Barfen für den Hund

Barfen liegt voll im Trend. Denn Hundebesitzern liegt die artgerechte und gesunde Ernährung ihres Hundes sehr am Herzen. Barfen sollte allerdings gewissenhaft durchgeführt werden, damit beim Hund keine Mangelerscheinungen auftreten.

Was bedeutet barfen?

An kaum einer Ernährungsphilosophie scheiden sich die Geister so sehr wie beim Barfen für Hunde. Denn die ursprüngliche Bedeutung von BARF lautete „Bones and raw food“ - übersetzt „Knochen und rohes Futter“. Allerdings kam durch die Hundetrainerin Swanie Simon eine weitere Übersetzung hinzu, die immer wieder für Aufregung sorgt. Sie definierte BARF nämlich als „Biologisch artgerechtes rohes Futter“. Damit löste sie einen Glaubenskrieg aus, welche Form der Fütterung denn nun die gesündeste sei: Fertigfutter ist in unzähligen Varianten erhältlich – oft perfekt auf eine bestimmte Rasse, das Alter oder die Körpergröße abgestimmt. Und natürlich gibt es auch längst hochwertiges Biofutter für Hunde. Kann selbst zusammengestelltes Futter noch besser sein?

So ist BARF entstanden

Hundefutter ist nicht gleich Hundefutter! Manches lässt leider zu wünschen übrig, was der Auslöser für Barfen war. Immer mehr unzufriedene Hundehalter entschieden sich, das Fressen für ihren Hund selbst zuzubereiten – nur so weiß man ganz genau, welche Zutaten in welcher Qualität und Menge darin vorhanden sind. Doch genau hier lauert die größte Gefahr. Wer weiß schon, wie hoch der Bedarf seines Hundes an Proteinen, Ballaststoffen, essentiellen Fettsäuren und Vitaminen ist? Und welche Lebensmittel liefern diese in welcher Menge? Den Hund nach dem Vorbild des Wolfs nur noch mit rohem Fleisch zu füttern, führt über kurz oder lang zu Mangelerscheinungen. Deshalb sollten sich all jene, die sich für das Barfen entscheiden, ein umfangreiches Wissen aneignen. Schließlich ist ja Sinn und Zweck dieser Fütterungsmethode, den Hund gesünder zu ernähren!

Vorteile des Barfens

Immer mehr Hundehalter schwören auf Barfen, weil es viele Vorteile mit sich bringt. Zum Beispiel bei einer Futtermittelallergie des Hundes. Wer Barft, entscheidet selbst, was in den Napf kommt. Ein Großteil davon ist rohes Fleisch, das vom Hund besser verdaut werden kann als Trockenfutter. Die Folge davon ist, dass die Hunde weniger Blähungen haben und nach Meinung vieler Hundehalter kaum mehr „hundeln“.  Auch Zahnstein und Mundgeruch betreffend bringt Barfen klare Vorteile: Denn neben Fleisch, Gemüse, Obst und Ölen gehören auch Innereien mit Knochen zum Speiseplan. Das Abfieseln und Zerkauen von Knochen reinigt die Zähne und vermindert die Gefahr von Zahnstein. Dieser ist hauptursächlich für Mundgeruch bei Hunden.

Die Risiken beim Barfen

Wer mit rohem Fleisch hantiert, der weiß, dass hier besondere Vorsicht geboten ist. Frischfleisch muss sofort in den Kühlschrank und kann nur eine gewisse Zeit aufbewahrt werden. Besser ist es, das Fleisch portionsweise einzufrieren. Das bringt auch den Vorteil mit sich, dass eventuell im Fleisch vorhandene Parasiten sicher abgetötet werden. Wem das Portionieren und Einfrieren zu aufwändig ist, kann es sich leicht machen, und Frostfutter in den unterschiedlichsten Größen und Geschmacksrichtungen bestellen. Das gilt nicht nur für Fleisch, sondern auch für Gemüse und Obst. Wer immer alles frisch zubereiten möchte, sollte stets auf die Hygiene achten: Waschen Sie sich vor der Zubereitung die Hände, spülen Sie Fleisch und Gemüse gründlich ab, und verwenden Sie ein Messer und Schneidebrett, das Sie nur für die Zubereitung der Hundenahrung verwenden. 

Machen Sie einen Ernährungsplan

Eine typische Barf-Ration besteht aus 80 Prozent Fleisch, Innereien und fleischigen Knochen sowie 20 Prozent Gemüse und Obst. Das allein genügt aber meist nicht, weshalb sich zur optimalen Versorgung von Vitaminen und Mineralstoffen Ergänzungsmittel anbieten. Wie schlussendlich die ideale Zusammenstellung der Nahrung aussieht, lässt sich pauschal nicht sagen! Es hängt von vielen Faktoren wie dem Alter, der Größe oder eventuellen Krankheiten des Hundes ab. Deshalb sollten Sie in eine Ernährungsberatung durch einen erfahrenen Tierarzt investieren! Stellen Sie gemeinsam einen Ernährungsplan auf und lassen Sie Ihren Hund in regelmäßigen Abständen auf eventuelle Mangelerscheinungen untersuchen. Nur so können Sie sicher sein, dass das Barfen für Ihren Hund auch wirklich gesund ist.

Auf Barfen umstellen

Die Rohernährung kann bereits im Welpenalter beginnen, die meisten Hunde wachsen jedoch mit Fertigfutter auf. Das hängt in erster Linie von den Fütterungsgewohnheiten des jeweiligen Züchters ab. Sobald der Welpe in sein neues Zuhause zieht, ist er möglicherweise schon auf Barfen geprägt und kann entsprechend gleich weiter so ernährt werden oder Sie können schrittweise mit der Umstellung beginnen. Im Allgemeinen wird empfohlen, diese nicht schlagartig, sondern langsam durchzuführen (über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen). Wichtig dabei ist: Im Gegensatz zum Umstieg von einem Dosenfutter auf ein anderes, wird das neue Futter nicht untergemischt! Das gilt sowohl für Nassfutter wie auch Trockenfutter, denn dieses weist eine gegenüber dem Rohfleisch abweichende Verdauunszeit auf! Werden beide Komponenten gleichzeitig gefüttert, kann es zu Durchfall und Blähungen kommen.

Es empfiehlt sich, zum Beispiel morgens das übliche Futter zu verabreichen und am späten Nachmittag etwas Fleisch zu servieren. Oder Sie können es noch langsamer angehen, indem Sie lediglich am Mittag ein paar kleine Stückchen als Belohnung anbieten. Mit der Zeit können Sie sowohl die Größe der Fleischstücke erhöhen, als auch den Umfang der morgendlichen und nachmittäglichen Ration anpassen. Anzuraten ist, dass man erst einmal leicht verdauliches Fleisch wie Huhn oder Pute verwendet, bevor Rind und andere Fleischsorten ausprobiert werden.

Macht alle mit!

Gefällt euch diese Seite? Wir würden uns freuen, wenn ihr einen Kommentar abgebt, sie in Facebook & Co. teilt. oder einen Link auf eurer Webseite setzt. Vielen Dank!

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben