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Welche Gesetze und Regeln gelten für Hunde im Auto?
Zwar gibt es für Hunde keine Anschnallpflicht, dennoch gibt es eindeutige Vorgaben, wie ein Hund im Auto zu transportieren ist. Es gelten diesbezüglich die Vorschriften, die an eine Ladung gestellt werden. Diese lauten: „Die Ladung ist so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen oder herabfallen kann.“ Auf den Hund übertragen bedeutet dies, dass er sich keinesfalls frei im Innenraum eines Autos aufhalten darf.
Der Hund muss gesichert werden, ansonsten droht ein Bußgeld. Es beträgt 35 Euro, wenn der Hund nicht verkehrssicher verstaut wurde und kann bis zu 120 Euro und einem Punkt in Flensburg anwachsen, wenn es zu einem Unfall kam. Erschwerend hinzu kommt, dass die Versicherung bei der Schadensbegleichung Probleme machen könnte, wenn der Hund als Mitverursacher ausgemacht wird – beispielsweise, weil er den Fahrer abgelenkt hat.
Welche Gefahr besteht für einen ungesicherten Hund im Auto?
Der ADAC führt regelmäßig Crash-Tests durch. Gelegentlich werden hierbei auch Tierdummys eingesetzt. Das brachte erschreckende Ergebnisse zutage: Bei einem abrupten Stopp entwickeln sich enorme Fliehkräfte. Ein 25 Kilogramm schwerer Hund würde bei einem Aufprall mit 50 km/h zu einem Objekt, das aufgrund seiner Beschleunigungsmasse über eine Tonne wiegen würde. Damit wird ein ungesicherter Hund nicht nur zu einem gefährlichen Geschoss für alle Mitreisenden, sondern seine Sicherheit ist auch in höchstem Maße gefährdet.
Wie sichere ich meinen Hund im Auto?
Es gibt drei Möglichkeiten, wie ein Hund im Auto untergebracht werden kann. Wir zeigen Ihnen, wo die Vorteile und Nachteile liegen:
- Trenngitter und Schutznetz
Tests haben gezeigt, dass ein Schutznetz so gut wie wertlos ist. Es erfüllt lediglich den Zweck, dass der Hund davon abgehalten wird, nach vorn zu gelangen. Bei einem Unfall würde es wie ein Blatt Papier zerreißen, wodurch die gesamte Ladung durchs Auto geschleudert werden könnte. Wesentlich stabiler sind Trenngitter. Fest montiert stellen sie einen sehr guten Schutz dar. Allerdings deutlich mehr für die Insassen als für den Hund. Ist er im Laderaum eines Kombis weder angeschnallt noch in einer Box untergebracht, ist das Verletzungsrisiko bei einem Unfall hoch.
- Transportbox für Hunde
Der ADAC hat durch Tests herausgefunden, dass stabile Transportboxen die sicherste Variante der Beförderung im Auto sind. Zumeist werden sie in Kombis eingesetzt, aber es gibt auch Varianten für den Innenraum. Hinsichtlich der Sicherheit muss deutlich unterschieden werden zwischen Kunststoff-, Stoff-, Gitter- und Metallboxen. Die ersten beiden bieten nur bei sehr langsamer Geschwindigkeit Schutz. Bei einem Aufprall mit höherer Geschwindigkeit brechen sie durch. Mehr Sicherheit bieten Gitterboxen, doch am bewährtesten sind stabile Boxen aus Metallwänden. Sie können mit einer bequemen Decke ausgepolstert werden und sollten auf die Größe des Hundes abgestimmt sein: Er muss darin bequem liegen, sich umdrehen und stehen können. Sie sollte jedoch keinesfalls zu großzügig bemessen sein, da der Hund bei einem Unfall sonst umso mehr darin herumgeschleudert werden könnte.
- Anschnallgurt für Hunde
Kleine und mittelgroße Hund werden häufig auf dem Rücksitz untergebracht und sollten zur Sicherheit aller angeschnallt werden. Für sie gibt es stabile Gurte, die auch größerer Belastung standhalten. Große Hunde sollten dagegen besser in einer Transportbox im Laderaum mitfahren. Beachten Sie, dass ein Hund niemals am Halsband angeschnallt werden sollte, sondern immer an einem Geschirr, welches eine gewisse Reißfestigkeit aufweisen muss. Stellen Sie das Leinenstück, welches üblicherweise wie ein Gurt in der vorgesehenen Öse befestigt wird, so ein, dass es lang genug ist, damit sich der Hund einigermaßen bewegen kann. Zu lang sollte es nicht sein, um das Verletzungsrisiko durch Beschleunigungskräfte bei einem Unfall zu minimieren.
Wie gewöhne ich meinen Hund an eine Transportbox?
Wer mit dem Gedanken spielt, für seinen Hund eine Transportbox anzuschaffen, hat vielleicht Zweifel, ob er diese auch akzeptiert. Bei manchen ist dies völlig unbegründet, andere wollen dagegen partout nicht hinein. Bei ihnen muss mit einem Trick gearbeitet werden: Stellen Sie die Box fürs erste in Ihre Wohnung und verwandeln sie diese zu einer kuscheligen Hundehütte. Legen Sie eine gern genutzte Hundedecke hinein, ein Spielzeug und belohnen sie jegliches Interesse mit lobenden Worten und Leckerlis.
Der Hund soll sich langsam an die Box gewöhnen und diese gerne zum Ausruhen aufsuchen. Erst wenn dies problemlos klappt, können Sie hin und wieder für einen gewissen Zeitraum die Tür schließen. Klappt auch dieses, wird es Zeit, die Box im Auto zu montieren. Aber planen Sie nicht gleich einen längeren Ausflug, sondern testen Sie erst einmal die Akzeptanz bei stehendem Auto oder einer kurzen Fahrt um den Block. Haben Sie Geduld und schimpfen Sie Ihren Hund nicht, wenn er noch Probleme macht, sonst müssen Sie vielleicht wieder von vorn anfangen.
Den Hund ans Autofahren gewöhnen
Für viele Hunde geht die erste Autofahrt zum Tierarzt. Damit verbindet man im Allgemeinen nichts Positives. Anschließend steht Hunden aus dem Ausland eine beschwerliche Anreise, oftmals in einem Lieferwagen bevor. Auch für viele Welpen aus dem Inland ist eine mehr oder weniger lange Autofahrt quer durch Deutschland selten zu vermeiden. Dementsprechend sind die ersten Erfahrungen rund ums Auto eher gemischt und es sollte verständlich sein, dass das Verhältnis nicht unbedingt das Beste ist.
Wichtig ist, an einer positiven Verbindung zu arbeiten. Also immer loben und belohnen, wenn der Hund ins Auto steigt – und dies nicht als Selbstverständlichkeit hinnehmen und ihn auch zu nichts zwingen. Am Anfang keine zu langen Autofahrten einplanen und diese so gestalten, dass der Hund in Kurven nicht von einer Seite zur anderen rutscht. Auch sollte im neuen Zuhause nicht gleich die erste Fahrt wieder zum Tierarzt gehen, sondern einen schönen Spaziergang zur Folge haben. Der Hund soll nicht nur Negatives, sondern möglichst viel Positives mit einer Autofahrt verbinden.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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