Mit der Katze zum Tierarzt

Katzen leiden oft im Stillen, weshalb Krankheiten nicht immer gleich erkannt werden. In welchen Fällen muss eine Katze möglichst bald zum Tierarzt?

Ist die Katze krank?

Jeder Katzenbesitzer kennt das Problem: Der Stubentiger verzieht sein Mäulchen, wenn in seinem Napf etwas landet, das ihm nicht gefällt. Eigentlich ist das kein Problem, man muss nur den Geschmacksnerv der Katze treffen. Doch das Ganze kann auch ernste Gründe haben, denn dauerhafte Appetitlosigkeit weist oftmals auf eine Krankheit hin.

Wenn die Katze ein neues Futter nicht mag, ist das noch kein Grund, zum Tierarzt zu gehen. Doch wenn sogar das Lieblingsleckerli verschmäht wird, sollten Katzenhalter hellhörig werden. Natürlich, ein Freigänger hat unter Umständen mehrere Dosenöffner am Start und hat sich beim Nachbarn schon den Bauch vollgeschlagen, doch in einer Großstadt wie Hamburg oder München leben die meisten Katzen in der Wohnung

Appetitlosigkeit kann auch auf das Verschlucken eines Fremdkörpers oder auf eine hartnäckige Verstopfung hinweisen. In einem solchen Fall kann ein Darmverschluss auftreten, und die Katze muss umgehend zum Tierarzt.

Gewichtsverlust kann auf Krankheit hinweisen

Wenn eine Katze nicht gerade auf Diät ist, um ihr Idealgewicht wieder zu erreichen, ist der Verlust von Gewicht immer ein Warnsignal. Dass sehr alte Katzen abbauen ist normal, doch bei jungen Katzen kann etwa ein Tumor der Grund sein. Krebs zehrt energisch an den Energiereserven des Tieres, kann jedoch bei einer frühzeitigen Diagnose oft erfolgreich entfernt werden. Umso wichtiger ist es, dass der Tierarzt schnell aufgesucht wird. Auch katzentypische Leiden wie FIP, Leukose aber auch Diabetes können sich durch Gewichtsverlust äußern.

Durchfall und Erbrechen

Die Verdauung läuft bei den geliebten Stubentigern meistens recht geschmeidig ab. Hat die Katze mit Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung zu kämpfen, kann das die unterschiedlichsten Gründe haben, von einer Vergiftung über Leukose und FIP bis hin zu einem Darmverschluss durch einen Fremdkörper oder den Befall mit Parasiten. Diese können durchaus auch bei Wohnungskatzen auftreten, denn als Halter bringt man sie etwa unter den Schuhsohlen mit nach Hause. Daher sollte auch hier schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden.

Wenn das Atmen schwer fällt

Auch Katzen können sich erkälten und haben dann mit den typischen Symptomen wie einer verstopften Nase oder einem Druck auf der Lunge zu kämpfen. Besitzer sollten – wenn sie erkältet sind – auf keinen Fall ihre Katze anhusten, denn die Viren und Bakterien, die den Menschen befallen, machen auch vor Katzen nicht Halt. Genau wie beim Menschen kann ein nicht auskurierter grippaler Effekt auch bei Katzen zu einer Schwächung des Herzens führen. Dann ist die dauerhafte Gabe von Medikamenten nötig.

Wenn die Katze also Schnupfen oder Husten hat oder verstärkt hechelt, dann ist der zügige Gang zum Tierarzt unausweichlich. Mit den passenden Medikamenten wird den Bakterien der Garaus gemacht oder das Immunsystem so gestärkt, dass es den viralen Infekt erfolgreich ausstehen kann.

