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Geeignete Hunderassen für Anfänger
Die internationale Hundedachorganisation FCI teilt sämtliche anerkannte Hunderassen in10 verschiedene Gruppen auf. Mit dabei sind z.B. Vorstehhunde, Schweisshunde, Stöberhunde und Treibhunde. Es sollte jedem Anfänger klar sein, dass Hunderassen, die noch heute für die Jagd verwendet werden, nicht geeignet sind.
Ganz anders die Gruppe 9, die die Gesellschafs- und Begleithunde umfasst. Wie der Name schon sagt, sind darunter fast nur Rassen, die nicht zum Hüten, Jagen oder Bewachen vorgesehen waren. Im Gegenteil: Viele sind bereits seit Jahrhunderten gern gesehene Familienhunde, die entsprechend leicht zu halten und erziehen sind.
In Gruppe 9 befinden sich viele Anfängerhunde wie der Malteser, Coton de Tulear, Bologneser, Pudel, Tibetspaniel, Chihuahua, Papillon und Pekinese.
Mischlinge können auch gute Anfängerhunde sein
Es muss sich bei einem Hund für Anfänger keinesfalls um einen Rassehund vom Züchter handeln. Besuchen Sie doch einmal das nächstgelegene Tierheim. Dort finden Sie nicht nur „Problemhunde“! Die Mitarbeiter können Ihnen genau sagen, welcher Hund für Sie geeignet sein könnte. Und Sie haben die Möglichkeit, den Hund in aller Ruhe auf Spaziergängen kennenzulernen.
Vielleicht spielen Sie ja auch mit dem Gedanken, einen Hund aus dem Ausland aufzunehmen!? Viele sind extrem dankbar für ein neues Zuhause. Fragen Sie aber nach, ob ein in Frage kommender Hund für Anfänger geeignet ist. Seriöse Tierschutzorganisationen haben ein Interesse daran, dass es ihren Hunden zukünftig gut geht, weshalb sie nach einem geeigneten Zuhause suchen.
Anfängerhunde sind keine Selbstläufer
Ganz egal, für welchen Hund Sie sich entscheiden, wie das Zusammenleben zukünftig funktioniert, hängt in allererster Linie von Ihnen ab!
Die Hundeerziehung macht sich nicht von selbst, ist aber auch kein Buch mit sieben Siegeln. Wer sich dafür Zeit nimmt und damit entsprechend auseinandersetzt, wird kaum Probleme haben.
Am besten lassen Sie sich als Anfänger in einer Hundeschule helfen. Dort lernen Sie und Ihr Hund am meisten. Wie "Hunde sprechen", erfahren Sie in unserer Rubrik Verhalten.
Was zu beachten ist, wenn Hunde auf andere Tiere treffen oder am besten in die Familie integriert werden, lesen Sie in Hunde und andere... Und auf was Sie unbedingt bei der Ernährung achten sollten, erfahren Sie in unserem umfangreichen Ernährungs-Ratgeber.
Sollten Sie sich für einen Welpen entscheiden, finden Sie hilfreiche Informationen in unserem Welpenratgeber. Darüber hinaus auch in unserer Rubrik Rund um die Anschaffung.
Kleine Hunderassen für Anfänger
Zu den kleinen Hunden, die für Anfänger geeignet sind, zählen unter anderem folgende:
Havaneser
- Havaneser stammen ursprünglich von der Karibikinsel Kuba und waren dort sehr beliebte Gesellschaftshunde.
- Sie haben ein längeres, welliges oder lockiges Fell, das intensiver Pflege bedarf.
- Havaneser sind sehr verspielt, anhänglich und lernbegierig.
- Aufgrund ihrer sportlichen und geselligen Art benötigen sie ausreichend Auslauf und Beschäftigung.
Malteser
- Malteser zählen zu den ältesten Hunderassen und stammen vermutlich vom Mittelmeerraum.
- Typisch ist ihr langes, seidiges, reinweißes Haarkleid, das viel Pflege benötigt.
- Sie gelten als wachsam, intelligent und einfühlsam.
- Malteser sind sehr menschenbezogen und brauchen viel Zuwendung.
