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Welcher Hund passt zu mir?
Bevor man sich über Versicherungen und Zubehör für seinen Hund Gedanken machen sollte, stellt sich erst einmal die Frage, welcher Hund zu einem passt. Mit dieser Frage sollte man sich intensiv auseinandersetzen, schließlich wird man mit seinem zukünftigen Vierbeiner die nächsten zehn bis zwanzig Jahre verbringen. Deshalb sollte die Anschaffung keinesfalls spontan und unüberlegt erfolgen.
Bedenken Sie bei der Anschaffung unter anderem folgendes:
- Wohnsituation
Je nachdem, ob Sie auf dem Land mit Garten oder in der Stadt im 4. Stock wohnen, sollte bei der Auswahl des Hundes die Größe, Fitness, Naturverbundenheit und das Aktivitätslevel bedacht werden. - Stubenrein
Ein Welpe ist süß, aber anfangs ist er nicht stubenrein und er benötigt eine umfassende Erziehung. - Kraft
Je größer ein Hund ist, umso mehr Kraft hat er und ist dann unter Umständen je nach eigener körperlicher Verfassung nicht mehr unter Kontrolle zu halten. - Unkosten
Kleine Hunde verursachen weniger Kosten als große. Dies betrifft nicht nur Zubehör, sondern vor allem die Unkosten für Hundefutter. - Zeitaufwand
Hunde sollten artgerecht beschäftigt werden. Wer sich einen anspruchsvollen Border Collie holt, sollte wissen, dass dieser viel mehr Zeitaufwand bedeutet als ein typischer Familienhund. - Pflege
Bei manchen Hunden macht sich die Pflege fast von alleine, während andere vor allem während des Fellwechsels viel Arbeit machen.
Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel „Welcher Hund passt zu mir?“
Welche Lebensphasen durchläuft mein Hund?
Die meisten Neuhundebesitzer bekommen ihren Hund als Welpe. Es macht unheimlich viel Spaß, ihn beim Aufwachsen zu begleiten. Schon bald wird aus dem noch etwas tollpatschigen Welpen ein aktiver Junghund. Dieser testet jedoch immer wieder seine Grenzen aus. In dieser Zeit sollte man die Erziehung sehr ernst nehmen. Sie hat Auswirkungen auf das zukünftige Leben des Hundes. Wer jetzt intensiv mit seinem Hund arbeitet und ihn konsequent erzieht, wird davon unheimlich profitieren. Dabei sollte man sich auch nicht ins Boxhorn jagen lassen, wenn in der Zeit der Pubertät so manches Kommando plötzlich wieder in Vergessenheit geraten ist. Hier heißt es, nicht die Geduld zu verlieren und weiter mit seinem Hund zu trainieren.
Mit ca. einem Jahr sind Hunde ausgewachsen. Wie alt sie werden, hängt zu einem Großteil von der Größe ab. Kleine Hunde können ohne weiteres über 15 Jahre alt werden, während große Rassen oftmals keine 10 werden. Dementsprechend früher altern sie auch. Aufgrund der hervorragenden medizinischen Versorgung, die heutzutage auch für unsere Hunde zur Verfügung steht, kann man jedoch sagen, dass nicht nur Menschen, sondern auch Hunde immer älter werden.
Welche Krankheiten kann mein Hund bekommen?
Die Gesundheitsvorsorge beginnt bereits im Welpenalter. Sie startet mit den wichtigen Impfungen, die ein Welpe erhalten sollte. In den ersten Wochen bekommt er über die Muttermilch noch eine natürliche Immunisierung, doch sobald die Umstellung auf feste Nahrung vollzogen ist, endet diese. Dann steigt die Gefahr, dass der Welpe sich mit einer Krankheit ansteckt. Deshalb wird von der Ständigen Impfkommisssion Vet empfohlen, alle Hunde gegen Parvovirose, Staupe, Leptospirose und Tollwut zu impfen. Je nach individueller Situation, kann darüber hinaus eine Impfung gegen Zwingerhusten, Hepatitis oder Borreliose ratsam sein.
Trotz Impfungen ist kein Hund vor Krankheiten sicher. Vor allem bei Hunderassen mit Erbkrankheiten muss man früher oder später damit rechnen. Bei großen Hunden gehören die Hüftgelenksdysplasie und Ellenbogendysplasie zu den typischen Erkrankungen, kleine Rassen sind anfällig für Probleme mit den Kniescheiben und überzüchtete Hunde leiden je nach Auswüchsen beispielsweise an Augen- oder Atemproblemen.
