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Leckerlis für das Welpen-Training
Wenn ein Welpe bei Ihnen einzieht, hat er möglicherweise bisher noch nie ein Leckerli erhalten, denn diese kommen üblicherweise erst zum Einsatz, wenn das Welpentraining beginnt. Das fängt zumeist damit an, dass der Welpe auf seinen Namen hören soll. Spätestens dann wird jedem Hundehalter klar, dass er eine Belohnung benötigt. Schöne Worte oder eine Streicheleinheit sind natürlich willkommen, aber bei den allermeisten Hunden geht nichts über ein Leckerli. Sie stellen eine positive Verstärkung dar, die der Hund sehr schnell verstanden hat: Um weiterhin Hundeleckerlis zu ergattern, wird er ein bestimmtes Verhalten gerne wieder zeigen.
Aber schon in diesem Alter gilt, dass Leckerlis keinesfalls einen zu großen Anteil bei der Ernährung des Hundes einnehmen sollten. Angeraten wird, dass er nicht mehr als 10 Prozent beträgt, selbst wenn die Leckerlies gesund sind. Schließlich ist es die Aufgabe des Hundefutters, den Hund mit allen wichtigen Nährstoffen in der erforderlichen Menge zu versorgen. Ist dieses aufgrund von zu vielen Leckerlis dauerhaft nicht gewährleistet, ist eine Mangelernährung bzw. Überversorgung nicht auszuschließen.
Wann bekommt der Hund ein Leckerli?
Leckerlis sollten nicht zum Zeitvertreib gegeben werden, dafür eignen sich weit besser größere Hundesnacks und Kauknochen. Am besten werden Hundeleckerlis nur zur Belohnung eingesetzt, ansonsten sind sie in den Augen eines Hundes nichts Besonderes mehr. Wichtig ist zudem der richtige Zeitpunkt fürs Leckerli. Es bringt nichts, wenn Sie den Hund dafür belohnen, dass er vor fünf Minuten etwas richtig gemacht hat. Das kann er nicht verstehen. Wahrscheinlich wird er überlegen, was er soeben richtig gemacht hat und es nicht begreifen können. Entscheidend ist, dass ein Leckerli immer sofort in dem Moment verabreicht wird, wenn der Hund eine erwünschte Aktion zeigt. Erhält er zum Beispiel das Kommando „Sitz“, bekommt er das Hundeleckerli unmittelbar in dem Moment, wenn er sich hingesetzt hat. Hier ist es relativ einfach, doch wenn Hunde Tricks zeigen, die in mehrere Schritte untergliedert sind, dann kommt man mit den Leckerlis gar nicht mehr hinterher. In diesem Fall lohnt es sich, auf Clickertraining umzusteigen.
Vorteile und Risiken von Leckerlis
Leckerlis sind ideal, um mit dem Hund zu trainieren und ihn dabei positiv zu bestärken. Allerdings besteht bei übertriebener Gabe zum einen die Gefahr, dass das Hundefutter unattraktiver wird, zum anderen können Leckerlis zu Übergewicht führen. Das sollte in jedem Fall vermieden werden, denn es erhöht die Gefahr von Krankheiten und vermindert die Lebenserwartung. Es ist daher wichtig, den Energiegehalt der Leckerlis in den täglichen Bedarf des Hundes einzuberechnen und entsprechend die Futtermenge ein wenig zu reduzieren. In welchem Maße, hängt von der Anzahl der Leckerlis und von deren Fettgehalt ab. Gerade bei kleinen Hunden können Hundeleckerlis sehr schnell einen zu hohen Anteil des Energiebedarfs ausmachen. Es lohnt sich also, neben der Menge auch auf den Fettgehalt der Leckerlis zu schauen.
Welche Leckerlis für Welpen?
Neben einer geeigneten Größe und dem Fettgehalt der Leckerlis, sollte man auch auf eventuell weiter vorhandene Inhaltsstoffe achten. Das gilt vor allem, wenn der Hund eine Futtermittelallergie aufweist. Aber auch sonst möchte man seinem Hund gesunde Leckerlis verabreichen. Hierfür eignet sich zum Beispiel reine „Naturkauartikel“ wie kleine, luftgetrocknete Lammlungenbrocken. Hier kann man sicher sein, dass sich nichts anderes in den Leckerlis befindet. Manchen wird eine geringe Menge an Kräutern und/oder Mineralstoffe beigefügt. Nicht auszuschließen ist aber auch die Zugabe von Getreide, tierischen und pflanzlichen Nebenerzeugnissen, Zucker oder Farbstoffen. Keinesfalls sollte man sich von einer schönen Verpackung zum Kauf verleiten lassen, sondern immer erst die exakte Zusammensetzung durchlesen
Kauknochen für gesunde Zähne
Leckerlis sind super als kleine Belohnung, welche im Training oder bei der Hundeerziehung eingesetzt werden. Zur Reinigung der Zähne oder dem Training der Kaumuskulatur eignen sie sich jedoch nur sehr bedingt. Weit effektiver sind hierfür Kauknochen, die es in verschiedenen Ausführungen gibt. Im Gegensatz zu Leckerlis, die normalerweise nach ein, zwei Kaubewegungen heruntergeschluckt werden, bieten diese lang anhaltenden Knabberspaß. Sie kommen dem natürlichen Kautrieb des Hundes nach und trainieren seine Kaumuskulatur. Durch das Kauen wird außerdem der Speichelfluss angeregt, welcher gemeinsam mit dem mechanischen Abrieb dafür sorgt, dass Zahnbelag und Zahnstein entfernt werden.
Intensives Nagen und Kauen ist für die Zahngesundheit grundsätzlich sehr förderlich. Aber auch hier lohnt sich ein Blick auf die Produktbeschreibung. Häufig findet zum Beispiel pure Rinderhaut oder Schweinehaut Verwendung. Der Anteil daran kann 100 Prozent betragen, es kann sich jedoch auch um einen maschinell gefertigten Kauknochen handeln, der gefüllt oder ummantelt mit einem anderen Produkt ist. Wer es genauer wissen möchte, schaut sicherheitshalber auf die Produktbeschreibung, vor allem, wenn der Hund auf bestimmte tierische Proteine möglicherweise allergisch reagiert. Schließlich soll der Kauspaß ungetrübt sein.
Tipp: Vor allem bei Hunden, die bekannt dafür sind, dass sie ihr Futter herunterschlingen, lohnt es sich, sie im Auge zu behalten. Denn es kann durchaus einmal vorkommen, dass ein Kauknochen zwischen den Zähnen oder im Rachen hängen bleibt. Dann muss versucht werden, diesen zu entfernen. Gelingt dies nicht, hilft nur der Weg zum Tierarzt.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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