Die Ernährung kleiner Hunde
Kleinere Hunde benötigen nicht automatisch weniger Futter als ein größerer Hund. Von großer Bedeutung ist der Energieverbrauch – und dieser kann bei einem agilen Foxterrier deutlich höher sein als z.B. bei einem trägen Bernhardiner. Aber auch innerhalb einer Größenordnung gibt es Unterschiede – denkt man nur einmal an einen umtriebigen Jack Russel Terrier und einen gemütlichen Basset. Häufigere Muskelaktivität verbraucht mehr Engergie, die entsprechend über die Nahrung zurückgewonnen werden muss. Das bedeutet aber nicht, dass agile Hunde um ein Vielfaches mehr an Futter benötigen. Sie sollten lediglich die Menge an zusätzlichem Futter erhalten, die ihrem erhöhten Bewegungsdrang bzw. Energieverbrauchs entsprechen.
Wieviel Futter brauchen kleine Hunderassen?
Wieviel Futter ein kleiner Hund benötigt, hängt neben seinem Energieverbrauch aufgrund seines Aktivitätslevels auch von seinem Äußeren ab: Schlanke und/oder langbeinige Hunde, ebenso wie Hunde mit wenig Unterhautfettgewebe oder wenig Unterwolle verbrauchen mehr Energie. Zu bedenken ist außerdem, dass kleine Hund im Vergleich zu einem großen Hund mehr Wärmeverlußte hinnehmen müssen. Denn bei ihnen ist die Oberfläche im Verhältnis zum Gewicht größer. Daher ist es bei eisigen Temperaturen durchaus angebracht, diese Hunde einzukleiden.
Auch innerlich unterscheiden sich kleine von großen Hunden: Bezogen auf ihr Gewicht besitzen sie einen schwereren Verdauungskanal, was zur Folge hat, dass dieser mehr Energie benötigt. Hinzu kommt, dass ihr kurzer Magen-Darm-Kanal eine geringere Kapazität gegenüber großen Hunden aufweist. Dementsprechend sollte das Futter leicht verdaulich und besonders hochwertig sein. Zudem wird bei Hundefutter für kleine Hunde üblicherweise darauf geachtet dass es sich um kleinere Kroketten handelt, die der Hund leichter kauen kann. Bei Nassfutter spielt dies keine Rolle – dieses kann jeder selbst zerkleinern und entsprechend servieren, bei Trockenfutter sollte jedoch auf kleinere Kroketten geachtet werden.
Hundefutter für kleine Rassen
Eine bedarfsgerechte Ernährung ist sowohl mit Trockenfutter, Nassfutter, wie auch Barfen oder Selber kochen möglich. Bei Trockenfutter sollten Sie darauf achten, dass das Hundefutter für kleine Hunde geeignet ist, denn zu große Brocken könnten Probleme verursachen. Das gilt auch für die Vergabe von Knochen: Kleinen Hunden fehlt oft die Kraft zum Zerbeißen. Außerdem haben sie teilweise eine eher sensible Verdauung und können beim Fressen von zu viel Knochen schnell einmal an Verstopfung leiden.
Tipp: Vergessen Sie nicht, Leckerli mit in die tägliche Futterration einzuberechnen. Gerade bei kleinen Hunden verschätzt man sich schnell: Ein getrocknetes Schweineohr kann bei einem sehr kleinen Hund beinahe den Energiebedarf eines kompletten Tages decken. Seien Sie daher mit der Vergabe vorsichtig, vor allem, wenn es sich um eine Rasse handelt (z.B. Französische Bulldogge), die einen gewissen Hang zu Übergewicht hat. Ihren Gelenken und ihrem Bewegungsdrang tut es nicht gut, wenn sie zu viel auf den Rippen hat.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
Kommentare (1)
Emmi
am 26.10.2020