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Allergische Reaktionen auf Hunde
Die Hundehaarallergie ist nach der Allergie auf Katzenhaare die zweithäufigste Tierhaarallergie. Derzeit leben in deutschen Haushalten zirka 6 Millionen Hunde – und über 10 Prozent der Bevölkerung weisen eine Allergie auf Hundehaare auf. Da die Tendenz steigend ist, ist auch das Interesse an Hunden, die für Allergiker geeignet sind (Hypoallergene Hunde, Allergiker-Hunde), immer größer. Leider gibt es keine einzige Hunderasse, die jedem Allergiker uneingeschränkt empfohlen werden kann. Zu unterschiedlich reagiert jeder Mensch auf die verschiedenen Rassen. Und selbst innerhalb einer Rasse kann es von Tier zu Tier unterschiedlich sein, ob und wie stark ein Allergiker auf den jeweiligen Hund reagiert.
Ursache einer Hundehaarallergie
Die meisten Menschen gehen davon aus, dass die Hundehaare für einen Allergieschub verantwortlich sind. Doch das ist nur sehr bedingt richtig. Der eigentliche Auslöser sind (im Prinzip völlig harmlose) Eiweiße, die sich in Speichel, Hautschuppen und Urin befinden. Die Haare selbst sind also gar nicht unbedingt das Problem, doch leider betreibt der Hund mit seiner Zunge Körperhygiene – und verteilt so die Hundeallergene über das ganze Fell. Verliert der Hund nun Haare und Hautschuppen, gelangen diese in Kontakt mit dem überall vorhandenen Hausstaub. Dieser wirbelt durch die Luft und wird unweigerlich von uns eingeatmet. So kommt es zur Übertragung der Hundeallergene.
Allergie gegen Hundehaare – was tun?
Die Tierhaarallergie befindet sich nach der Pollen-, Hausstaubmilden- und Nahrungsmittelallergie auf Platz 4 der häufigsten Allergien. Wer bereits unter einer Allergie leidet, bei dem besteht prinzipiell auch ein höheres Risiko, dass er eine Tierhaarallergie besitzt – das muss aber nicht sein. Ein Allergietest kann hier weiterhelfen.
Sollte in der Familie eine Person unter einer Hundehaarallergie leiden, der Wunsch nach einem Hund ist jedoch riesengroß, dann kommt möglicherweise früher oder später nichts anderes in Frage, als sich auf die Suche nach einem Hund zu machen, auf den man nicht reagiert. Am besten hilft hier „Probekuscheln“. Besuchen Sie Bekannte oder Nachbarn, die einen Hund besitzen. Vielleicht stellt sich dabei heraus, dass Sie auf bestimmte Rassen überhaupt nicht allergisch reagieren. Vielleicht liegt es auch an der Fellstruktur bestimmter Hunde. Wenn der Wunsch nach einem Hund groß ist, hilft nichts anderes, als Selbstbeobachtung und der Besuch bei einem Arzt, der durch Tests feststellen kann, ob die Allergie tatsächlich mit Hunden zu tun hat oder möglicherweise andere Ursachen hat.
Tipp: Es gibt verschiedene Mittel, die eine gute Hilfe bei einer Hundehaar-Allergie sein können. Sie gehen gegen die Symptome vor und ermöglichen es somit, eine unbeschwertere Zeit mit dem Tier zu verbringen.
Welche Hunde sind geeignet?
Aufgrund der Tatsache, dass hauptsächlich herumfliegende Hundehaare für die Verteilung der darauf befindlichen Allergene verantwortlich sind, ist die Fellstruktur eines für Allergiker geeigneten Hundes von besonderer Wichtigkeit. Je weniger Haare ein Hund verliert, umso besser. Einen ausführlichen Bericht erhalten Sie unter „Hunde die nicht haaren“.
Obwohl manche Hunde relativ wenig haaren (wie z.B. Doggen), kommen sie für Allergiker kaum in Frage, denn sie sabbern übermäßig viel – und verteilen dadurch die Hundeallergene. Auch kann man keinesfalls pauschal sagen, kurzhaarige Hunde wären geeigneter als langhaarige. Oft ist das Gegenteil der Fall, denn zum einen können Allergene kurzhaariger Hunde ohne weiteres aggressiver sein, zum anderen sind kurze Haare oft schwieriger zu entfernen wie lange.
