Alter Hund – So können Sie ihm helfen!

Bei einem alten Hund müssen Sie zunehmend mit Veränderungen rechnen. Auf diese sollten Sie eingehen, um ihm ein altersgerechtes Leben zu ermöglichen.

Wann ist ein Hund alt?

Manche Hundehalter greifen noch immer zu der längst überholten Regel, dass sie die Hundejahre einfach mit 7 multiplizieren, um das Alter eines Hundes mit dem eines Menschen zu vergleichen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass (vor allem kleine) Hunde im ersten Jahr wesentlich schneller reifen und sich anschließend der Alterungsprozess verlangsamt. Zudem haben die Erfahrungen gezeigt, dass kleine Hunde deutlich älter als große Hunde werden, weshalb diesbezüglich eine weitere Aufteilung notwendig ist. Dementsprechend kann man beispielhaft sagen, dass ein kleiner Hund mit 10 Jahren noch mitten im Leben steht, während dieses Alter für einen großen Hund bereits beträchtlich ist.

Kleine Hunderassen:

  • Hundealter: 1 = Menschenjahre 19
  • Hundealter: 2 = Menschenjahre 28
  • Hundealter: 4 = Menschenjahre 36
  • Hundealter: 7 = Menschenjahre 48
  • Hundealter: 10 = Menschenjahre 60
  • Hundealter: 14 = Menschenjahre 76
  • Hundealter: 18 = Menschenjahre 92 
     

Mittelgroße Hunderassen:

  • Hundealter: 1 = Menschenjahre 16
  • Hundealter: 2 = Menschenjahre 26
  • Hundealter: 4 = Menschenjahre 39
  • Hundealter: 7 = Menschenjahre 56
  • Hundealter: 10 = Menschenjahre 75
  • Hundealter: 12 = Menschenjahre 85
  • Hundealter: 15 = Menschenjahre 99 
     

Große Hunderassen:

  • Hundealter: 1 = Menschenjahre 9
  • Hundealter: 2 = Menschenjahre 21
  • Hundealter: 4 = Menschenjahre 40
  • Hundealter: 7 = Menschenjahre 68
  • Hundealter: 10 = Menschenjahre 92
  • Hundealter: 12 = Menschenjahre 100
     

Hier finden Sie eine Tabelle, wie alt Hunde werden.

Wie macht sich das Alter bemerkbar?

Es gibt eine ganze Reihe von Anzeichen, wenn ein Hund langsam alt wird. Auslöser dafür sind Prozesse, die im Inneren des Hundes ablaufen: Der Stoffwechsel und die Verdauung werden träger, die Sinneswahrnehmungen verschlechtern sich und die Muskelmasse wird weniger. Auf der anderen Seite nehmen Gelenkprobleme, Herzleiden oder Kreislaufschwierigkeiten immer mehr zu. Wann, was bei einem Hund auftritt, ist völlig unterschiedlich. Hier heißt es, nach äußeren Anzeichen Ausschau zu halten, um auf verborgene Probleme gegebenenfalls rechtzeitig reagieren zu können. Ein alt werdender Hund kann sich zum Beispiel in der Form zeigen, dass er mehr schläft, sowohl an Gewicht zunehmen wie auch abnehmen kann, schlechter hört und sieht, Schwierigkeiten beim Laufen oder Treppen steigen hat, unkonzentrierter bzw. unmotivierter ist, graue Haare um die Schnauze bekommt, allgemein Verhaltensänderungen zeigt oder krank wird. Wer bezüglich auf ihn zukommender Tierarztkosten gewappnet sein möchte, sollte sich frühzeitig überlegen, ob er eine Hundekrankenversicherung abschließen möchte.

Was kann man für einen alten Hund tun?

Wenn Ihr Hund alt wird, sollte ganz individuell auf seine Probleme bzw. Wünsche eingegangen werden. Akzeptieren Sie, dass er nun nicht mehr am Rad nebenher laufen kann, Gassigehen etwas kürzer ausfallen sollten, er ein höheres Schlafbedürfnis hat, sich weniger lang auf etwas konzentrieren kann, keine Bälle mehr apportiert oder öfters Gassi gehen muss. So manches sollte nun etwas zurückgeschraubt aber keinesfalls abgestellt werden. Zu viel Rücksicht wäre der falsche Weg, denn das alte Sprichwort „Wer rastet, der rostet“ hat auch heute noch seine Berechtigung!