Bichon Frise
- Der lockige Bichon Frise ist ein typischer Vertreter der Schoßhunde.
- Sein weißes, wuscheliges Fell muss regelmäßig ausgekämmt und getrimmt werden.
- Der Bichon Frise ist verspielt, temperamentvoll und sehr an Menschen orientiert.
- Er ist ein toller Familienhund, der Konsequenz bei der Erziehung benötigt.
Maltipoo
- Beim Maltipoo handelt es sich um eine Kreuzung aus Malteser und Pudel.
- Sein lockiges, dichtes Fell verträgt sich meist gut mit Allergikern.
- Vom Wesen sind Maltipoos sehr verspielt, verschmust, verträglich und wachsam.
- Sie eignen sich gut für die Stadt und die Wohnungshaltung.
Zwergpudel
- Mit einer Größe von 28-35 cm zählt der Zwergpudel zu den kleinsten Pudelrassen.
- Er hat ein lockiges bis krauses Fell mit geringem Haarausfall.
- Zwergpudel sind sehr lernfähig, temperamentvoll und brauchen geistige Beschäftigung.
- Sie sind ideale Begleiter für unternehmungslustige Menschen.
Kurzhaarige Hunderassen für Anfänger in einer Wohnung
Französische Bulldogge
- Kleine, kompakte Hunde mit freundlichem Wesen
- Brauchen nicht viel Auslauf
- Verträglich mit Kindern
- Kaum Haare, einfache Fellpflege
Mops
- Uralte Rasse aus China mit kurzem Fell
- Ideal für Wohnungshaltung
- Verschmuste, fröhliche Familienhunde
- Benötigen Aufmerksamkeit und Pflege der Hautfalten
Zwergpinscher
- Ursprünglich deutscher Hof- und Stallhund
- Winzig, aber selbstbewusst und energisch
- Kann in der Wohnung gehalten werden
- Kurzhaariges, pflegeleichtes Fell
Mittelgroße Hunde für Anfänger
Labradoodle
- Entstand durch die Kreuzung von Labrador und Pudel
- Meistens gewelltes, allergenarmes Fell
- Freundlich, menschenbezogen, gelehrig
- Brauchen viel Bewegung und Beschäftigung
Golden Retriever
- Ursprünglich Apportierhund aus Großbritannien
- Mittellanges Haar mit dichtem Unterfell
- Freundlich, kinderlieb, lernfähig
- Benötigen ausreichend Bewegung und Fellpflege
Mischlinge
Wir möchten auf keinen Fall vergessen, grundsätzlich auch immer Mischlinge als Anfängerhunde in Betracht zu ziehen. Bei ihnen gibt es jedoch sehr große Unterschiede. Mit wenig Hundeerfahrung sollten Sie selbstverständlich keinen „Problemhund“ aufnehmen, der z.B. bekannt dafür ist, dass er schwer erziehbar ist, sich gelegentlich aggressiv zeigt, extrem ängstlich ist oder Probleme mit Menschen oder anderen Hunden hat. Fragen Sie bei Interesse im Tierheim, Tierschutzverein, in Vermittlungsorganisationen oder bei Hunden aus Privathand genau nach, ob sich diese als Anfängerhund eignen. Es ist vor allem im Interesse des Hundes, dass er eine passende Bleibe für den Rest seines Lebens findet.
Weitere Hunderassen für Anfänger
Folgende Rassen sind aufgrund ihrer Wesenszüge ebenfalls als Anfängerhunde geeignet:
- Goldendoodle
Diese Mischung vereint die Eigenschaften von Golden Retriever und Pudel. Sie erfreut sich aufgrund ihres freundlichen Wesens, ihrer Intelligenz und ihres hypoallergenen Fells großer Beliebtheit. mehr...
- Bichon Frisé
Die kleinen Bichons sind wachsam und mutig, aber ebenso geduldig und fähig, schnell etwas zu lernen, was sie zu einem idealen Anfängerhund macht.
- Leonberger
Wer als Anfänger gerne einen großen Hund hätte, für den kommt der Leonberger in Frage, denn er überzeugt mit seiner Selbstsicherheit und souveränen Gelassenheit.