Zwar lässt sich nicht zwingend an einer Rasse festmachen, ob sie für einen Allergiker geeignet ist, aufgrund der Fellstruktur lassen sich jedoch klare Tendenzen feststellen. Positiv sind Hunde ohne bzw. mit sehr wenig Unterwolle, ebenso Hunde mit gelocktem Haar, denn das sorgt dafür, dass die Haare nicht ausfallen. Je nach Rasse ist aber eine entsprechende Fellpflege (trimmen, scheren) notwendig.
Hunde für Allergiker
- Labradoodle
Der Ursprung dieser speziellen Züchtung aus Labrador und Pudel war der Wunsch nach einem Blindenhund, der für Allergiker geeignet ist. mehr...
- Goldendoodle
Auch der Goldendoodle ist bekannt als „Allergikerhund“. Er entstammt aus der Verbindung von Pudel und Golden Reteriever. mehr...
- Maltipoo
Zu den kleinen „Rassen“ bei den sogenannten Designerhunden zählt der Maltipoo, eine Mischung aus Malteser und Pudel. mehr...
- Pudel
Sie sind der Inbegriff eines Hundes mit lockigem Fell, welches ideale Voraussetzungen bietet, dass wenig Haare umherschwirren. Egal welche Größe man sich wünscht, es gibt sie in vier verschiedenen Größen, vom Toy-Pudel, über den Zwerg- und Mittelpudel bis zum Großpudel. mehr...
- Lagotto Romagnolo
Auch bei den Wasserhunden wie dem Lagotto Romagnolo ist die besondere Fellstruktur dafür verantwortlich, dass er so gut wie keine Haare verliert und dementsprechend zur Gruppe der hypoallergenen Hunde gehört.
- Bichons
Zu den Bichon zählen der Malteser, Havaneser, Bologneser und Bichon Frisé. Ihnen gemeinsam ist, dass sie im Prinzip keinen Fellwechsel durchlaufen und so gut wie keine Haare verlieren. Jedoch – oder gerade deshalb – ist die Fellpflege relativ aufwändig!
- Nackthunde
Warum nicht gleich einen Nackthund, der verliert wenigstens keine Haare. Ganz richtig ist dies nicht, denn zum einen haben sie einen Flaum, zum anderen hängt eine Hundehaarallergie nicht nur von den Haaren ab! Prinzipiell kommen Rassen wie der Chinesische Schopfhund aber durchaus in Frage.
Plötzlich Allergiker - was jetzt?
Leider kann eine Allergie auch erst auftreten, wenn man bereits seit mehreren Jahren Hundebesitzer ist. Den Hund abzugeben, dürfte erst einmal für niemanden in Frage kommen. Zu hoffen ist, dass der Hund möglichst wenig haart, aber ganz egal, wichtig ist nun eine intensive Fellpflege (durch andere Familienmitglieder), damit so wenig Haare wie möglich in Umlauf gelangen. Ungünstig sind Teppichböden, denn darin verfangen sich Hundehaare gern. Besser sind glatte Böden, die gewischt bzw. leicht abgesaugt werden können. Bei der Neuanschaffung eines Staubsaugers sollte auf eine gute Abluftfilterung geachtet werden (HEPA-Filter für Allergiker), außerdem auf eine starke Saugkraft und einen Tierhaar-Aufsatz für Polstermöbel. Unterschiedlich sind die Erfolge, die mit Mitteln erreicht werden, die auf das Fell des Hundes gesprüht werden – einen Versuch sind sie aber gegebenenfalls sicherlich wert.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
Kommentare (7)
Jens
am 06.11.2018Anke Stein
am 06.11.2018Tim
am 21.01.2019Silvia
am 12.02.2019jetzt haben wir uns fast für eine französische Bulldogge entschieden. habe aber etwas sorgen, weil ich gestern, als ich mit allen 6 Hunden der Züchterin zusammen war jucken an den Armen hatte und hinterher geschwollene Augen.
Die Züchterin ist selber Allergiker und meinte das liege an der Menge der Hunde . Ich solle mir keine Sorgen machen.
Kann mir da jemand mit Erfahrungswerten weiterhelfen ?
Danke
admin
am 12.02.2019Caroline
am 16.03.2019Oskar
am 14.01.2020Vor 10 Jahren mit ü50 habe ich angefangen für eine Nachbarin ab und zu ihren Hund auszuführen und keine Probleme gehabt.
Das hat mich dazu bewogen vor 7 1/2 Jahren einen Yorkshire Terrier zuzulegen der mir keinerlei gesundheitliche Probleme macht.
Yorkies kann ich daher nur empfehlen da auch meine Kinder nicht auf den Hund reagieren obwohl sie auch Allergiker sind.