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Bestens vorbereitet sein
Wenn sie sich entschlossen haben, eine Katze anzuschaffen, sollten Sie sich erst einmal einen Plan machen, was Sie alles benötigen. Entscheidenden dafür ist, ob Sie bereits eine Katze besitzen oder ob vielleicht gleich zwei Katzen bei Ihnen einziehen. Wer noch nie eine Katze hatte, benötigt die komplette Erstausstattung: Dazu gehört unter anderem ein Futternapf, mindestens zwei Wasserschüsseln, eine passende Katzentoilette, eine Transportbox, verschiedenes Katzenspielzeug und ein Kratzbaum. Wer auf letzteren verzichten möchte, benötigt kuschelige Katzenbetten und ein Kratzbrett.
Sollten Sie gleich zwei Katzen erwerben bzw. eine Zweitkatze bekommen, benötigen Sie alle Näpfe und die Katzentoilette in doppelter Ausführung! Niemals sollte bei der Katzentoilette gespart werden, da sich hieraus ernsthafte Probleme entwickeln könnten. Das bezieht sich auch auf das Katzenstreu: Informieren Sie sich vor dem Kauf, welche Streu und welche Katzentoilette die Katze gewöhnt ist. Ängstliche Katzen könnten bei einem abrupten Wechsel unsauber werden.
Und vergessen Sie nicht, sich auch über das Futter zu informieren, das die Katze bis dato erhalten hat. Besorgen Sie sich einen gewissen Vorrat, damit die Katze in ihrer Anfangszeit keinen Futterwechsel durchmachen muss.
Die Fahrt nach Hause
Wenn Sie die Katze vom Züchter oder einem Tierheim abholen, transportieren Sie sie am besten in einer Transportbox, die mit einer Decke ausgelegt ist. Hier ist sie etwas abgeschottet von der Außenwelt und kann weder auf dem Weg zum noch im Auto verloren gehen. Im Idealfall haben Sie eine zweite Person bei sich, die die Transportbox neben oder vor sich auf den Schoß nimmt und der Katze gut zureden kann. Sicherheitshalber sollten sie auch ein, zwei Tücher einpacken, falls es zu einem kleinen Malheur kommt. Und denken sie daran, moderat zu fahren, schließlich möchte die Katze nicht umhergeschleudert werden.
Eingewöhnung im neuen Zuhause
Bitte keinen Neujahrsempfang für die neue Katze. Das könnte sie von der ersten Sekunde an verschrecken. Am besten wäre fürs erste ein eigenes Zimmer (mit allen Utensilien für die Katze), in das Sie die Transportbox in alle Ruhe hineintragen und abstellen. Öffnen Sie die Tür und treten Sie zurück. Jetzt heißt es abwarten. Keinesfalls sollten Sie versuchen, die Katze herauszuziehen. Sprechen Sie mit ruhigen Worten und schauen Sie, ob sie sich bereits heraustraut. Das kann nach weniger Minuten, bei scheuen Tieren aber auch erst nach ein paar Stunden erfolgen! Vielleicht kann ein Leckerli sie locken oder ein Spielzeug.
Möglicherweise hat jedoch erst einmal nichts Erfolg. Dann verlassen Sie das Zimmer und schließen die Tür hinter sich. Das ist besonders wichtig, wenn Sie andere Haustiere haben sollten. Sie könnten ihr Revier verteidigen wollen und auf den Neuankömmling einschüchternd wirken. Nimmt die Katze mit der Zeit „den Hausduft“ an und geht man bei der Zusammenführung vorsichtig vor, dann funktioniert das Eingewöhnen umso leichter.
Probleme bei der Eingewöhnung der Katze
Bei manchen Katzen hat man das Gefühl, sie kommen im neuen Zuhause an, schauen sich um und haben vom ersten Moment an beschlossen, dass hier alles in bester Ordnung ist. Sie tapsen nach wenigen Minuten bereits aus der Transportbox, erforschen die Umgebung und lassen sich streicheln. Darüber sollten Sie sich freuen, aber es trotzdem langsam angehen lassen, um nicht plötzlich einen Rückschritt erleben zu müssen.
