Glückskatze – Mythos und Wirklichkeit

Glückskatzen nennt man zum einen die seltenen dreifarbigen Katzen, zum anderen die sogenannten Maneki-neko. Angeblich bringen nicht nur die „Winke-Katzen“ Glück!

Was ist eine Glückskatze?

Haben Sie eine Katze zuhause? Dann schauen Sie mal nach, wie viele Farben sie aufweist. Etwa drei? Wenn sie jetzt noch die Farbkombination schwarz-rot-weiß aufweist, dann haben Sie eine echte Glückskatze zuhause. Doch die Wahrscheinlichkeit ist relativ gering, denn Glückskatzen sind selten. Das liegt an dem speziellen Chromosom-Mix, der die Voraussetzung für die Dreifarbigkeit einer Katze ist. Nur Katzen, die ein Scheckungsgen und zwei X-Chromosomen besitzen, können zur Glückskatze werden. Diese Kombination tritt so gut wie nie bei männlichen Katzen auf, weshalb über 99 Prozent der Glückskatzen weiblich sind.
 

Wie entsteht eine dreifarbige Katze?

Entscheidend für die Fellfarbe einer Katze ist das X-Chromosom. Weibchen besitzen davon zwei, weshalb bei einer rotfarbigen Mutter und einem schwarzfarbigen Vater ein Farbmix aus beiden möglich ist. Üblicherweise tritt eine der beiden Farbe dominant, die andere unterdrückt auf.

Bei einem männlichen Tier liegt der Fall anders: Bei selbigen Voraussetzungen entsteht hieraus kein Mix, sondern aufgrund von (nur) einem X- und einem Y-Chromosom sind die Nachkommen entweder schwarz oder rot.

Eine rot-schwarz gemusterte Katze nennt man Schildpatt. Damit sie zur Glückskatze werden kann, bedarf es zusätzlich eines sogenannten Scheckungsgens. Da diese Gen-Kombination sehr selten auftritt, sind Katzen mit einem Fell aus roten, schwarzen und weißen Tönen eher selten.
 

Männliche Glückskatzen haben kein Glück

Eine absolute Ausnahmeerscheinung sind männliche Glückskatzen. Dazu kann es nur aufgrund einer genetischen Anomalie kommen. Das ist der Fall, wenn ein Kater zwei X-Chromosomen aufweist. Kommt dann zu den Farben rot und schwarz auch noch eine weiße Scheckung hinzu, werden sie zum Glückskater. Aber so richtig Glück haben sie leider nicht, denn es handelt sich bei diesen Exemplaren stets um unfruchtbare Tiere. Sie können also ihre Gene nicht vererben, weshalb es auch weiterhin eine Laune der Natur bleibt, wann dreifarbige Katzen hervorkommen. Bis heute ist es nicht möglich, schwarz-rot-weiße Tiere in Reinzucht zu vermehren.

Welchen Charakter hat eine Glückskatze?

Immer wieder wird spekuliert, ob der Charakter einer Glückskatze anders ist wie bei einfarbigen Katzen. Besitzer einer Glückskatze sind davon überzeugt und es gab sogar schon Umfragen, die dies bestätigen sollen. Der Wahrheitsgehalt dürfte eher fragwürdig sein, denn Katzen sind nun einmal äußerst individuell und so verwundert es nicht, dass fast jeder seine Katze als speziell bezeichnet.

Glaubt man den Umfragen, sind Glückskatzen ein wenig hitzköpfiger, aufmüpfiger und etwas divenhafter. Außerdem sollen sie etwas unberechenbarer sein. Auf der anderen Seite berichten Besitzer, dass ihre dreifarbige Katze sehr freundlich, ausgeglichen und kontaktfreudig sei. Ob also eine Glückskatze einen speziellen Charakter hat, ist nicht bewiesen – und wahrscheinlich wird es auch immer so bleiben.

Ausschlaggebender dürfte eher sein, um welche Katzenrasse es sich handelt. Tricolor-Katzen gibt es unter anderem bei der Britisch Kurzhaar, Europäisch Kurzhaar, Maine Coone, Perserkatze und Sibirische Katze.

Ursprung der Glückskatze

Bereits im Mittelalter glaubten die Menschen an den besonderen Mythos der dreifarbigen Glückskatzen. Wer eine besaß, war ein echter Glückspilz, wie schon in Brehms Tierleben aus dem Jahr 1893 zu lesen war: „Eine dreifarbige Katze schützt das Haus vor Feuer und anderem Unglück, die Menschen vor Fieber und löscht das Feuer, wenn man sie in dasselbe wirft.“ Auf der anderen Seite musste man aber auch aufpassen: „Wer eine dreifarbige Katze ertränkt, hat kein Glück mehr oder ist sieben Jahre lang unglücklich. Wer sie totschlägt, hat fernerhin kein Glück.“

In Japan wurden früher auf Schiffsreisen dreifarbige Katzen mitgenommen, um Stürme und Krankheiten fernzuhalten. In Irland hoffte man darauf, dass eine Warze verheilen würde, wenn man mit dieser durch das Fell einer Tricolor-Katze streicht.

Der japanische Glücksbringer Maneki-neko

Unglaubliche Popularität erlangten Glückskatzen in Japan. Ausgangspunkt war die Entstehung der Katzenrasse „Japanese Bobtail“. Dabei handelt es sich um eine Katze mit kupiertem Schwanz, die besonders beliebt in der Farbkombination schwarz-rot-weiß war. Bereits um 1600 wurde sie am japanischen Kaiserhof gezüchtet und galt als Inbegriff von Wohlstand und Macht. Die wenigsten Menschen bekamen sie je zu Gesicht – zumindest nicht in echt. Vielleicht entstand daraus der Kult um die Maneki-neko, der „Winkende Katze“, deren Vorbild die Japanese Bobtail war.

Zuerst gab es nur Zeichnungen, schließlich wurden Keramikfiguren in Form einer sitzenden Katze mit erhobener Pfote hergestellt. Befindet sich die linke Pfote oben, sollen damit Besucher herangelockt werden. Hebt die Katze die rechte Pfote, wird Glück und Wohlstand erbeten. Manchmal gibt es auch Katzen, die beide Pfoten heben, aber das gilt bei vielen Japanern als übertrieben und verpönt.

Für jeden die passende Glückskatze

Maneki-neko
Eine Maneki-neko (Foto:Searobin)

Heute sieht man eine Maneki-neko in vielen japanischen und chinesischen Geschäften. Ihre „Aufgabe“ ist es, Kunden herbeizuwinken. Damit dies möglichst auffällig stattfindet, wurden in Thailand Glückskatzen hergestellt, die sogar winken können. Aber auch viele Privatpersonen finden Gefallen an Maneki-neko Glückskatzen, die es inzwischen in den unterschiedlichsten Größen und Farben gibt.

Eine dreifarbige Maneki-neko soll Glück und Wohlstand bringen, eine schwarze Dämonen abhalten, eine goldene für Reichtum sorgen, eine pinke Liebhaber herbeilocken und eine rote Krankheiten vertreiben. Es gibt also für jeden die passende Glückskatze.

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Kommentare (1)

  • Irmi
    Irmi
    am 10.12.2021
    Glück muss man haben :-) ich besitze eine dreifarbige Katzen mit genau diesen Farben und bin total froh sie zu haben

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