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Mein Hund ist weggelaufen
Es gibt die unterschiedlichsten Situationen, wie es zum Verschwinden eines Hundes kommen kann. Besonders häufig entlaufen Hunde beim Gassi gehen. Im einen Moment waren sie noch da, im nächsten haben sie plötzlich eine Spur aufgenommen. Das kann der Geruch eines Wildtiers sein, ebenso gut der Duft einer läufigen Hündin, der einem Rüden in die Nase gestiegen ist. Dazu kann es auch im eigenen Garten kommen, weshalb eine Umzäunung stets dicht und ausreichend hoch sein sollte.
Ursache für einen entlaufenen Hund kann auch ein Geräusch gewesen sein, zum Beispiel das Bellen eines Hundes, welches sein Interesse geweckt hat. Oder genau das Gegenteil: Vielleicht hat er etwas vernommen (Donner, Knall, aggressive Gebell), vor dem er sich fürchtet und panikartig flüchtet. Zu einem ähnlichen Verhalten kann es nach einem Unfall oder einer Beisserei kommen, wenn der Hund orientierungslos durch die Gegend streift. Und auch beim jagdlichen Einsatz eines Hundes ist es nicht ausgeschlossen, dass er aus einem bestimmten Grund nicht zurückkehrt und vermisst wird. Es gibt also viele Situationen, die dazu führen können, dass ein Hund vermisst wird. Dementsprechend sollte man gut vorbereitet sein.
Den Hund registrieren und kennzeichnen!
Aufgrund der Vielzahl an Situationen, die dazu führen können, dass ein Hund plötzlich vermisst wird, sollte man für diesen Fall rechtzeitig vorsorgen. Dazu gehört, dass ein Hund im Außenbereich immer ein Halsband bzw. Geschirr trägt, an dem sich eine Kennzeichnung befindet. Hierfür bietet sich zum einen ein Schildchen mit der gut lesbaren Handynummer des Besitzers an. Manche Kritiker sagen, es bestünde eine gewisse Gefahr, dass es dann zu einer „Lösegeldforderung“ kommen könnte, was wohl durchaus schon einmal vorgekommen sein soll. Das sind aber sicherlich Einzelfälle. Umgehen lässt sich das, wenn Sie Ihren Hund registrieren. Dazu muss er zuvor von einem Tierarzt mit einem Chip versehen worden sein, was absolut schmerzfrei und für Reisen ins Ausland zwingend vorgeschrieben ist.
Zur Registrierung des Hundes stehen verschiedene Haustierregister zur Verfügung. Das mit Abstand bekannteste ist Tasso. Nach der kostenlosen Registrierung erhalten Sie eine Plakette, die Sie an das Halsband des Hundes hängen können. Darauf befindet sich Ihre Registrierungsnummer, mit der Sie bzw. Ihr Hund einwandfrei (von Tasso) identifiziert werden können. Diese Möglichkeit besteht auch beim Deutschen Haustierregister. Es spricht nichts dagegen, den Hund bei beiden Organisationen zu registrieren, da man nie weiß, an wen sich der Finder eines Hundes möglicherweise wendet. Sollte der Hund ohne Plakette aufgefunden werden – er aber gechipt sein – bedarf es eines Lesegerätes, welches es Tierärzten, einem Tierheim oder der Polizei erlaubt, Rückschlüsse auf die Nummer zu ziehen.
Sofortmaßnahmen, wenn Sie Ihren Hund vermissen
- Wenn Ihr Hund beim Gassi gehen entlaufen ist, bleiben Sie (oder eine Begleitperson) auf alle Fälle erst einmal vor Ort! Zwanzig Minuten mögen Ihnen wie eine Ewigkeit vorkommen – für den Hund vergehen Sie wie im Flug, wenn er gerade einer interessanten Fährte folgt.
- Ist Ihr Hund trotz Ihrer Rufen nach ca. 15 bis 20 Minuten immer noch nicht zurückgekehrt, überlegen Sie, ob er vielleicht über einen Umweg zurück zum Auto oder zu Ihnen nach Hause gelaufen sein könnte. Kontrollieren Sie das und kehren Sie dann erneut zu dem Punkt zurück, an dem Sie den Hund aus den Augen verloren haben. Die meisten kommen früher oder später dorthin zurück!
- Wenn möglich, bitten Sie jemanden um Hilfe, der entweder die Umgebung absucht oder sich weiterhin in der Nähe aufhält, wo der Hund entlaufen ist.
Wenn der Hund dauerhaft verschwunden ist
Es lässt sich schwer eine Pauschale nennen, wann Sie weitergehende Maßnahmen ergreifen sollten. Wenn Sie nach ein bis zwei Stunden die Hoffnung aufgegeben haben, dass Ihr Hund zurückkehrt, sollten Sie folgendermaßen handeln:
- Rufen Sie bei oben genannten Haustierregistern an und melden Sie Ihren Hund als vermisst. Machen Sie das, selbst wenn Ihr Hund dort nicht registriert sein sollte.
- Verständigen Sie die Polizei, Tierärzte oder ein in der Nähe befindliches Tierheim, wo der Hund eventuell abgegeben werden könnte.
- Spätestens einen Tag nach dem Verschwinden sollten Sie Flyer in der Umgebung aufhängen, die über das Verschwinden des Hunds unterrichten. Machen Sie ausreichend Angaben und verwenden Sie ein Foto, auf dem der Hund deutlich zu erkennen ist.
- Bleibt die Suche erfolglos, ist eine weitere Option, Tiersuchhunde einzusetzen, wie es zum Beispiel das K-9-Suchhundezentrum anbietet.
- Darüber hinaus können Sie auch eine Suchmeldung in regionalen Zeitungen oder im Radio aufgeben.
Für den Ernstfall vorbereitet
Wenn Ihr Hund zu den Kandidaten gehört, die gerne einmal eine Weile außer Sichtweite bleiben, sollten Sie auf ein eventuelles Entlaufen folgendermaßen vorbereitet sein:
- Kennzeichnung am Halsband
- Hund chippen und bei einem Haustierregister melden
- Fertigen Sie ein aussagekräftiges Foto Ihres Hundes für Flyer an.
- Nehmen Sie ein Handy mit auf Ihre Spaziergänge, um im Notfall vor Ort Unterstützung rufen zu können.
- Sollte Ihr Hund nicht hören wollen, trainieren Sie den Rückruf und suchen sie ggf. Hilfe bei einem Hundetrainer.
- Der Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung kann vor späteren Forderungen schützen.
- Wer immer wissen möchte, wo sich sein Hund befindet, kann ein GPS einsetzen.
Wenn der Hund wieder da ist
Die meisten Hunde tauchen innerhalb weniger Stunden wieder von selbst auf, viele finden Ihren Weg zurück zu ihrem Besitzer aber erst über Umwege. Denken Sie bitte daran, eventuelle Aushänge wieder zu entfernen und alle Stellen, die Sie über das Entlaufen des Hundes informiert haben, nun über dessen Rückkehr zu unterrichten.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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