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Kann man eine Katze erziehen?
Wer noch nie eine Katze besessen hat, fragt sich sicherlich, ob diese eigentlich erzogen werden kann. Selbstverständlich geht das nicht in dem Maß, wie es bei einem Hund möglich ist. Denn Katzen sind viel selbstständiger und haben kein Interesse daran, ihrem Frauchen oder Herrchen jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Und es geht ja auch nicht darum, dass sie Sitz, Platz und Bleib können. Aber zur Erziehung gehört zum Beispiel auch, dass sie lernen, eine Katzentoilette aufzusuchen. Oder dass die Unterarme ihres Dosenöffners kein Kratzbaum sind. Ebenso kommt das Markieren des Sofas ganz und gar nicht gut an. Und auf nächtliche Ruhestörung kann ein Katzenhalter ebenfalls gut verzichten. Es gibt also einiges, was man sich bei der Erziehung einer Katze wünscht.
Erziehung für Katzenbabys
Je nachdem, mit wieviel Wochen Sie zu einem Katzenbaby gekommen sind, ist es vielleicht schon stubenrein und benutzt brav seine Katzentoilette. Eine Selbstverständlichkeit ist dies jedoch nicht. Vor allem sollte man bedenken, dass ein neues Zuhause für ein Kätzchen erst einmal eine große Umstellung darstellt. Zum einen ist also Geduld gefragt, zum anderen gibt es vom Kauf über die Ausstattung bis zur Größe und dem Aufstellort einer Katzentoilette einiges zu beachten. Passt alles und es kommt dennoch einmal zu einem Malheur, dann verteilen Sie darauf etwas Katzenstreu und warten Sie, bis alles aufgesogen ist. Geben Sie das Streu ins Katzenklo und setzten dann die Katze hinein, so dass sie lernt, wo der richtige Platz ist.
Spielregeln beachten
Auch beim Spielen sollten Sie frühzeitig überlegen, was erlaubt ist und was nicht. Bei einem Kitten mag es noch süß sein, wenn es einen gelegentlich in den Finger beißt, am Hosenbein hängt oder spielerisch die Krallen ausfährt. Aber sind Sie für diese Spielchen auch noch bei einem sieben Kilogramm schweren, ausgewachsenen Kater zu haben? Manche Unterarme oder zerschlissene Kleidung zeugt davon, dass das mit Spaß nichts mehr zu tun hat. Aber wer Monate lang nicht eingeschritten ist, kann seiner Katze keinen Vorwurf machen, dass sich dieses Verhalten eingeschlichen hat, schließlich wurde es ja regelmäßig „trainiert“. Besser, Sie machen Ihrer Katze durch ein etwas lauteres „Nein“ und einem Spielabbruch rechtzeitig klar, dass es gewisse Grenzen gibt.
Wenn die Katze markiert
Zu den äußerst ungeliebten Dingen, die einem als Katzenbesitzer zustoßen kann, gehört das Markieren. Es kann ab dem Moment auftreten, wenn die Katze in die Pubertät kommt, was ungefähr mit 6 Monaten der Fall ist. Am häufigsten tritt Markieren bei unkastrierten Katern auf. Mit Katzenerziehung kommen Sie hier nicht weit. Die beste Methode ist das Kastrieren. Kommt dies für Sie nicht in Frage, weil Sie mit der Katze möglicherweise züchten möchten, werden Sie es schwer haben. Vielleicht gibt es aber einen bestimmten Grund, den Sie abstellen können bzw. der sich mit der Zeit von selbst erledigt. Das kann zum Beispiel neue Möbelstücke betreffen. Hier kann es bereits ausreichen, wenn Sie diese mit einem Tuch einreiben, auf dem die Katze geschlafen hat. Wichtig ist in jedem Fall, den Fleck mit einem Spezialreiniger äußerst gründlich zu reinigen. Es darf keinerlei Uringeruch mehr davon ausgehen, da es sonst umso wahrscheinlicher ist, dass die Katze den Ort erneut aufsucht.
Erziehung bei nächtlicher Ruhestörung
Katzen streifen gerne nachts durch ihr Revier, wenn wir bereits schlafen. Das kann völlig lautlos vonstatten gehen, es kann aber auch von Katzenmusik untermalt sein. Zum Beispiel, wenn die Katze der Meinung ist, sie möchte jetzt ins Schlafzimmer. Nicht auszuschließen ist auch zusätzliches Kratzen an der Tür. Jetzt heißt es, standhaft zu bleiben! Lieber ein paar nächtliche Konzerte durchleiden, bis die Katze endgültig verstanden hat, dass dies zwecklos ist, wie gelegentliche Ausnahmen zulassen. Inkonsequentes Verhalten macht die Sache nur schwieriger, wodurch sich alles in die Länge zieht. Das gilt auch für Leckerlis am Tisch. Ob Hund oder Katze, besser Sie verzichten darauf, sonst können Sie nie mehr in Ruhe essen.
