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Warum trinken Katzen wenig?
Die Natur hat es so eingerichtet, dass Katzen mit sehr wenig Flüssigkeit auskommen. So schaffen es viele Wildkatzen, beinahe ihren gesamten Flüssigkeitsbedarf über ihre Beutetiere zu decken. Das gilt auch für die afrikanische Falbkatze, die Urahnin unserer Hauskatzen. Wasser ist in ihrem Heimatland oft Mangelware, da kommt es ihr sehr gelegen, dass sie mit verhältnismäßig wenig Flüssigkeit auskommt. Um das zu bewerkstelligen, besitzt sie sehr leistungsstarke Nieren. Doch auch die besten Organe können nicht mehr in vollem Umfang ihren Dienst leisten, wenn nicht ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Nur dann ist die Katze in der Lage, sämtliche Giftstoffe aus dem Körper herauszuschwemmen.
Wenn die Katze zu wenig trinkt
Ob Mensch, Hund oder Katze – bei jedem ist es für die Gesundheit von entscheidender Bedeutung, dass er genügend trinkt. Nur so können die Nieren einwandfrei arbeiten. Ansonsten kann es bei der Katze zur Bildung von Harngrieß bzw. Harnsteinen kommen.
Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Katze an chronischer Niereninsuffizienz erkrankt. Diese Krankheit entwickelt sich schleichend und unbemerkt. Ganz plötzlich leidet die Katze unter Abgeschlagenheit, Erbrechen und Gewichtsverlust. Sie trinkt mehr und sucht häufiger das Katzenklo auf. Leider sind zu diesem Zeitpunkt schon 2/3 des Nierengewebes beschädigt. Die chronische Niereninsuffizienz ist nicht heilbar – der Krankheitsverlauf kann lediglich verlangsamt werden. Die Ursache für diese Krankheit sind vielfältig und können damit zusammenhängen, dass die Katze nicht genügend trinkt.
Wieviel muss eine Katze trinken?
Eine Katze benötigt pro Kilogramm Körpergewicht ungefähr 50 bis 70 Milliliter Wasser pro Tag. Eine drei Kilogramm schwere Katze sollte also zirka 180 Milliliter Wasser trinken – oder besser gesagt – Flüssigkeit aufnehmen. Am einfachsten gelingt dies durch Nassfutter! Denn es weist einen vielfach höheren Feuchtigkeitsgehalt auf als Trockenfutter. Der durchschnittliche Feuchtigkeitsgehalt in Trockenfutter liegt bei 10 Prozent, der von Nassfutter dagegen bei 70 - 80 Prozent.
Sollte Ihre Katze zu den trinkfaulen Tieren zählen, sollten sie besser auf Nassfutter setzen oder sich unsere 5 Tipps durchlesen, wie es Ihnen gelingen kann, eine Katze zum Trinken zu animieren. Helfen selbst diese nicht, sollten Sie auf alle Fälle einen Tierarzt aufsuchen.
Tipps: So trinkt die Katze mehr
- Wasser ins Futter
Einer der einfachsten Tricks, um die Flüssigkeitszufuhr Ihrer Katze zu verbessern, besteht darin, einfach ein wenig Wasser ins Katzenfutter zu mischen. Bei Nassfutter könnte es Ihnen so gelingen, bereits den kompletten Tagesbedarf der Katze zu decken. Bei Trockenfutter schaffen Sie dies nicht, leichtes Anfeuchten hilft aber auch schon ein wenig. Achten Sie darauf, dass die Katze alles auffrisst und das Futter nicht unberührt in der Futterschale aufquillt. - Standort des Wassernapfs
Vielleicht liegt die Unlust Ihrer Katze auch an der Position des Wassernapfs. Zum einen sollte dieser nicht direkt neben dem Futternapf stehen, zum anderen weder in der Nähe des Katzenklos noch an stark frequentierten Orten wie einem Hausflur. Am besten positionieren Sie mehrere Wasserschalen in der Wohnung, so dass die Katze immer wieder in Versuchung gerät, etwas zu trinken. - Art des Napfs
Wenn die Katze nicht trinkt, kann es auch am Napf liegen. Vermeiden Sie Plastiknäpfe und setzten Sie dagegen auf Glas, Metall oder Keramik. Der Handel bietet eine große Auswahl an Wassernäpfen. Testen Sie ggf., ob Ihre Katze lieber aus kleinen, großen, flachen oder hohen Schalen trinkt. Und vergessen Sie nicht, den Wassernapf regelmäßig mit heißem Wasser zu reinigen. - Wasser ist nicht gleich Wasser!
Zum einen gehört es täglich frisch eingefüllt, zum anderen können Sie bei den Wasserwerken erfragen, ob der Chlorgehalt in Ihrem Wasser überdurchschnittlich hoch ist. In diesem Fall hilft es, das Wasser eine gute Stunde stehen zu lassen oder Trinkwasser aus Flaschen zu verwenden. Kann die Katze dann immer noch nicht so recht zum Trinken animiert werden, funktioniert häufig der Aroma-Trick. Mischen Sie ein wenig Wasser von ausgekochtem Fisch oder Fleisch unter. Oder geben Sie eine Prise (ungesalzene) Hühnerbrühe ins Wasser. - Trinkbrunnen
Sehr gute Erfolge haben viele Katzenhalter auch mit einem Trinkbrunnen gemacht. Das Plätschern erinnert die Katze daran, etwas zu trinken und es kommt ihrem natürlichen Verhalten näher als eine Wasserschale. Denn in der Natur bevorzugen Katzen fließendes Wasser, welches üblicherweise sauberer als ein stehendes Gewässer ist.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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