Katze hat Verstopfung

Eine Verstopfung tritt bei Katzen relativ häufig auf. Bevor diese zu einem ernsthaften Problem wird, sollte die Ursache gefunden werden.

Eine Verstopfung erkennen

Manche Katzen haben das reinste Ritual und setzen täglich ungefähr zur selben Uhrzeit ihren Kot ab. Bei anderen ist dies ganz unterschiedlich, jedoch allen gemeinsam ist, dass sie üblicherweise mindestens einmal am Tag ihr großes Geschäft verrichten. Bei Wohnungskatzen bekommt dies der Halter sehr genau mit und kann sowohl die Häufigkeit des Kotabsetzens als auch die Menge einwandfrei bestimmen. Bei Freigänger-Katzen ist dies deutlich schwieriger zu beurteilen. Manche von ihnen benutzen das heimische Katzenklo nur sehr unregelmäßig, weshalb eine eventuelle Verstopfung über längere Zeit unbemerkt bleiben kann. Umso mehr sollte man bei ihnen bereits auf kleinste Anzeichen achten, die mit einer Verstopfung in Verbindung gebracht werden könnten (Erbrechen, Appetitlosigkeit, Unruhe, Erschöpfung, Bauchweh, kleine Kotballen). Denn unbehandelt kann es zu ernsthaften Komplikationen kommen.

Leichte, mittlere oder schwere Verstopfung

  • Konstipation
    In der Tiermedizin wird eine Verstopfung in drei unterschiedliche Schweregrade eingeteilt. Die leichteste Form der Verstopfung wird Konstipation genannt. Dabei kommt es bei der Katze gelegentlich zu Problemen beim Kot absetzen. Das zeigt sich dadurch, dass sie nicht nur seltener Kot absetzt, sondern dies mit Schwierigkeiten stattfindet. Der Grund dafür ist, dass der Kot härter ist, weil er sich im Darm staut, wo ihm Flüssigkeit entzogen wird. 
  • Obstipation
    Tritt bei der Katze eine Verstopfung regelmäßig auf, selbst wenn bereits therapeutische Maßnahmen ergriffen wurden, spricht man von einer Obstipation. In diesem Fall hat die Katze nicht nur leichte, sondern deutliche Schmerzen und Probleme beim Versuch des Kotens. Zumeist ist es in diesem Fall bereits zu einem – möglicherweise unwiederbringlichen – Funktionsverlust des Magen-Darm-Trakts gekommen. 
  • Koprostase
    Der schlimmste Fall einer Verstopfung tritt ein, wenn keinerlei Kot mehr vom Dickdarm weitertransportiert wird. Diese Situation ist lebensbedrohlich und bedarf eines sofortigen tierärztlichen Eingriffs.

Warum hat meine Katze eine Verstopfung?

Wenn Sie bei Ihrer Katze Anzeichen von Verstopfung feststellen, sollten Sie sofort nach den Ursachen forschen. Zwar kann sich die Situation schnell wieder besser, aber genauso gut kann sie sich mit der Zeit verschlimmern.  

  • Verschluckte Haare
    Eine Verstopfung kann zum Beispiel durch übermäßiges Verschlucken von Haaren ausgelöst werden. Besonders betroffen sind langhaarige Katzenrassen, die während des Fellwechsels stark haaren. Beim Putzen ihres Fells bleiben viele Haare an der Zunge hängen und werden verschluckt. Die Katze reagiert darauf mit dem Hervorwürgen von Haarballen. Gelingt dies nicht in ausreichendem Maße, kann es zu Problemen im Magen-Darm-Trakt kommen. Katzengras hilft, die Haarballen hervorzuwürgen, den besten Schutz stellt jedoch eine regelmäßige Fellpflege dar. 
     
  • Ernährung
    Der Grund für eine Verstopfung kann auch das Futter sein. Frisst eine Katze beinahe ausnahmslos Trockenfutter und trinkt nicht in ausreichender Menge, wird der Kot immer härter und kann nur noch mit Mühe transportiert werden. In diesem Fall empfiehlt es sich, den Feuchtfutteranteil zu erhöhen bzw. darauf zu achten, dass das Futter einen gewissen Anteil quellfähiger Pflanzenfasern enthält, die die Feuchtigkeit binden (gilt nur für Katzen mit intaktem Darm). Vor allem aber sollte überprüft werden, ob alles dafür getan wurde, damit die Katze möglichst viel Wasser zu sich nimmt. Dazu bedarf es mehrerer Wassernäpfe, die an der richtigen Stelle positioniert wurden. Nähere Informationen erhalten Sie in unserem Artikel Die Katze trinkt nicht.
     
