Durchfall beim Hund

Früher oder später hat jeder Hund einmal mit Durchfall zu kämpfen. Oft regelt sich dies ganz von selbst – es gibt jedoch ein paar Punkte zu beachten!

Wann spricht man von Durchfall beim Hund?

Durchfall kann verschiedene Ausprägungen haben: Manchmal handelt es sich lediglich um etwas breiigeren Kot und einen leicht erhöhten Stuhlgang, was sich nach zwei bis drei Tagen ganz von selbst wieder regelt. Im Extremfall kann der Kot jedoch auch völlig flüssig sein und ist vom Hund kaum noch zu kontrollieren. Hier hilft nur eine offene Terrassentür oder häufiges Gassi gehen, um die Gefahr zu vermindern, dass es in der Wohnung zu einem Malheur kommt. Schimpfen Sie den Hund nicht. Sicherlich geht es ihm sowieso schon schlecht genug und die Situation könnte sich nur noch verschlimmern. Stattdessen sollten Sie sich den Stuhlgang etwas genauer ansehen, ob sich möglicherweise Blut darin befinden. In diesem Fall sollten Sie nicht auf eine Selbstheilung vertrauen, sondern noch am selben Tag einen Tierarzt aufsuchen.

Warum hat mein Hund Durchfall?

Leider gibt es unzählige Möglichkeiten, warum ein Hund Durchfall haben kann. Denn Durchfall ist nicht etwa eine Erkrankung, sondern ein Symptom, welches sich aufgrund eines Problems bzw. einer Erkrankung zeigt. Nicht auszuschließen ist ein psychisches Problem, wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Durchfall damit zusammenhängt, dass der Hund etwas „Falsches“ gefressen hat oder es Begleiterscheinungen einer Krankheit sind. Hierfür kommt zum Beispiel ein Befall mit Würmern oder Giardien in Frage. Ebenso können Viren oder Bakterien der Grund für den Durchfall sein. Auch eine Allergie oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse können die Ursache sein.  

Relativ häufig hängt der Durchfall beim Hund mit der Nahrungsaufnahme zusammen. Vielleicht hat er im Garten einen angefaulten Kauknochen gefunden, ein verwestes Tier gefressen, an einer giftigen Pflanze geknabbert oder auf dem Spaziergang alte Essensreste zu sich genommen. Bei „Allesfressern“ heißt es, aufmerksam zu sein.

Möglicherweise ist der Grund für den Durchfall auch, dass er zuhause etwas gemopst hat. Es gibt eine ganze Reihe von Lebensmitten, die für Hunde giftig bzw. unverträglich sind. Unter anderem gehört dazu Schokolade, Weintrauben und Nüsse. Ungesund sind häufig auch Essensreste, die im Napf landen. Salz und andere Gewürze können schnell zu Problemen führen. Verzichten Sie daher besser darauf und belassen Sie die Ernährung bei Hundefutter.

Bedenken Sie außerdem, dass eine zu große Futterportion, ein plötzlicher Futterwechsel oder verdorbenes Futter für Durchfall sorgen können. Und leider kommt es auch immer wieder vor, dass ein Düngemittel, Putzmittel oder eine Chemikalie im Haushalt der Auslöser waren.

Chronischer Durchfall beim Hund

Man unterscheidet akuten Durchfall, welcher plötzlich ausbricht und nur unregelmäßig auftritt, und chronischen Durchfall, der in regelmäßigen Abständen immer wiederkehrt. Gründe dafür könnten zum Beispiel Parasiten sein, die sich im Darm eingenistet haben und nicht oder nur unzureichend bekämpft wurden. Würmer können relativ einfach ausgelöscht werden, jedoch können sie schon relativ kurze Zeit später erneut auftreten. Schwierig erweisen sich Giardien, deren Behandlung sehr langwierig sein kann.  

Hintergrund eines chronisch auftretenden Durchfalls beim Hund kann auch eine Futtermittelallergie sein. Bevor nicht geklärt ist, was genau die Ursache für den Durchfall ist, kann er immer wieder in Erscheinung treten. Gleiches gilt bei psychischen Problemen, die nicht abgestellt werden. Hier kommt zum Beispiel ständiger Stress in Frage (durch andere Hunde, Menschen, Alltagssituationen) oder auch Angst. Solche Situationen schlagen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen. Denken Sie daher auch in diese Richtung, wenn Sie auf Ursachenforschung sind.

