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Mögliche Ursachen, wenn die Katze bricht
Meist ist die Ursache völlig harmlos, wenn die Katze bricht. Denn das Erbrechen gehört bei unseren Samtpfoten zu den natürlichen Schutzreflexen wie auch das Husten und Niesen. Landet etwas im Magen, das da nicht hingehört, wird es hochgewürgt. In den meisten Fällen handelt es sich dann um Haarballen. Beim Putzen leckt sich die Katzen auch lose Haare aus dem Fell, die schließlich im Magen landen. Da sie dort aber nichts zu suchen haben, werden sie mit der Zeit wieder ausgespuckt. Das Hochwürgen der Haarballen ist wichtig, da die Haare sonst den Magenausgang verstopfen könnten.
Es kann natürlich auch sein, dass sich Ihre Katze beim Futtern etwas übernommen hat oder schlichtweg zu schnell gefressen hat. Auch dann kann der Magen empfindlich reagieren und sich der Mahlzeit wieder entledigen.
Medizinisch bedingte Gründe für Erbrechen
Es gibt aber auch weniger harmlose Ursachen, die bei Erbrechen in Frage kommen können.
- So kann die Katze etwas giftiges zu sich genommen haben, wie etwa ein Stück einer giftigen Pflanze.
- Ein Wurmbefall kommt als Ursache ebenso in Frage wie ein Magen-Darm-Infekt.
- Aber auch Krankheiten, die nicht direkt mit dem Verdauungssystem in Verbindung stehen (z.B. Diabetes, PKD, HCM, Katzenseuche) können Erbrechen als Symptom hervorrufen.
Was tun, wenn die Katze bricht?
Erbricht Ihre Katze recht häufig Haarballen, können Sie Ihr helfen, in dem Sie Katzengras aufstellen. Katzengras enthält Bitterstoffe, die bei Ihrer Katze den Würgereflex leichter auslösen. Gerade Wohnungskatzen freuen sich über diese Unterstützung und vergreifen sich nicht versehentlich an giftigen Zimmerpflanzen. Diese sollten Sie generell besser aus Ihrer Wohnung verbannen, um einer möglichen Vergiftung vorzubeugen.
Mit regelmäßigem Bürsten können Sie Ihrer Katze auch helfen. So verschluckt sie beim Putzen nicht mehr so viele Haare und muss sich entsprechend auch nicht mehr so oft übergeben. Manche Katzenrassen benötigen etwas mehr Fellpflege als andere. Und vor allem zur Fellwechselzeit, im Frühjahr und Herbst, dürfen Sie ruhig einmal öfter zur Bürste greifen.
Schlingt Ihre Katze häufig das Futter zu schnell runter, hilft es den Napf etwas höher aufzustellen - knapp unter Schnauzenhöhe. Außerdem ist es besser Katzen mehrere kleine anstatt einer großen Portion anzubieten.
Um einem Wurmbefall vorzubeugen, sollten Sie Ihre Katze regelmäßig entwurmen - vor allem wenn Sie eine Freigängerkatze haben.
Wann zum Tierarzt?
Sollte sich Ihre Katze aber doch einmal den Magen verdorben haben und kotzt sie mehrmals hintereinander. Oder kommen noch weitere Symptome, wie Abgeschlagenheit, Durchfall, Fieber, Futterverweigerung hinzu und stinkt das Erbrochene nach Fäkalien, sollten Sie keine Zeit verschwenden und sofort einen Tierarzt aufsuchen! Denn dann steckt entweder eine Erkrankung dahinter, die behandelt werden muss oder gar ein Notfall, wie etwa ein Darmverschluss oder eine Vergiftung. Wenn es sich auch eklig anhört, nehmen Sie etwas von dem Erbrochenen mit zum Tierarzt (in einem leeren Einmachglas). Die Beschaffenheit des Erbrochenem hilft bei der Diagnose.
Der Tierarzt wird Ihre Katze gründlich untersuchen und ein Blutbild erstellen, um der Ursache für das Erbrechen auf den Grund zu gehen. Entsprechend der Diagnose wird Ihre Katze unter Umständen Medikamente bekommen. Bei einer einfachen Magenverstimmung reicht meist ein Fastentag, um den Magen wieder einzurenken. Diesen sollten Sie dann auch strikt einhalten, so sehr Ihre Katze auch bettelt. Kommt zu schnell wieder Nahrung auf die angeschlagene Magenschleimhaut, können sich Futtermittelunverträglichkeiten entwickeln, mit denen Ihre Katze dann ein Leben lang zu kämpfen hätte. Anschließend an den Fastentag sollte mit Schonkost begonnen werden. Diese erhalten Sie entweder als Fertigfutter vom Tierarzt oder Sie kochen sie selbst. Dazu benötigen Sie lediglich Reis, Hühnchen, Karotten und etwas Brühe. Nach wenigen Tagen kann Ihre Katze wieder ihr gewohntes Futter bekommen.
Seelische Ursachen für Erbrechen
Sollte der Tierarzt nichts gefunden haben, könnte es schlussendlich auch noch am seelischen Zustand Ihrer Katze liegen. Fühlt sie sich vielleicht vernachlässigt? Stresst sie eine bestimmte Situation? Das kann nicht nur uns, sondern auch Katzen auf den Magen schlagen. Überlegen Sie, ob es etwas gibt, das dafür verantwortlich sein kann.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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