  • Übergewicht
    Probleme mit der Verdauung können auch entstehen, wenn die Katze Übergewicht hat, denn dies führt sowohl sichtbar zu einem eingeschränkten Bewegungsablauf, als auch innerlich zu Problemen: Der Darminhalt wird möglicherweise nicht mehr in der üblichen Geschwindigkeit weitertransportiert, weil es zu einer eingeschränkten Muskeltätigkeit kommt. 
     
  • Fremdkörper
    Hunde sind eher dafür bekannt, dass sie alles Mögliche verschlucken, aber auch bei Katzen kann ein Fremdkörper dafür sorgen, dass es zu einer Verstopfung kommt. Das kann auch passieren, wenn Katzen (versehentlich) Katzenstreu gefressen haben, welches im Magen aufquillt. Wenn Sie diesen Verdacht haben, sollten Sie sofort Ihren Tierarzt aufsuchen. 
     
  • Stress
    Nicht nur uns kann eine dauerhafte Stresssituation auf den Magen schlagen. Dies kann auch Katzen widerfahren. Vielleicht wird sie von jemandem aus der Familie ständig geärgert, oder eine andere Katze unterdrückt sie. Auch ein unsauberes oder ungeeignetes Katzenklo oder ständige Unstimmigkeiten in der Familie können Stress auslösen und unter anderem zu Verdauungsproblemen führen. 
     
  • Krankheit
    Verschiedene Krankheiten können sich in Form einer Verstopfung bemerkbar machen. Bei älteren Katzen kann zum Beispiel ein Gelenkverschleiß dafür verantwortlich sein. Er macht es den Katzen schwer, sich hinzuhocken und ihren Kot abzusetzen. Auch eine Erkrankung des Rückenmarks oder eine Nervenkrankheit kann zu Verdauungsproblemen führen. Bedenken Sie außerdem, dass Medikamente die Ursache dafür sein können. Vielleicht ist auch eine Chronische Niereninsuffizienz, ein Tumor oder die Zuckerkrankheit für die Verstopfung der Katze verantwortlich.

Wann muss die Katze zum Tierarzt?

Wenn die Katze sich grundsätzlich wohl zu fühlen scheint und einen Tag lang keinen Kot abgesetzt hat, besteht kein Grund zur Panik. Das ist völlig normal. Sie sollten jedoch die nächsten Tage aufmerksam sein, ob sich die Situation wieder eingependelt hat. Wenn es den Anschein hat, dass die Katze weiterhin Verstopfungsprobleme hat, sollten Sie zur Sicherheit besser einen Tierarzt aufsuchen, da sich – wie oben erwähnt – eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen dahinter verbergen können. Sofern Sie einen Verdacht haben, der für die Verstopfung verantwortlich sein könnte, sollten Sie diesen Ihrem Tierarzt mitteilen.

Eine Verstopfung behandeln

Sind verschluckte Haare, zu wenig Flüssigkeitsaufnahme, Übergewicht oder Stress der Grund für Verstopfungserscheinungen, dann können Sie dagegen gezielt vorgehen. In der richtigen Dosierung kann bei grundsätzlichen Verstopfungsproblemen auch die Zugabe von etwas Öl oder Flohsamenschalen im Futter hilfreich sein, damit der Kot weicher wird.

Sollten Sie nicht wissen, was die eigentliche Ursache für die Verstopfung ist, gehen Sie besser zum Tierarzt und lassen die Katze untersuchen. Eine Diagnose kann mithilfe einer Blutuntersuchung, Röntgenbilder oder einer rektalen Untersuchung durchgeführt werden. Je nach Schweregrad verschreibt der Tierarzt möglicherweise lediglich ein Abführmittel, in schweren Fällen – zum Beispiel wenn eine akute Verstopfung durch einen Fremdkörper oder „Steinkot“ vorliegt – muss er sofort eingreifen.

Ernährung bei Verstopfung

Je nachdem, was die Ursache für die Verstopfung ist, kann eine Anpassung der Ernährung sinnvoll sein. Kam es bereits zu einer krankhaften Erweiterung des Dickdarms, wird Ihnen der Tierarzt wahrscheinlich zu einem Diätfutter raten, welches leicht und hochverdaulich ist. Ist der Darm dagegen grundsätzlich noch voll in Takt, dann kann eine etwas ballaststoffreichere Ernährung geeignet sein. Sie sorgt dafür, dass mehr Wasser im Kot gebunden wird. Diesbezüglich können Sie im Fachhandel oder beim Tierarzt das geeignete Futter erwerben.

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