Reduzieren Sie die tägliche Bewegung nicht mehr als notwendig, sonst könnten sich die Gelenke versteifen und der Alterungsprozess schneller ablaufen. Wenn Sie es zeitlich einrichten können, empfiehlt es sich, nun lieber eine Runde mehr, dafür aber jeweils etwas kürzer Gassi zu gehen. Und sollten Sie einen Hund haben, der gerne schwimmt, dann geben Sie ihm dazu so oft wie möglich die Gelegenheit, denn dies ist sehr gut für den Erhalt des Bewegungsapparats.  

Denken Sie daran, dass es jetzt auch notwendig sein könnte, auf ein Futter für alte Hunde umzusteigen. Das macht durchaus Sinn, denn alte Hunde können aus „normalem“ Futter möglicherweise nicht mehr ausreichend Nährstoffe aufnehmen, weshalb in Seniorenfutter die Zusammensetzung entsprechend angepasst ist. Förderlich kann auch sein, die Tagesration auf eine weitere Portion auszudehnen, um die Verdauung zu entlasten.

Praktische Hilfen für alte Hunde

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie Sie Ihrem Hund bei fortschreitendem Alter das Leben erleichtern können. Dazu gehört zum Beispiel ein bequemer Liegeplatz. Lediglich eine dünne Decke auf kalten Fließen ist nicht gut für die alten Knochen. Gönnen Sie ihm ggf. ein neues Hundebett und denken Sie bei Inkontinenzproblemen daran, dass es gut waschbar sein sollte bzw. Sie eine zusätzliche Decke darin platzieren.  Rücksicht nehmen sollten Sie auch auf die geringer werdende Sprungkraft Ihres Hundes. Für ihn ist es irgendwann nicht mehr möglich, in den Kofferraum eines Kombis zu springen. Gerade für mittlere und große Hunde, die nicht hochgehoben werden können, ist eine Rampe sehr hilfreich. Ähnliche Dienste leistet im Haus eine Hundetreppe. Wenn Ihr Hund auf die Couch oder mit ins Bett darf, ist der Weg dorthin früher oder später sehr beschwerlich. Eine kleine, transportable Treppe erleichtert den Aufstieg erheblich.

Eine besondere Beziehung

Neben allerlei praktischer Hilfsmaßnahmen, sollten Sie nicht vergessen, dass auch Sie persönlich möglicherweise mehr gefordert werden. Viele Hunde sind im Alter anlehnungs- und hilfsbedürftiger. Schenken Sie ihm in diesem Fall etwas mehr Zeit. Sie werden sehen – dadurch erhält die Beziehung zu Ihrem Hund nochmal einen ganz neuen Stellenwert. Genießen Sie diese Momente, denn möglicherweise stehen Sie schon bald vor der Entscheidung, wann es Zeit ist, den Hund gehen zu lassen.

Den Hund einschläfern lassen

Nur die wenigsten Hunde sterben einfach im Schlaf, zumeist muss der Mensch beurteilen, wann die Schmerzen zu groß sind und Lebensqualität nicht mehr gegeben ist. Besprechen Sie dies mit Ihrem Tierarzt und machen Sie sich ggf. Gedanken darüber, ob der Hund besser eingeschläfert werden sollte und was anschließend passieren soll. Viele beerdigen Ihren Hund im Garten, eine Alternative dazu ist ein Tierfriedhof. Inzwischen gibt es über ganz Deutschland verteilt ein stetig wachsendes Netzwerk an Tierbestattern. Diese kümmern sich fürsorglich um Ihr Tier und regeln auf Wunsch das gesamte Prozedere. So verhindern Sie, dass Ihr Hund in einer Tierkörperbeseitigung landet, sondern bieten ihm einen würdevollen Abschied, den er sicherlich verdient hat.

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