Joggen mit Hund

Gemeinsames Joggen geht nur mit erwachsenen und körperlich geeigneten Hunden. Wir zeigen, ab wann, wie oft und wieviel Joggen mit Hund empfehlenswert ist und welche Ausrüstung benötigt wird.

Ab wann kann ich mit meinem Hund joggen gehen?

Welpen und Junghunde sind sehr verspielt und lieben es herumzurennen. Doch es ist ein großer Unterschied, ob sie zehn Minuten toben oder über einen längeren Zeitraum gemeinsam mit uns zum Joggen gehen. Solange sie in der Wachstumsphase sind, sind ihre Knochen noch weich und nicht vollständig ausgehärtet. Eine erhöhte Belastung kann zu einer Schädigung des Skeletts führen, die sich nicht gleich, sondern üblicherweise erst im Erwachsenenalter zeigt.

Hunde möchten unterwegs ungern zurückbleiben, obwohl sie eigentlich kaum mehr mithalten können. Sie sollten den Hund objektiv beurteilen und umsichtig handeln. 

Tipp: Wann ein Hund ausgewachsen ist, hängt vor allem von seiner Größe ab: Kleine Hunde sind bereits nach ungefähr neun Monaten ausgewachsen, mittelgroße mit zwölf und große erst mit fünfzehn.

Welche Hunde eignen sich zum Joggen?

Wer gerne joggt und sich einen Hund anschaffen möchte, sollte darauf achten, dass die Rasse hierfür geeignet ist. Wer bereits einen Hund besitzt und sich gerade erst für diese Sportart interessiert, dem bleibt nichts anderes übrig, als zu überprüfen, wozu sein Hund fähig ist. Er sollte es sein, der das Tempo vorgibt. Passt dies mit Ihrem Laufstil nicht zusammen, müssen Sie möglicherweise alleine joggen gehen oder sich anpassen.  

Geeignete Hunde für gemeinsames Joggen

  • Windhunde (Whippet, Greyhound, Afghane, Saluki, ...)
  • Jagdhunde (Münsterländer, Magyar Vizsla, Weimaraner, Beagle, ...)
  • Laufhunde (Foxhound, Bracken, Griffon, Schweizer Laufhund, ...)
  • Mittelgroße und große Hunde (Border Collie, Husky, Schäferhund, Retriever, Ridgeback, ...) 
     

Ungeeignete Hunde für gemeinsames Joggen

Ob ein Hund zum Joggen geeignet ist, hängt vor allem mit seinen körperlichen Voraussetzungen und von seinem Gesundheitszustand ab.

Ungeeignet sind alle Hunde, die aufgrund ihrer Kopfform Atembeschwerden haben könnten oder deren Wirbelsäule aufgrund ihrer überproportionalen Länge einer zu starken Belastung ausgesetzt ist.

Rücksicht ist auch zu nehmen, wenn Hunde bereits Gelenkschmerzen haben oder zu den Rassen gehören, die gefährdet sind, an Hüftgelenksdysplasie zu erkranken.

Auch übergewichtige, besonders große oder schwere Hunde eignen sich nur sehr eingeschränkt zum Joggen.

Wer sich nicht sicher ist, macht am besten einen Termin beim Tierarzt aus, lässt seinen Hund durchchecken und bittet um eine Einschätzung der körperlichen Möglichkeiten und Fitness.

Welche Ausrüstung benötige ich zum Joggen mit Hund?

Die Ausrüstung hängt vor allem davon ab, wie folgsam ein Hund ist und wo Sie mit ihm joggen. Sind Sie in einer Gegend unterwegs ohne Verkehr und Radfahrer, läuft Ihr Hund brav "Bei Fuß" und lässt sich stets zuverlässig zurückrufen, dann können Sie auf Leine und Geschirr möglicherweise verzichten. Zumeist sind solche optimalen Voraussetzungen jedoch nicht gegeben. In diesem Fall heißt es, den Hund teilweise oder für die komplette Tour anzuleinen.

Wenig geeignet fürs Joggen ist eine normale Führleine. Ideal dagegen ist ein Jogginggurt in Verbindung mit einer elastischen Leine. Der Gurt kommt um den Bauch, so dass man die Hände wunderbar frei zum Joggen hat. Die elastische Leine wird am Geschirr des Hundes befestigt. Es gibt verschiedene Modelle bezüglich Gürteltaschen, Jogginggurten und Leinen. Weitere Infos hierzu finden Sie auf der Webseite von Modern-Dogs.

Wie kann ich dem Hund das Joggen beibringen?