Die Katze ist lethargisch und still

Natürlich ist jeder Stubentiger anders, und ein gemütlicher Perser ist ohnehin deutlich ruhiger als eine gesprächige Siamkatze. Eine deutliche Änderung des Verhaltens weist jedoch in vielen Fällen auf eine Erkrankung hin. Eine Katze, die sich plötzlich zurückzieht, unter dem Schrank hockt oder sich versteckt, hat sicherlich ein ernstes Problem. Eine ansonsten immer freundliche Katze, die bei Berührung auf einmal aggressiv wird, könnte unter Schmerzen leiden. Solche Änderungen bedürfen der Klärung durch einen Tierarzt.

Mundgeruch ist mehr als nur lästig

Dauerhafter Mundgeruch kann auf Probleme mit den Zähnen hindeuten, jedoch ebenso auf eine Krankheit des Magens, der Nieren oder Diabetes. Zahnschmerzen sind auch für eine Katze belastend, und die regelmäßige Entfernung von Zahnstein sollte zur Pflege des Tieres selbstverständlich dazu gehören, ansonsten besteht unter anderem die erhöhte Gefahr einer Zahnfleischentzündung.

Das Fell ist strohig und struppig

Am Fell lässt sich der Gesundheitszustand einer Katze gut ablesen. Wenn sich die Haut oder die Behaarung verändern, stumpf und glanzlos, struppig und strohig, verklebt oder verfilzt werden, dann kann eine Krankheit, eine Mangelernährung oder der Befall mit Parasiten dahinterstecken. Manche Katze, die Schmerzen hat, schafft es nicht mehr, sich richtig zu säubern und vernachlässigt die tägliche Katzenwäsche. Unter dieser Situation leidet die reinliche Katze extrem, denn das ausgiebige Putzen gehört zu ihrem Tag. Es ist wichtig, dann einen Tierarzt aufzusuchen und mögliche Ursachen abzuklären.

Tierarztbesuch mit Katze

Der Transport zum Tierarzt sollte für die Katze möglichst stressfrei geschehen. Das ist nicht immer einfach, da die Katze ohnehin nicht sehr glücklich über ihren Zustand sein wird und die wenigsten Katzen wirklich gerne den Tierarzt aufsuchen. Eine stabile Transportbox mit ausreichend Platz und flexiblen Öffnungen, eine ruhige Fahrt und bei Bedarf ein wenig Ablenkung für die Katze helfen hierbei. Eventuell kann auch der Besuch abgekürzt werden, wenn vorher kurz in der Praxis angerufen wird, um nachzuhören, wann es günstig ist und ob ein Spontantermin machbar ist.

Dem Tierarzt sind dann die Veränderungen im Verhalten oder dem Befinden umfassend mitzuteilen. Oft sind es die kleinen Details, die hier den Unterschied machen. Es hilft, sich vorher alles zurecht zu legen und so die wichtigsten Infos parat zu haben. Ganz zentral aber ist: Ruhe bewahren! Tiere erkennen feine Stimmungen bei ihren Menschen und reagieren entsprechend darauf.

Was kostet der Tierarztbesuch?

Viele Tierbesitzer sind immer hin und hergerissen zwischen dem Besuch beim Tierarzt und einem stillen Abwarten. Ein Grund dafür sind die Kosten, die nicht unerheblich sein können, vor allem aber: unberechenbar. Das glauben zumindest viele. Aber: Es gibt eine festgelegte Gebührenordnung, die anzeigt, was der Tierarzt berechnen darf. Das gibt schon mal Anhaltspunkte. Allerdings ist natürlich nie vorherzusehen, welche Schritte wirklich notwendig werden. Hier hilft nur, sich einen kleinen Puffer anzulegen und grundsätzlich mit allem zu rechnen – oder aber eine Krankenversicherung abzuschließen, die es auch für Katzen gibt. Am Ende aber sieht niemand sein Tier gerne elend – weswegen eins als Fazit bleibt: Wer seine Katze kennt, weiß, wann sie leidet. Besteht der Verdacht auf eine Krankheit, fährt man lieber einmal mehr zum Tierarzt, als einmal zu wenig.

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