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Wenn der Hund zu dick ist
Schätzungen besagen, dass beinahe die Hälfte aller Hunde an Übergewicht leiden! Verschiedene Ursachen kommen dafür in Frage, dass ein Hund zu dick ist:
- Zu viel Futter
Die Tagesrationen, die auf Fertigfutter angegeben werden, sind lediglich als Richtwerte zu verstehen. Orientieren Sie sich bei weniger aktiven Hunden an der Untergrenze der Empfehlung. - Leckerlis
Unterschätzen Sie nicht den Energiegehalt von Leckerlis! Prinzipiell spricht nichts gegen sie, aber sie müssen in die Tagesration mit eingerechnet werden, sonst wird ein Hund schnell zu dick. - Bewegungsmangel
Häufige Ursache für Übergewicht ist zu wenig Bewegung. Intensivieren Sie die Häufigkeit bzw. Länge Ihrer Gassigeh-Runden. - Krankheit und Unverträglichkeit
Eine Krankheit oder Unverträglichkeit auf bestimmte Inhaltsstoffe können sowohl zu Über- als auch Untergewicht beim Hund führen. Konsultieren Sie in diesem Fall Ihren Tierarzt. - Geschlecht und Kastration
Aufgrund hormoneller Veränderungen neigen kastrierte Tiere zu Übergewicht. Bei Hündinnen ist oft eine strengere Diät bzw. Reduzierung der Futtermenge notwendig als bei einem Rüden.
Dieser Hund ist zu dick!
Wann ist ein Hund zu dick?
Bei manchen Hunden stellt sich die Frage gar nicht, denn sie sind nicht einmal mehr in der Lage, über eine Wiese zu rennen. Doch wann ist ein Hund eigentlich zu dick? Bei einem Rassehund können Sie sich an den Werten orientieren, die im Standard aufgeführt sind. Am besten machen Sie aber selbst die Probe aufs Exempel: Stellen Sie sich über Ihren Hund und betrachten Sie ihn von oben. Ist noch eine Taillle vorhanden oder ist diese nicht mehr erkennbar? Bewegen Sie nun Ihre Hände in Höhe der Rippen leicht vorwärts und rückwärts. Wenn Sie diese nur noch grob erahnen aber so gut wie nicht mehr einzeln spüren können, ist Ihr Hund zu dick!
Ein zu dicker Hund sollte abnehmen!
Amerikanische Langzeitstudien an 48 Labradoren haben interessante Ergebnisse hervorgebracht: Sie wurden jeweils paarweise gehalten, wobei einer der Hunde sein gesamtes Leben lang ca. 25 Prozent weniger Futter erhielt. Das Ergebnis sollte jeden Hundefreund aufhorchen lassen, den Übergewicht bei seinem Hund nicht weiter interessiert: Die Hunde mit der größeren Ration Futter litten nicht nur öfter an Krankheiten, sondern starben beinahe 2 Jahre früher (11,2 gegenüber 13 Jahren)! Fettleibigkeit ist also bei weitem nicht nur eine Frage der Optik, sondern ein ernst zu nehmendes gesundheitliches Problem.
Diät für Hunde
Bevor Sie gleich zu einem speziellem Diätfutter greifen, sollten Sie sich erst einmal Gedanken darüber machen, wodurch das Übergewicht bei Ihrem Hund entstanden sein könnte. Gründe dafür können zu viel Futter bzw. Leckerlis sein, Bewegungsmangel, eine Krankheit oder Unverträglichkeit. Seien Sie auf alle Fälle ehrlich zu sich selbst (zum Beispiel wenn Ihnen bewusst ist, dass der Hund zu viele Leckerlis bekommt) und warten Sie keinen Tag länger. Wenn Ihnen der Grund klar ist, sollten Sie konsequent mit der Umsetzung beginnen!
Grundsätzlich ist die wichtigste Maßnahme zur Reduzierung von Übergewicht die Verringerung an zugeführter Energie durch das Futter. Abzulehnen ist eine Nulldiät! Sofern eine Unverträglichkeit auszuschließen bzw. sehr unwahrscheinlich ist und auch sonst keine Krankheit vorliegt, ist der einfachste Weg, die tägliche Futterration zu reduzieren. Es kann aber auch notwendig sein, auf spezielles Diätfutter umzusteigen. Das bietet unter anderem den Vorteil, dass die Futtermenge nicht reduziert werden muss – der Hund also weiterhin die gleich große Ration erhalten kann.
Diätfutter ist so zusammengestellt, dass die für das Übergewicht entscheidende Energiezufuhr verringert wird, nicht aber der Gehalt an wichtigen Nährstoffen. Suchen Sie auf alle Fälle einen erfahrenen Tierarzt bzw. Ernährungsspezialisten auf und erstellen Sie einen individuellen Ernährungsplan. Planen Sie einen Futterwechsel, dann ist es sinnvoll, das Futter nicht von einem auf den anderen Tag komplett umzustellen, sondern jeden Tag etwas mehr des neuen Futters unterzumischen.
Probleme während der Hundediät
Ihr wichtigster Verbündeter während einer Hundediät ist die Waage. Sofern Ihr Hund nicht zu schwer ist, sollten Sie sich einmal mit und einmal ohne Hund auf dem Arm wiegen. Die Differenz stellt das Gewicht Ihres Hundes dar. Bei sehr großen Hunden hilft oft nur der Gang zum Tierarzt mit einer speziellen Waage. Als Ziel sollten Sie sich ein bis zwei Prozent Körpermasse pro Woche vornehmen. Am leichtesten erreichen Sie dieses Ziel, wenn nicht nur die Energiezufuhr reduziert wird, sondern darüber hinaus der Verbrauch erhöht wird. Also verzichten Sie gerade jetzt auf keinen Spaziergang, sondern weiten diese am besten noch ein wenig aus – sofern die Konstitution des Hundes dies zulässt.
Diätfutter für Hunde
Diätfutter gibt es sowohl in Form von Trockenfutter als auch Nassfutter. In beiden Fällen wird darauf geachtet, den Fettanteil möglichst gering zu halten. Das gelingt zum Beispiel durch die Wahl von magerem Fleisch wie Geflügel oder Lamm. Um den Bedarf des Hundes an Nährstoffen weiterhin zu gewährleisten, werden hochwertige Proteine verwendet.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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