Was tun, wenn der Hund Durchfall hat?

Durchfall ist nichts Außergewöhnliches und kann jeden Hund jederzeit treffen. Ob Sie deshalb gleich zum Tierarzt gehen sollten, müssen Sie von den Begleitumständen abhängig machen. Bei Welpen sollten Sie nicht länger als einen Tag warten, denn sie können sehr schnell an akutem Wassermangel leiden und ernsthaft gefährdet sein. Bei erwachsenen Tieren sollten Sie darauf achten, ob sie sehr lethargisch oder unruhig wirken, ob sie über 40 Grad Fieber haben, sich Blut in ihrem Kot befindet oder sie neben Durchfall auch Erbrechen haben. In diesen Fällen gehen Sie besser zum Tierarzt.  

Wirkt der Hund nur etwas schlapp, macht ansonsten aber einen recht guten Eindruck, dann können Sie abwarten und ihn erst einmal auf Nulldiät setzen. Der Darm benötigt nun dringend eine Erholungspause, weshalb viele Hunde ganz von selbst eine gefüllte Futterschüssel unberührt lassen. Geben Sie auch keine Leckerlis, sondern schauen Sie nur, dass der Hund hin und wieder etwas trinkt. Das ist wichtig, denn Durchfall entwässert den Körper. Die Nulldiät können Sie 24 bis 48 Stunden beibehalten, dann sollte der Hund wieder Nahrung aufnehmen.

Was darf der Hund bei Durchfall fressen?

Sobald der Hund mindestens einen Tag lang nichts gefressen hat, können Sie testen, ob er schon wieder bereit ist, eine kleine Portion zu vertilgen. Ein altes Hausmittel empfiehlt Schonkost in Form von Huhn, Reis und Hüttenkäse. Inzwischen wird von verschiedenen Herstellern aber auch spezielles Futter angeboten, welches bei Durchfall geeignet ist. Es sollte leicht sein (mäßiger Fettgehalt), gut verdaulich und mit Elektrolyten angereichert, um mögliche Verluste auszugleichen.

Abgeraten wird davon, einfach das übliche Futter sofort wieder zu geben, denn es besteht ein gewisses Risiko, dass der Hund aufgrund seiner misslichen Lage eine Futtermittelallergie auf das Futter entwickelt. Gerade bei allergiegefährdeten Hunden wird daher geraten, ihnen ein Hundefutter zu verabreichen, das frei von den Proteinquellen ist, welche sie üblicherweise erhalten. Bekommt ein Hund also zum Beispiel abwechselnd Futter mit Huhn, Ente und Rind, dann könnte man ihn vorübergehend mit reinem Lamm, Pferd oder Strauß füttern. Sollte sich tatsächlich eine Futterallergie ergeben, ist diese zu verschmerzen, weil das jeweilige Futter nach ein paar Tagen ja wieder abgesetzt wird und der Hund sein übliches Futter bekommt.

Lässt sich Durchfall vermeiden?

Es ist unmöglich, Durchfall ein Hundeleben lang zu vermeiden. Es gibt zu viele Möglichkeiten, die als Symptom Durchfall zeigen. Wichtig sind regelmäßige Tierarztbesuche, Wurmkuren, Stressvermeidung und ein gutes Training, dass niemals etwas vom Boden gefressen wird. Überprüfen Sie auch, ob der Hund ein hochwertiges Hundefutter enthält und nicht zu viele Leckerlis frisst (von Ihnen bzw. den Nachbarn etc.).

Mit dem Hund zum Tierarzt

In der Mehrzahl der Fälle ist es nicht notwendig, bei Durchfall den Tierarzt aufzusuchen. Dennoch ist es im Zweifelsfall immer besser. Sie können dem Tierarzt bei der Ursachenforschung helfen, wenn sie eine Stuhlprobe mitbringen und ihm möglichst viele Fakten liefern: Seit wann und wie oft hat sich der Durchfall ereignet? Hat sich der Stuhlgang verändert? Tritt der Durchfall regelmäßig auf? Können Sie sich eventuelle Gründe vorstellen? Möglicherweise kann der Tierarzt mit Ihrer Hilfe der Ursache bereits auf die Spur kommen. Zur Bestätigung wird er sicherlich eine Kot- und Blutuntersuchung durchführen. Von dieser hängt ab, wie die weitere Behandlung aussieht.

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