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Welpen-Ernährung in den ersten Wochen
Die ersten Lebenswochen ernähren sich Welpen ausschließlich von Muttermilch. Sie enthält alle Nährstoffe, die sie in dieser Zeit benötigen. Nur wenn die Hündin nicht genügend Milch geben kann, sollte mit spezieller Welpenmilch zugefüttert werden. Kuhmilch ist nicht geeignet!
Ab der 4. Woche begeben sich die Welpen hin und wieder auf die Suche nach zusätzlichem Futter und machen dabei auch nicht vor dem Napf ihrer Mutter halt. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, jedem Welpen einen eigenen Futternapf zur Verfügung zu stellen. Auf zwei Dinge kommt es nun ganz besonders an: Wählen Sie ein hochwertiges Welpenfutter aus und überfüttern Sie die Kleinen nicht! Welpenfutter ist so konzipiert, dass der Welpe in ausreichender Menge und im richtigen Verhältnis mit allen wichtigen Mineralien, Nährstoffen und Vitaminen versorgt ist. Das funktioniert aber nur, wenn Sie die Futtermenge richtig dosieren. Welpen richtig zu füttern, hat einen entscheidenden Einfluss auf ein gesundes Wachstum.
Welpenernährung im neuen Zuhause
Ab der 8. Lebenswoche steht ein Umzug der Welpen in ihr zukünftiges Zuhause bevor. Spätestens dann hat die Hündin das Säugen komplett eingestellt und das Welpen füttern obliegt allein Ihnen. Die Trennung von ihrer Mutter und den Geschwistern stellt eine große Belastung für Hundewelpen dar. Um diese nicht noch zu vergrößern, sollten Sie zu Beginn möglichst keine Nahrungsumstellung durchführen. Am besten füttern Sie den Welpen mit exakt dem Welpenfutter, das er zuletzt bekommen hat. Starten Sie die ersten Tage mit etwas kleineren Rationen und warten Sie ab, ob die Verdauung einwandfrei funktioniert. Bei Durchfall oder Erbrechen dürfen Sie nicht lange zögern und sollten sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Möchten Sie einen Futterwechsel durchführen, warten Sie damit mindestens 2 Wochen und vollziehen Sie diesen nicht von einem Tag auf den anderen. Mischen Sie täglich ein wenig mehr vom neuen Welpenfutter in das bislang gewohnte Futter. Wenn die Umstellung der Ernährung nicht problemlos klappt, sollten Sie den Zeitraum verlängern oder ein anderes Futter testen. Aber muten Sie dem Kleinen nicht zu viel zu! Ständige Futterwechsel sind unbedingt zu vermeiden.
Wie oft sollte man Welpen füttern?
Im Gegensatz zu erwachsenen Hunden müssen Welpen deutlich häufiger gefüttert werden – am besten zu Beginn vier- bis fünfmal täglich zu festen Zeiten. Ab dem dritten Lebensmonat können Sie auf drei bis vier, ab dem sechsten Monat auf zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag reduzieren. Lassen Sie sich schon jetzt nicht auf Betteleien ein, sondern halten Sie die Fresszeiten ein. Das kommt auch dem Welpen zugute, dessen Organismus sich darauf einstellen kann. Was nach 30 Minuten immer noch im Napf ist, kommt weg. So lernt der Welpe, in einem gewissen Zeitraum zu fressen und Sie haben eine bessere Übersicht, wieviel er offensichtlich benötigt bzw. gefressen hat.
Ob Sie bei der Fütterung der Welpen auf Nassfutter, Trockenfutter oder Barfen setzen, bleibt Ihnen überlassen. Nassfutter kommt einer natürlichen Ernährung näher als Trockenfutter, dafür hat dieses den Vorteil, dass wesentlich kleinere Portionen notwendig sind und es im geöffneten Zustand länger hält. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass es sich um ein Alleinfutter handelt, das den Welpen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Aufpassen müssen Sie von Anfang an, dass der Welpe nichts frisst, was für ihn giftig bzw. unverträglich sein könnte. Weiter Infos erhalten Sie auch in unserem Artikel Was dürfen Hunde essen?
Welpen barfen
Neben der Ernährung mit Nassfutter und Trockenfutter gibt es auch die Möglichkeiten, das Futter für den Welpen selbst zuzubereiten. Das kann in gekochtem oder rohem Zustand (Barfen) erfolgen. Welpen zu Barfen hat sich allmählich in Deutschland etabliert. Das Barfen steht für 'biologisch artgerechte Rohfütterung'. Diese ist auch schon für Welpen ab der fünften Lebenswoche möglich. Dabei gilt es, Welpen zunächst mit leichtverdaulichen Hundemahlzeiten an die Fütterung durch Rohkost zu gewöhnen. Empfehlenswert ist beispielsweise eine Mischung aus fein pürriertem Rinderhack und einem hochwertigen Öl. Ungefähr ab der achten Woche lässt sich die Ernährung vollständig auf Rohkost umstellen.
