Den Hund sterilisieren

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Sterilisation und Kastration. Aus mehreren Gründen werden sowohl Rüden wie auch Hündinnen fast immer kastriert und nicht sterilisiert!

Der Unterschied zwischen Sterilisation und Kastration

Noch immer gehen viele Hundehalter davon aus, dass Rüden kastriert und Hündinnen sterilisiert werden. Doch die beiden Begriffe haben nichts mit dem Geschlecht eines Hundes zu tun! Der Unterschied liegt in der Art des Eingriffs: Bei einer Kastration handelt es sich um eine Entfernung der Hoden beim Männchen bzw. den Eierstöcken beim Weibchen. Bei einer Sterilisation verbleiben diese an Ort und Stelle. Stattdessen wird lediglich der Samenleiter bzw. Eileiter durchtrennt oder abgeklemmt.

Auswirkungen einer Sterilisation auf den Hund

  • Eine Sterilisation verhindert zu 99 Prozent eine ungewollte Fortpflanzung.
  • Bei einer Kastration liegt der Prozentsatz bei 100 Prozent. 
  • Es handelt sich bei beiden Maßnahmen grundsätzlich um einen Routineeingriff, allerdings ist zu bedenken, dass sie unter Vollnarkose durchgeführt werden, welche ein minimales gesundheitliches Risiko darstellt. 
  • Eine Sterilisation ist nicht so aufwändig wie eine Kastration und kostet daher in der Regel etwas weniger. 
  • Während eine Kastration deutliche Auswirkungen auf das Wesen und Verhalten des Hundes hinsichtlich seiner sexuellen Aktivitäten haben kann, erfolgt bei der Sterilisation keine Veränderung.
  • Bei einer Sterilisation muss vor allem bei Hündinnen im fortgeschrittenen Alter mit Problemen wie zum Beispiel einer Gebärmuttervereiterung gerechnet werden.

Hündin kastrieren oder sterilisieren?

Heutzutage werden Hündinnen fast ausschließlich kastriert – und nicht sterilisiert! Der Grund dafür sind die eindeutigen Vorteile:

  • 100prozentiger Schutz vor Trächtigkeit
  • Hündin wird nicht mehr läufig
  • Keine Gefahr einer Scheinträchtigkeit
  • Kein Risiko bezüglich Gebärmuttervereiterung oder Eierstocktumor

Wie läuft eine Sterilisation ab?

Nach einem Vorgespräch und einer Voruntersuchung beim Tierarzt wird ein Operationstermin vereinbart. Zu diesem muss der Hund nüchtern erscheinen, da er narkotisiert wird. Dies geschieht über einen Venenzugang. Im Anschluss daran werden an der Operationsstelle die Haare entfernt, der Bereich steril abgedeckt und desinfiziert. Bei dem Eingriff bindet der Tierarzt die Eileiter ab bzw. durchtrennt beim Rüden die Samenleiter. Es findet weder ein Entfernen der Hoden noch der Eierstöcke statt, wie es bei einer Kastration der Fall ist. Die offene Wunde wird wieder vernäht und die Narkose beendet. Zur Kontrolle bleibt der Hund noch für ein bis zwei Stunden in der Praxis.

Was kostet eine Sterilisation beim Hund?

Die Kosten für eine Sterilisation bzw. Kastration fallen sehr unterschiedlich aus. Dies liegt zum einen daran, dass ein Tierarzt den ein- bis dreifachen Gebührensatz veranschlagen kann. Zudem hängt es von den durchgeführten Vor- und Nachuntersuchungen ab. Außerdem kann es zu Preisunterschieden hinsichtlich der Narkose kommen, die gewichtsabhängig sein kann. Und der Eingriff bei einem Rüden ist immer geringer als bei einer Hündin. Von daher kann die Sterilisation eines Männchens eventuell nur 200 Euro kosten, während eine aufwändige Kastration bei einer Hündin 800 Euro kosten kann.

Bitten Sie Ihren Tierarzt um einen Kostenvoranschlag. Im Zweifelsfall sollten Sie Hundehalter aus Ihrer Umgebung fragen, wo diese den Eingriff durchführen haben lassen, wie zufrieden sie waren und wieviel sie bezahlt haben.

Alternativen zu einer Sterilisation

Hunde werden nur in Ausnahmefällen sterilisiert. Üblicherweise findet eine Kastration statt. Da diese mit Wesensveränderungen einhergehen kann, besteht bei Rüden die Möglichkeit, ihnen einen Hormonchip einzusetzen. Dadurch sind sie für 6 bis 12 Monate chemisch kastriert. In dieser Zeit kann beobachtet werden, ob sich das Verhalten in gewissen Situationen verändert. Manche Hundehalter sind enttäuscht, denn eventuell vorhandene Erziehungsprobleme lassen sich durch den Eingriff zumeist nicht lösen. Vielmehr beziehen sich die Veränderungen hauptsächlich auf das Verhalten gegenüber läufigen Hündinnen oder konkurrierenden Rüden. Wer mit dem Resultat zufrieden ist, kann sich nach Ablauf der chemischen Kastration für eine dauerhafte Lösung entscheiden.

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