrehung beim Hund
Bei einer Magendrehung kommt für zirka 30 Prozent der Hunde jede Hilfe zu spät. Daher ist es wichtig, die Symptome zu kennen:
- Aufgeblähter Bauch
- Speicheln und hecheln
- Große Unruhe
- Gekrümmter Körper
- Atemnot
- Würgereiz
- Kein Appetit
- Apathisches Verhalten
Wann tritt eine Magendrehung auf?
Eine Magendrehung kann grundsätzlich jeden Hund in jedem Alter treffen. Am seltensten tritt sie jedoch bei kleinen Hunden auf. Häufiger betroffen sind mittelgroße und vor allem große Hunderassen. Hier wiederum lässt sich beobachten, dass eine Magendrehung öfters bei Hunden mit großem, tief liegendem Brustkorb vorkommt. Zudem tritt sie weniger bei Welpen und Jungtieren, sondern verstärkt bei Tieren im bereits leicht fortgeschrittenen Alter auf. Eine besonders hohe Anfälligkeit liegt bei Doggen vor. Aber auch Rottleiler, Dobermann, Boxer, Molosser, Bernhardiner, Königspudel und der Irish Wolfhound sind gefährdet.
Was passiert bei einer Magendrehung?
Der Magen ist durch Bänder zwischen der Speiseröhre und dem Zwölffingerdarm befestigt. Eine Drehung ist sowohl horizontal wie auch vertikal möglich. Die Folge davon ist, dass der Eingang und Ausgang zum Magen abgedreht und somit versperrt werden. Gase können somit nicht mehr entweichen, woraufhin der Magen sich immer weiter ausdehnt und hart wird. Dies verursacht nicht nur Schmerzen, sondern dadurch werden angrenzende Blutgefäße abgedrückt, die zu einer Sauerstoffunterversorgung wichtiger Organe führt. Je länger mit einem Eingriff gewartet wird, umso höher ist die Schädigung. Die Überlebenschancen liegen bei rechtzeitigem Handeln bei zirka 70 Prozent.
Ursache einer Magendrehung
Die Tiermedizin ist sich unschlüssig, was der Auslöser für eine Magendrehung beim Hund sein kann. Oftmals ist er unklar und es kann nur spekuliert werden. Einer der möglichen Gründe ist zu große Futterportion. In Frage kommt auch eine erhöhte körperliche Aktivität nach einer Mahlzeit. Ebenfalls nicht auszuschließen sind manche Sorten von Trockenfutter, die verstärkt im Magen aufquellen. Da aber auch Hunde eingeliefert werden, die Nassfutter bekommen, mehrere Portionen über den Tag erhalten oder gerade mitten in einem abendlichen Schläfchen waren, sind in Frage kommende Ursachen nur mit Vorbehalt zu nehmen. Diskutiert wird zum Beispiel auch eine übermäßige Zufuhr von Kalzium, wodurch eine Verlangsamung der Verdauung eintreten könnte.
Behandlung und Kosten
Bei einer Magendrehung muss umgehend gehandelt werden. Abwarten, ob es vielleicht wieder besser wird, ist falsch! Das Einzige, was Sie tun können, ist sofort in eine Tierklinik zu fahren. Wenn Sie wissen, dass Ihr Tierarzt einen Eingriff vornehmen kann, können Sie selbstverständlich auch diesen kontaktieren und anschließend umgehend losfahren.
Dort angekommen wird üblicherweise mit Hilfe eines Röntgenbildes geklärt, ob tatsächlich eine Magendrehund vorliegt. Bestätigt sich der Verdacht, kann eventuell mit Hilfe einer Kanüle durch die Bauchdecke oder einen Schlauch über das Maul überschüssige Luft bzw. Gase aus dem Bauch entfernt werden. Möglicherweise dreht sich der Magen dadurch wieder in seine ursprüngliche Position. Wenn nicht, muss dies der Tierarzt bewältigen, indem er die Bauchdecke öffnet. Die Operation ist relativ aufwändig und kann schnell zu Kosten von über 1000 Euro führen. Froh kann sein, wer eine passende Versicherung besitzt. In diesem Fall ist man vor größeren finanziellen Problemen geschützt.
Eine Magendrehung lässt sich schwer vorbeugen
Es gibt einige Ratschläge, wie das Risiko einer Magendrehung beim Hund abgemildert werden kann. Bei Rassen mit einer erhöhten Anfälligkeit müssen Hundehalter dennoch ständig damit rechnen. Eine Möglichkeit ist, die tägliche Futtermenge nicht auf eine, sondern mindestens zwei oder drei Rationen zu verteilen. Vor und vor allem nach der Fütterung ist verdauen und ausruhen angesagt. Zudem können Sie versuchen herauszubekommen, ob Sie ein Trockenfutter verwenden, das bekannt dafür ist, besonders aufzuquellen. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die Marke zu wechseln. Und sollten Sie Barfer sein, versteht es sich von selbst, regelmäßige Checks beim Tierarzt zu machen, um eventuelle Unter- oder Überversorgungen bestimmter Nährstoffe erkennen zu können.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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