Neben typischen Krankheiten muss auch mit völlig unerwarteten Erkrankungen wie Abszessen, Allergien, Analdrüsenentzündung, Arthrose, Bauchspeichelentzündung, Blasenentzündung, Diabetes, Darmproblemen, Epilepsie, Gastritis oder Räude gerechnet werden. Hinzu kommen allerlei Plagegeister wie Würmer, Flöhe, Zecken und Giardien. Die Parasiten sind nicht nur lästig, sondern können zum Teil schwere Erkrankungen hervorrufen. Daher sollten Hunde nicht nur gut gepflegt sein, sondern es sollte auch regelmäßig ein Check beim Tierarzt vorgenommen werden.
Welche Versicherungen braucht mein Hund?
Bei einem Welpen machen sich die meisten erst einmal wenig Gedanken über eine Versicherung. Man sollte jedoch nicht zu blauäugig sein, denn eine Hundeversicherung kann sich sehr schnell bezahlt machen. Denken Sie nur daran, welche Flausen ein junger Hund im Kopf hat und dass er auf Kommandos höchst wahrscheinlich noch nicht zuverlässig hört. Rennt er auf die Straße und verursacht einen Unfall, kann einen eine Hundehaftpflichtversicherung vor dem möglichen finanziellen Ruin bewahren. Und stellen Sie sich vor, was Ihrem Hund bei einem Unfall alles passieren kann. Die moderne Tiermedizin kann Großartiges leisten, doch das hat seinen Preis. Schnell fallen Kosten im vierstelligen Bereich an. In diesen Fällen kann sich jeder Hundehalter glücklich schätzen, der eine Hundekrankenversicherung oder eine OP-Versicherung besitzt.
Um Ihnen die einzelnen Hundeversicherungen nochmals im Detail vorzustellen, hier eine Übersicht:
- Hundehaftpflichtversicherung
Sie kann nicht nur jedem Hundehalter empfohlen werden, sondern ist in einigen Bundesländern wie Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein sowie Thüringen bereits Pflicht. Zudem gilt sie auch in anderen Bundesländern oftmals für Listenhunde. Die Hundehaftpflicht schützt Sie vor allem, was rund um Ihren Hund an Schäden entstehen kann. Dazu zählt eine heruntergefegte Blumenvase ebenso wie ein zerbissenes Hosenbein oder ein verursachter Autounfall. Es muss einem klar sein, dass man bei Schadenersatzansprüchen mit seinem kompletten Vermögen haftet. Wird eine Person verletzt und ist dauerhaft geschädigt, kann dies enorme Kosten bedeuten. Eine Hundehaftpflicht schützt je nach Tarif bis zu einer Höhe von mehreren Millionen Euro.
- Hundekrankenversicherung
Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir eine Krankenversicherung besitzen. Bei Hunden ist dies nicht zwingend der Fall, doch man stelle sich nur einmal vor, der Hund wird schwer krank. Eine Operation kann schnell mit 1000 Euro und mehr zu Buche schlagen. Haben Sie diese stets zur Hand oder müssten Sie im Zweifelsfall überlegen, ob Sie die OP durchführen können? So mancher Hundehalter stand bereits vor dieser bangen Frage und musste sich verschulden. Abhilfe können Sie schaffen, wenn Sie eine Hundekrankenversicherung abschließen. Es gibt zahlreiche Angebote, wie zum Beispiel die Deutsche Familienversicherung. Hier können Sie zwischen verschiedenen Tarifen wählen, die eine Kostenübernahme von bis zu 100 Prozent ermöglichen. Die Versicherungsleistungen umfassen unter anderem veterinärmedizinisch notwendige Heilbehandlungen, Zahnbehandlungen, Arzneimittel und die Unterbringung in einer Tierklinik.
- OP-Versicherung für Hunde
Manche Hundekrankenversicherungen schließen Operationen mit ein, andere schließen sie aus. Wer lediglich einen Schutz vor hohen Unkosten bezüglich einer Operation haben möchte, kann sich für eine spezielle OP-Versicherung entscheiden. Diese ist im Allgemeinen preiswerter als eine Krankenversicherung, leisten aber auch weniger. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob ihm der OP-Schutz genügt oder er besser gleich eine umfassende Hundekrankenversicherung abschließt.
Welche Versicherung sich schlussendlich „lohnt“, kann niemand vorhersehen. Vielleicht verbringen Sie ihr Leben mit einem Hund, der nie etwas anstellt und ohne schwere Krankheiten durch sein komplettes Leben kommt. Ebenso kann es sein, dass Sie im Laufe eines Hundelebens gleich von mehreren Schicksalsschlägen getroffen werden. In diesem Fall können Sie sicher sein, dass sich eine Versicherung viele Male auszahlt und sich der Abschluss gelohnt hat.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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