Die Zusammensetzung beim Barfen sollte ungefähr bei 80 zu 20 liegen, was den Fleisch- beziehungsweise Pflanzenanteil angeht. Muskelfleisch ist für Welpen gut verdaulich und bietet die Versorgung mit wichtigen Proteinen für die Entwicklungsförderung. Doch Muskelfleisch alleine genügt auf Dauer nicht: Es sollte lediglich ungefähr die Hälfte des fleischlichen Anteils ausmachen. Die andere Hälfte besteht aus Blättermagen oder Pansen, sowie Innereien und Knorpel. Außerdem sind beim Barfen von Welpen Futterergänzungsmittel in Form von hochwertigen Ölen und Pulvermischungen wichtig.
Tipp: Beim Barfen sollten Hundebesitzer darauf achten, den Futternapf zu entfernen und gut zu reinigen, wenn sich ein Welpe nach einer Mahlzeit abwendet. Rohkost bei Raumtemperatur kann innerhalb von zwei Stunden Keime in einem Hundenapf entwickeln. Daher sollte man den Hundenapf jedes Mal gründlich mit heißem Wasser ausspülen.
Wieviel Futter braucht ein Welpe?
Bei der Ernährung von Welpen sollte stets auf die Futtermenge geachtet werden. Orientieren Sie sich an den angegebenen Futterrationen auf dem jeweiligen Welpenfutter. Seien Sie nicht zu großzügig, denn dies fördert ein zu schnelles Wachstum. Leider sieht man es den wenigsten Welpen an, wenn sie zu viel Futter erhalten, denn sie werden kaum dick, sondern wachsen einfach schneller.
Die Futtermenge hängt von der Rasse bzw. dem zu erwartenden Gewicht des Hundes ab. Eine große Hilfe ist das umfangreiche Angebot an speziellem Welpenfutter. Die darauf enthaltenen Angaben geben einen guten Überblick, was im Futter enthalten ist und wieviel gefüttert werden sollte. Wundern Sie sich nicht, wenn der Bedarf beim Welpen relativ hoch ist, schließlich haben die agilen Fellbündel einen entsprechend hohen Energieverbrauch. Da ihr Magen noch relativ klein ist, muss die Nahrungsaufnahme aber mehrmals am Tag erfolgen. Und vergessen Sie nicht, täglich immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung zu stellen – vor allem, wenn Sie die Welpen mit Trockenfutter füttern.
Wer selber kochen möchte, hat eine große Verantwortung, denn eine ausgewogene Ernährung bereitzustellen, ist gar nicht so einfach. Empfehlenswert ist die Erstellung eines Ernährungsplans mit Hilfe eines erfahrenen Tierarztes. Neben der Zusammensetzung des Futters kann er Ihnen auch Tipps bezüglich der Futtermenge geben. Diese liegt bei Welpen ungefähr bei 4 bis 6 Prozent ihres Körpergewichts, in Ausnahmefällen auch bei 10 Prozent. Unter anderem hat die Größe und der damit verbundene zeitliche Umfang des Wachstums Einfluss auf die Futtermenge: Große Hund können beinahe 2 Jahre benötigen, bis sie endgültig ausgewachsen sind, bei kleinen Hunden ist die Wachstumsphase nach knapp einem Jahr bereits abgeschlossen.
Ernährung von Junghunden
Im ersten halben Jahr ist das Risiko am Größten, dass es zu Entwicklungsstörungen kommt. Die trifft vor allem auf große Hunderassen zu. Die größten Fehler in der Welpenfütterung bestehen darin, dass ein minderwertiges Futter verabreicht wird oder die Futtermenge zu hoch dosiert ist, wodurch die Welpen zu schnell wachsen. Das Problem hierbei ist, dass die Knochen mit dem Wachstum nicht hinterherkommen und es daher zu einer Überlastung kommt. Wer sich nicht sicher ist, ob die Futtermenge korrekt ist, sollte den Züchter oder Tierarzt fragen, ob sie eine Wachstumskurve zur Verfügung stellen können. Anhand dieser kann verglichen werden, ob der Junghund in seinem ersten Lebensjahr ein homogenes Wachstum aufweist. Ist dem nicht der Fall, kann durch eine Reduzierung oder Erhöhung der Futtermenge eine Korrektur vorgenommen werden.
Neben der Menge ist auch die Zusammensetzung des Futters von großer Bedeutung. Grundsätzlich kann auch ein hochwertiges Futter für erwachsene Hunde einen Welpen gesund ernähren. Sicherer ist es jedoch, auf ein spezielles Welpenfutter zu setzen, denn verantwortungsvolle Hersteller sorgen für ein optimales Verhältnis an Nährstoffen: Dieses betrifft unter anderem das Calcium-Phosphor-Verhältnis. Der Calciumgehalt sollte begrenzt sein, damit es nicht zu Skelettschäden kommt.
Achtung: Vor allem bei großen Hunden mit tiefem Brustkorb besteht die Gefahr einer Magendrehung. Halten Sie daher vor und nach dem Füttern Ruhepausen ein, versuchen Sie, hastiges Fressen zu unterbinden und verteilen Sie die Tagesration auf mehrere Mahlzeiten. Auch für erwachsene Hunde sind zwei (oder drei) Mahlzeiten einfacher zu verdauen als nur eine große.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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