- Cavalier King Charles Spaniel
Meist sind sie die Ruhe selbst. Sie sind weder streitsüchtig noch nervös, sondern immer gut gelaunt, unternehmungslustig und leicht zu erziehen.
- Boston Terrier
Zwar sind sie etwas temperatmentvoll, aber durchaus als Hund für Anfänger geeignet. Sie sind freundlich, klug und verzeihen auch mal einen Erziehungsfehler.
- Chihuahua
Der Chihuahua ist der kleinste Hund der Welt. Der Pflegedarf ist sehr gering, aber sie benötigen genügend Auslauf, um Energie loszuwerden. mehr...
- Papillon
Die kleinen Hunde mit den großen Ohren sind freundlich und gelehrig. Die Rasse ist seit Jahrhunderten ein beliebter Familienhund.
- Kromfohrländer
Die mittelgroße Rasse weist einen freundlichen Charakter auf und weiß sich zu benehmen. Mal sind sie verschmust, dann wieder verspielt und unternehmungslustig.
- Cockapoo
Der Cockapoo ist eine Kreuzung aus Cocker Spaniel und Pudel. Er gilt als intelligenter, familienfreundlicher Begleiter, der auch für Allergiker geeignet ist. mehr...
Ungeeignete Hunde für Anfänger
- Hunde mit ausgeprägtem Jagdinstinkt
Schwierig sind Hunderassen mit ausgeprägtem Jagdinstinkt, denn diesen in den Griff zu bekommen, kann sich als echte Herausforderung entpuppen. Zu diesen Rassen zählen unter anderem Schnauzer, Pinscher, Setter, Dackel, Münsterländer, Deutsch Kurzhaar, Pudelpointer, Weimaraner und Magyar Viszla. Das soll nicht heißen, dass diese Rassen nicht auch für einen Anfäger in Frage kommen, aber man sollte sich darüber im Klaren sein, dass eine konsequente Erziehung notwendig ist und „ein Ersatzprogramm“ für die überschüssige Energie, die der Hund gerne hinsichtlich seines Jagdtriebs ausleben möchte.
- Wachhunde, Schutzhunde und Hütehunde
Es gibt Rassen, denen das Bewachen im Blut liegt. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein Grundstück oder eine Schafherde handeln. Stehen diese oder ähnliche Möglichkeiten nicht zur Verfügung, suchen sich die Hunde ein anderes Betätigungsfeld und beschützen oder hüten zum Beispiel die Familie. So nett sich das anhören mag – fördern sollten Sie diese Eigenschaft nicht, denn die Hunde könnten ihre Aufgabe zu ernst nehmen. Sorgen Sie stattdessen besser für ein Ersatzprogramm aus dem Bereich Hundesport.
Hunderassen, die zu dieser Gruppe gezählt werden, sind unter anderem Rottweiler, Dobermann, Schäferhunde, Sennenhunde, Kangal, Malinois, Owtscharka, Bergamaskar, Border Collie und Australian Shepherd. Auch hier gilt, dass die angesprochenen Eigenschaften keinesfalls verallgemeinert werden können. Jedes Tier ist anders, und falls Sie sich gerne für eine dieser Rassen entscheiden möchten, suchen Sie sich einen seriösen Züchter, der Ihnen bei der Auswahl eines möglichst ruhigen Welpens behilflich ist.
- Groß und haarig
Ob klein oder groß, grundsätzlich können alle Rassen (und natürlich auch Mischlinge) Probleme bereiten. Bedenken Sie jedoch: Einen kleinen Hund können Sie sicherlich leichter handhaben, als wenn ein großer Hund versucht sich loszureißen!
Häufig unterschätzt wird bei Anfängern auch der Pflegeaufwand (oftmals langhaariger Rassen oder von Hunden mit viel Unterolle) und wie die Wohnung dadurch aussehen kann. Tipps finden Sie in unserem Ratgeberartikeln über Hunde für die Wohnung und Hunde, die nicht haaren.
Am besten werfen Sie auch einen Blick in unsere Rubrik „Welcher Hund passt zu mir?“, der eine Menge Fragen beantwortet.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
Kommentare (1)
Irmi
am 10.09.2020