Hund trinkt nicht

Es gibt Situationen, in denen Hunde wenig trinken oder so gut wie kein Wasser zu sich nehmen. Wir zeigen, welche Ursachen dahinterstecken können und wie die Symptome aussehen. Zudem geben wir Tipps, wieviel ein Hund trinken sollte und wie man ihn zum Trinken animieren kann.

Wieviel sollte ein Hund trinken?

Die Menge an Wasser, die ein Hund täglich trinken sollte, hängt von vielerlei Faktoren ab. In bestimmten Situationen kann es genügen, wenn ein Hund gerade einmal 150 Milliliter Wasser trinkt, während ein anderer mehrere Liter benötigt.

Abhängig ist dies von folgenden Faktoren: 

  • Größe des Hunds
    Je kleiner ein Hund ist, umso weniger muss er trinken.
  • Trockenfutter oder Nassfutter
    Nassfutter hat einen Feuchtigkeitsgehalt von zirka 80 Prozent. Im Gegensatz dazu enthält Trockenfutter zumeist wenig als 20 Prozent. Daher müssen Hunde, die gebarft oder mit Nassfutter ernährt werden, deutlich weniger Wasser trinken.
  • Aktivitätslevel
    Hunde, die sich viel bewegen, draußen herumrennen oder Hundesport machen, müssen mehr Flüssigkeit aufnehmen als Hunde, die es gemütlich angehen.
  • Höhe der Außentemperatur
    Bei einer durchschnittlichen Umgebungstemperatur müssen Hunde nicht so viel trinken wie bei Hitze. Das hängt mit dem erhöhten Feuchtigkeitsverlust zusammen, der durch das Hecheln entsteht.

Wieviel Wasser benötigt ein Hund?

Es ist nicht ganz einfach, den individuellen Wasserbedarf eines Hundes zu bestimmen. Abhängig ist er von den oben genannten Faktoren. Um einen Anhaltspunkt für eine Berechnung zu erhalten, ist es hilfreich zu wissen, wieviel Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht ein Hund benötigt. Tiermediziner haben diesen mit ca. 40 bis 50 Milliliter berechnet. Ein 20 Kilogramm schwerer Hund würde demnach zwischen 800 und 1000 Milliliter benötigen. Bekommt der Hund ausschließlich Trockenfutter, gilt dieser Durchschnittswert. Erhält er Nassfutter, ist der reine Wasserbedarf deutlich geringer.

Davon abgesehen spielen auch die oben erwähnte Außentemperatur und das Aktivitätslevel eine Rolle. Je höher diese sind, umso höher ist der Wasserbedarf. Er kann dann ohne weiteres das Doppelte und mehr betragen. Ein 40 Kilogramm schwerer Hund, der mit Trockenfutter ernährt wird, könnte somit unter Umständen 4 Liter Wasser an einem Tag benötigen.

Symptome, wenn ein Hund zu wenig trinkt

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund zu wenig trinkt, könnte dies auf Dauer dazu führen, dass er dehydriert – also innerlich austrocknet. Das kann im Ernstfall zur Folge haben, dass sein Blutkreislauf ins Stocken kommt und er einen Hitzschlag erleidet. 

An folgenden Symptomen können Sie erkennen, ob Ihr Hund möglicherweise nicht genügend trinkt: 

  • Er wirkt apathisch.
  • Sein Harn ist dunkelgelb und riecht intensiv.
  • Wenn Sie im Nacken eine Hautfalte herausziehen, geht diese nur langsam in ihre Ausgangsposition zurück.
  • Wenn Sie mit dem Finger auf die Mundschleimhaut drücken, verfärbt sich diese (nachdem sie kurz weiß war) nicht wieder innerhalb von 2 Sekunden rosa.

Warum trinkt mein Hund wenig?

Von Bedeutung ist erst einmal, ob er lediglich wenig oder eindeutig zu wenig trinkt. Macht er einen fidelen Eindruck und es lässt sich keins der oben genannten Symptome feststellen, dann ist die Ursache möglicherweise ganz harmlos. Es kann aber auch Grund zur Sorge bestehen. 

  • Futterumstellung
    Haben Sie vielleicht vor kurzem die Ernährung von Trockenfutter auf Nassfutter oder Barf umgestellt? Viele Tierhalter sind überrascht, wie groß die Auswirkungen einer Futterumstellung auf das Trinkverhalten ihres Hundes sind. Aufgrund der mit der Nahrung aufgenommenen Feuchtigkeit benötigt er deutlich weniger Wasser. 
     
  • Temperatur & Aktivität
    Vielleicht haben Sie Ihren Hund erst seit dem letzten Sommer und sind es gewohnt, dass er aufgrund der Wärme und großzügiger Ausflüge relativ viel getrunken hat. Im Herbst und Winter könnte die benötigte Menge geringer ausfallen als davor. 
     
  • Stress
    Der Faktor „Stress“ ist nicht zu unterschätzen. Dies gilt sowohl für das Trinkverhalten als auch das Fressverhalten des Hundes. Möglicherweise stehen die Näpfe an einer ungünstigen Stelle und der Hund kann nicht in Ruhe trinken und seine Nahrung zu sich nehmen. Darüber hinaus gibt es weitere Gründe, warum ein Hund nicht frisst.
      
  • Hygiene
    Kein Hund trinkt gerne abgestandenes Wasser aus einem unsauberen Napf. Denken Sie daran, diesen regelmäßig heiß auszuwaschen und täglich frisches Wasser nachzufüllen. Dieses sollte kühl, aber nicht eiskalt sein. Ideal sind Keramiknäpfe oder Blechnäpfe, die nicht verrutschen. Preiswerte Kunststoffnäpfe können unter Umständen einen unangenehmen Geruch abgeben und sind auf Dauer  weniger hygienisch, da das Material „aufweicht“. 
     
  • Erkrankung
    Es kommt deutlich häufiger vor, dass Hunde aufgrund einer bestimmten Krankheit mehr als weniger trinken. Wollen sie kaum etwas trinken, könnte dies an allgemeinem Unwohlsein, einer Magen-Darm-Verstimmung, Impfung, Operation, Narkose oder Läufigkeit liegen. Zumeist kommt das Interesse am Wassernapf von alleine zurück. Wenn nicht, sollte keinesfalls zu lange mit einem Besuch beim Tierarzt gewartet werden.

Wie kann ich meinen Hund zum Trinken animieren?

Besser zu viel als zu wenig Wasser! Wenn Sie also errechnet oder auch nur das Gefühl haben, dass Ihr Hund wenig trinkt, dann gibt es ein paar Möglichkeiten, das Trinkverhalten zu verbessern: 

  • Sie können sowohl bei Trockenfutter wie auch Nassfutter ein wenig Wasser in den Napf geben. Bei Trockenfutter ist zu bedenken, dass es dann nicht längere Zeit im Napf verbleiben sollte, da es aufweicht.
  • Überdenken Sie die Napfsituation: Der Aufstellort sollte ungestört sein, der Napf sauber und das Wasser frisch. Hilfreich kann ein zweiter Wassernapf sein (z.B. im Sommer auch auf dem Balkon / der Terrasse). Ein kleines Stückchen Leberwurst oder eine Prise Fleischbrühe kann zudem das Interesse am Wassernapf erhöhen.
  • Eine Nahrungsumstellung von Trockenfutter auf Nassfutter führt automatisch zur Aufnahme von mehr Flüssigkeit.
  • Was ebenfalls nie schadet, ist den Hund zu loben, wenn er Wasser getrunken hat (und nicht nur seinen Fressnapf ordentlich geleert hat).

Macht alle mit!

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