Leider gibt es auch Katzen, denen die Eingewöhnung sehr schwerfällt. Das ist besonders dann der Fall, wenn die Katzen nicht in menschlicher Obhut aufgewachsen sind und vielleicht schon einiges in ihrem Leben durchmachen mussten. Hier braucht es viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Manche Katzen kommen erst in der Nacht aus ihrer Transportbox, wenn sie sich absolut sicher fühlen.
Ans Fressen können die meisten in den ersten Stunden gar nicht denken, zu umfangreich sind die vielen neuen Eindrücke. Spätestens am nächsten Tag sollten Kitten jedoch mit der Nahrungsaufnahme beginnen, bei erwachsenen Katzen spricht man von 48 Stunden. Wichtig ist auch die Flüssigkeitszufuhr: Stellen Sie ruhig gleich zwei Wassernäpfe an verschiedenen Orten auf, denn manche Katzen sind sehr trinkfaul, was für die Gesundheit nicht förderlich ist. Wenn die Katze sich langsam eingewöhnt und sowohl Wasser wie auch Nahrung aufnimmt, ist alles in Ordnung. Ansonsten bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als einen Tierarzt aufzusuchen.
Die ersten Tage im neuen Zuhause
Je nachdem, ob Sie sich vorübergehend für ein eigenes Zimmer für die Katze entschlossen haben und ob Sie Kinder und/oder andere Haustiere haben, müssen Sie sich entscheiden, wann ein guter Zeitpunkt ist, die Tür zu öffnen und der Katze den Rest der Wohnung zur Verfügung zu stellen. Eine mutige Katze spaziert selbstbewusst wahrscheinlich schon am ersten Tag durch ihr neues Reich und erkundet jeden Winkel. Eine scheue Katze wird dagegen gar nicht daran denken, ihr Zimmer zu verlassen. Geben Sie ihr alle Zeit der Welt, denn sie muss freiwillig entscheiden, wann sie welchen Schritt ausführen möchte. Das Schlimmste wäre jetzt ein aufdringlicher Hund oder eine laute Kinderschar. Auch das Hochnehmen sollte man unterlassen, denn das mögen bei weitem nicht alle Katzen.
Katze an andere Tiere gewöhnen
Wenn sich bereits ein oder mehrere andere Haustiere in der Wohnung befinden, empfiehlt sich immer ein extra Zimmer, das einzig und allein für den Neuankömmling reserviert ist. Bei der Wahl der neuen Katze sollte Sie überlegen, welche Charaktereigenschaften sie aufweisen sollte, um möglichst gut zu dem oder den bisherigen Tieren zu passen. Haben Sie einen Rabauken zuhause, wäre eine scheue Katze keine gute Wahl, denn sie hätte es sicherlich schwer. Anders herum passt eine sehr junge Katze nicht unbedingt gut zu einer bereits betagteren, da ihre Gemüter wahrscheinlich sehr unterschiedlich sind.
Wichtig ist in jedem Fall, dass eine Zusammenführung erst stattfinden sollte, wenn die neue Katze sich etwas eingewöhnt und Vertrauen gefasst hat. Achten Sie darauf, dass der Neuankömmling nicht schon gleich an der Tür „überfallen“ wird, sondern die Zusammenführung mit Abstand und in Ruhe stattfindet.
Freigang für die Katze
Wenn Sie Ihrer Katze Freigang gewähren möchten, sollten Sie damit einige Zeit warten. Der Zeitraum hängt sowohl vom Alter als auch von der Zeitspanne ab, wie schnell sich das Tier einlebt. Im Durchschnitt sagt man, dass bei einem Kitten mindestens vier Wochen, bei einer erwachsenen Katze zwei Wochen bis zum ersten Freigang vergehen sollten. Dieser findet am besten mit leerem Magen statt, dann ist es umso wahrscheinlicher, dass die Katze spätestens zur nächsten Fütterungszeit wieder rechtzeitig zuhause ist.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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