Was Sie nicht tun sollten, ist den Hund anleinen, rausgehen und loslaufen. Geben Sie ihm ein paar Minuten, damit er etwas schnüffeln und vielleicht noch ein Geschäft verrichten kann. Erst dann sollten Sie in gemächlichem Tempo mit dem Joggen beginnen. Die meisten Hunde finden dies recht spannend, denn üblicherweise kennen sie nur Gassi gehen mit gedrosseltem Tempo. Etwas mehr Geschwindigkeit animiert viele, in den Trab zu verfallen und die Sache mitzumachen. Seien Sie froh, wenn es gleich so gut klappt – und übertreiben Sie es weder mit dem Tempo noch mit der Länge der Strecke. Der Hund soll Spaß haben und zu nichts gezwungen werden. Das sind die besten Voraussetzungen, dass die nächste Runde ein paar Minuten länger dauern darf.  

Wichtig ist, nicht dem Hund sein Tempo aufzuzwingen, sondern sich an seinem natürlichen Trab zu orientieren. Keinesfalls sollte er rennen müssen, um ihnen folgen zu können. Das geht nur mal zwischendurch für eine kurze Zeit.

Selbstverständlich sollte der Hund niemals an der Leine hinterhergezogen werden und es ist stets auf Anzeichen zu achten, ob es ihm zu viel wird. Kommt er nur unzureichend nach oder hängt ihm die Zunge weit heraus, dann ist es Zeit für eine Pause. Falls Sie nicht auskühlen oder aus dem Tritt kommen möchten, machen Sie Dehnungsübungen oder traben um ihn herum, während er ein wenig schnüffelt und sich erholt.

Wie oft und wann kann ich mit Hund joggen?

Falls Sie durchtrainiert sind, wissen Sie sicherlich, dass dies nicht von heute auf morgen kam. Nicht anders ist dies bei Hunden. Nur weil sie grundsätzlich schneller laufen können als wir, heißt dies nicht, dass sie von einem Tag auf den anderen eine dreiviertel Stunde durchjoggen können. Auch für sie gilt, dass sie Kondition langsam aufbauen müssen. Starten Sie mit zwei drei Minuten, machen eine Pause und beginnen dann wieder zu joggen. Je nach Hund geht das ein- zweimal, vielleicht aber auch schon von Anfang an länger und öfters. Machen Sie das ganz von Ihrem Hund abhängig. Manche haben nach einem Kilometer Laufstrecke erst einmal vollkommen genug, andere finden das Tempo super und können bereits nach ein paar Trainingseinheiten mehrere Kilometer joggen. 

Vom körperlichen abgesehen, sollte Sie bedenken, dass Joggen auch eine mentale Herausforderung darstellt. Sie sollten nicht verlangen, dass das üblicherweise erlaubte Schnüffeln plötzlich komplett ausfällt. Freuen Sie sich, wenn Ihr Hund auf einem guten Weg ist und gönnen Sie ihm bei Bedarf ausreichend Pausen. 

An heißen Tagen möchte eigentlich niemand zur Mittagszeit joggen. Sollten Sie das in Erwägung ziehen, denken Sie bitte an ihren Hund. Dieser ist aufgrund seines Fells nicht in der Lage, so zu schwitzen wie wir. Er kann also leicht überhitzen. Ganz besonders, wenn sich die Laufstrecke (teilweise) auf Asphalt befindet. Während Sie durch Schuhe geschützt sind, muss der Hund „barfuß“ über den heißen Boden joggen. Dies kann zu Verletzungen der Ballen führen. Meiden Sie möglichst Asphalt und die Mittagszeit und verlegen Sie sportliche Aktivitäten auf den Morgen oder frühen Abend – am besten im Wald oder über Wiesen und Feldwege.

Tipps fürs gemeinsame Joggen mit Hund

Je anstrengender die Tour ist und je höher die Temperaturen sind, umso wichtiger ist das Mitführen einer Trinkflasche für den Hund. Oder aber Sie können die Route so legen, dass Sie unterwegs an einer Wasserstelle vorbeijoggen.  

Bitte bedenken Sie: Joggen ersetzt nicht die Gassirunde(n). Auf diese sollte der Hund nicht verzichten müssen. Und wie für Sie, gilt auch für den Hund, dass Joggen nicht stattfinden sollte, wenn man sich gerade den Bauch vollgeschlagen hat. Warten Sie damit ein bis zwei Stunden. Dies gilt ganz besonders für Hunde mit tiefem großem Brustkorb. Diese haben ein erhöhtes Risiko, eine Magendrehung zu erleiden. 

Findet das Joggen mit Hund im Winter bzw. bei kalten Temperaturen statt, dann sollten Sie keine längeren Pausen machen und die Laufstrecke eher kurz halten. Friert Ihr Hund leicht, ziehen Sie ihm einen Hundemantel an. 

Wenn Sie sehr viel mit Ihrem Hund unterwegs sind, überprüfen Sie regelmäßig seine Pfoten. Sind diese rissig, sollten Sie sie im Anschluss seine Pfoten pflegen

Und jetzt viel Spaß beim Joggen!

Macht alle mit!

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