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Wie lange schlafen Hunde?
Schaut man sich manche Hunde an, könnte man meinen, sie schlafen den ganzen Tag. Unweigerlich fragt man sich, ob das vielleicht zu viel ist oder er gar krank ist. Doch keine Sorge, wesentlich kritischer kann die Situation werden, wenn ein Hund zu wenig schläft! Zum Beispiel, weil man meint, er müsse ständig beschäftigt werden. Oder weil den Kindern langweilig ist und sie ihn ständig zum Spiel auffordern. Oder vielleicht liegt es ja am falschen Platz oder einem unpassenden Hundebett. Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum ein Hund möglicherweise nicht genügend Schlaf bekommt.
Doch wie lange schlafen Hunde eigentlich im Durchschnitt? Betrachtet man Wölfe, Wildhunde und andere Caniden, fällt der tägliche Schlaf sehr unterschiedlich aus. Abhängig ist dies vor allem vom Jagderfolg. Gut gesättigt lässt es sich wunderbar schlafen, mit leerem Magen dagegen nicht. Darüber müssen sich unsere Hunde glücklicherweise keine Gedanken machen und können es sich daher leisten, täglich 17 - 20 Stunden zu schlafen. Bei Welpen, kranken oder alten Hunden kann die Stundenzahl sogar noch höher ausfallen. Allerdings handelt es sich bei diesen Zahlenangaben nicht um echten Tiefschlaf.
Schläft er oder döst er?
Es mag zwar oftmals so aussehen, als ob ein Hund fast den ganzen Tag schläft, dem ist aber nur bedingt so. Häufig handelt es sich nur um Dösen, der Hund ist also innerlich ständig in Hab-Acht-Stellung. Beim geringsten Geräusch steht er parat: Er hört, wenn jemand auf Zehenspitzen die Küche betritt, ein Hund in der Nachbarschaft bellt, die Kinder nach Hause kommen, sich das Auto von Herrchen nähert oder die Leine vom Haken genommen wird. Echter, durch und durch erholsamer Tiefschlaf findet in diesen Zeiten nicht statt. Dennoch ist dieser leichte Schlaf wichtig für jeden Hund, um sein grundsätzliches Schlafbedürfnis zu befriedigen. Es heißt nicht umsonst, dass man schlafende Hunde nicht wecken soll! Dieser ist überaus wichtig, was auch jeder selbst weiß, der schon einmal unter Schlafdefizit leiden musste.
Die Schlafphasen des Hundes
Die 17 - 20 Stunden, die ein Hund täglich schläft, teilen sich in unterschiedliche Phasen auf. Tagsüber handelt es sich meist um Dösen, was aber in dieser Zeitspanne mit einbezogen ist. Tut sich gerade nichts besonderes, legt er sich hin und macht die Augen zu. Dass dabei von Tiefschlaf selten die Rede sein kann, beweisen Studien: Schließt man den Hund an ein EKG an, zeigt sich, dass er innerlich keineswegs so inaktiv ist, wie man bei äußerlicher Betrachtung meinen könnte. Werden in einem Gespräch Reizwörter wie „Gassi gehen“, „Sitz“ oder der Name des Hundes genannt, steigt seine Herzfrequenz deutlich an.
Ähnliches passiert, wenn ein Hund in die REM-Phase (Rapide Eye Movement) eintritt. Das sind die lustigen Momente, wenn der Hund träumt und plötzlich anfängt, Geräusche von sich zu geben oder mit den Beinen zuckt, weil er offensichtlich gerade am rennen ist. Im REM-Schlaf finden die meisten Träume statt, was am Menschen ausführlich untersucht worden ist. Bei uns macht diese Phase ungefähr 20 bis 25 Prozent des Schlafs aus. Ähnlich lang ist unsere Tiefschlafphase, womit wir zusammengerechnet auf 40 bis 50 Prozent am Anteil des gesamten Schlafs kommen. Beim Hund macht dieser Bereich nur etwa 20 bis 30 Prozent aus. Geht man davon aus, dass Hund und Mensch unterm Strich die gleiche Menge an „intensivem Schlaf“ benötigen, ist klar, dass der Hund ein paar Stunden mehr als wir benötigt.
Wovon hängt der Schlaf des Hundes ab?
Schlafen Sie gut bei Lärm, Helligkeit, Stress oder einem ungemütlichen Bett? Unseren Hunden ergeht es nicht anders! Es müssen gewisse Voraussetzungen gegeben sein, um erholsam schlafen zu können. Dazu gehört ein Schlafplatz, der weder völlig abgelegen im letzten Eck, noch mitten im Flur liegt, so dass der Hund ständig befürchten muss, dass jemand über ihn drüber fällt. Entscheidend ist auch ein passendes Hundebett! Wer für seinen Welpen ein kleines Körbchen gekauft hat, muss die Größe zu gegebener Zeit anpassen, damit der Hund ausreichend Platz hat. Der Hund sollte sich im Hundebett ausstrecken können und bequem liegen. Je älter ein Hund ist, desto mehr Wert legt er auf eine weiche Unterlage, um seine „alten Knochen“ zu schonen. Von großem Vorteil ist hierbei ein Orthopädisches Hundebett. Das ergonomische Hundebett von Bedsure passt sich durch seinen eiförmigen Schaum perfekt an den Körper des Hundes an.
Entscheidend für einen guten Schlaf des Hundes ist auch seine körperliche und geistige Auslastung. Das kennen wir von uns selbst nur zu gut: Nach einer Bergtour fallen wir ins Bett und schlafen wie ein Stein. Auch geistige Auslastung führt dazu, dass wir am Ende eines Tages kaputt sind und unsere Ruhe möchten. Hat der Hund den ganzen Tag nichts zu tun und darf gerade einmal für eine halbe Stunde in den Garten hinaus, ist eine artgerechte Haltung nicht gegeben und man muss sich nicht wundern, wenn der Hund nicht ordentlich schläft. Ein bis zwei Stunden Gassigehen pro Tag sollten also eingeplant werden. Und vergessen Sie nicht: Mit voller Blase schläft es sich recht unentspannt.
Tipp: Auch Stress kann zu Schlafstörungen führen. Beim Hund kann Stress entstehen, wenn dieser in der Familie herrscht oder die Erziehung mit Stress verbunden ist!
Was passiert bei zu wenig Schlaf?
Auch hier genügt wiederum der Blick auf uns selbst. Wer zu wenig Schlaf abbekommt, muss mit den unterschiedlichsten Folgen rechnen. Beim Hund steigert sich das, je nach Schlafmangel, in folgende Phasen:
- unruhiges Verhalten
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Reizbarkeit
- Aggressivität
- Krankheit
Mindestens so wichtig wie eine ausreichende Beschäftigung ist also ausreichend erholsamer Schlaf für Hunde. Das sollten all jene Hundebesitzer bedenken, die z.B. einen Border Collie oder Australian Shepherd zuhause haben. Klar müssen diese mehr als manch eine andere Hunderasse beschäftigt werden, aber sie müssen auch lernen, zur Ruhe zu kommen und ausreichend zu schlafen. Sonst beginnt der oben genannte Kreislauf, der mit einem unruhigen Verhalten beginnt und im Extremfall zu Aggressivität oder gar einer Krankheit führen kann. Bei uns Menschen führt Schlafmangel unter anderem zu Herz-Kreislauferkrankungen, Fettleibigkeit und Darmerkrankungen. Sollten Sie also als Ursache für einen der oben genannten Punkte Schlafmangel vermuten, dann empfehlen wir Ihren, einen Tierarzt aufzusuchen.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
Kommentare (1)
Michael Steinke
am 13.12.2019