Kratzspuren an Möbeln
Wenn Sie keinen Kratzbaum haben, müssen Sie mit Kratzspuren geradezu rechnen. Außer Sie haben eine Freigängerin, die ihre Krallen immer nur brav draußen schärft. Eine reine Wohnungskatze hat diese Möglichkeit nicht und wird sich dementsprechend in der Wohnung umsehen. Ist ein passender Kratzbaum vorhanden, wird sie ihre Krallen wahrscheinlich an diesem schärfen und ihn somit zu ihrem Revier gehörend markieren.
Manche Katzen scheinen leider mehr gefallen an der Tapete, dem Holzschrank oder dem Designer-Sofa zu haben. Sie sollten die Katze möglichst direkt bei der Tat erwischen und sofort durch Klatschen und ein lautes „Nein“ davon abbringen. Doch verscheuchen Sie sie nicht nur, sondern nehmen Sie sie und setzen sie an den Kratzbaum, damit sie dort ihre Handlung ausführt.
Abhilfe an nicht erlaubten Stellen kann etwas Klimperndes darstellen. Manche Katzenbesitzer greifen auch zur Wasserpistole und erschrecken ihre Katze aus dem Hinterhalt. Die Methode ist etwas umstritten, aber im Notfall durchaus eine Option (bitte nicht auf den Kopf zielen).
Wie erziehe ich eine Katze richtig?
Wir haben 5 Tipps für Sie, wie Sie bei einer Katzenerziehung niemals vorgehen sollten. Denn manches verzeiht einem eine Katze nie. Durch folgende Punkte könnte die Beziehung zu ihr ein Leben lang leiden:
- Anschreien
Katzen haben ein sehr gutes Gehör. Es ist nicht notwendig, sie anzubrüllen. Ein lautes „Nein“ und ein Klatschen in die Hände ist bei ungewolltem Verhalten völlig ausreichend! - Gewalt
Gewalt ist weder bei einer Katze noch einem Hund ein geeignetes Mittel zur Erziehung. Schlagen Sie Ihre Katze niemals, bewerfen Sie sich nicht mit Gegenständen und packen Sie sie nicht im Nacken oder schütteln Sie sie gar. - Timing
Ihre Katze versteht nicht, wenn Sie ihr erklären, dass z.B. Schränke zerkratzen nicht gut ankommt. Nur wenn Sie sie auf frischer Tat ertappen, sollten Sie umgehend eingreifen, ansonsten verzichten Sie besser auf eine Standpauke. - In Katzenurin tunken
Es ist widerlich, eine Katze in deren Hinterlassenschaften zu tunken. Gehen Sie hierbei wie oben beschrieben vor. Das ist wesentlich erfolgsversprechender! - Zwang
Zwingen Sie Ihre Katze zu nichts! Wenn sie das neue Bettchen nicht mag, bringt es nichts, sie mit Nachdruck dort hineinzusetzen. Und wenn sie ein bestimmtes Futter verschmäht, hilft auch keine „Zwangsfütterung“. Überlegen Sie sich, wie Sie behutsam zum gewünschten Ergebnis kommen.
Belohnung für die Katze
Leckerlis, Lob und Streicheleinheiten funktionieren nicht nur in der Hundeerziehung, auch Katzen merken mit ihren feinen Sinnen, wenn sie etwas richtig gemacht haben. Doch dabei kommt es auch auf Sie an! Viele Tierbesitzer schimpfen, wenn ihr Tier etwas falsch macht. Doch wenn etwas passt, wird dies nicht weiter bedacht. Stattdessen gibt es grundlos hier und da ein Leckerli, wenn die Katze miaut oder ihr langweilig zu sein scheint.
Denken Sie um und belohnen Sie Ihre Katze, wenn sie brav die Katzentoilette benutzt, abends rechtzeitig von einem Streifgang zurückkehrt oder ihre Krallen am Kratzbaum schärft, denn das ist keine Selbstverständlichkeit. Schenken Sie ihr Aufmerksamkeit und verdeutlichen Sie ihr somit, dass sie etwas gut gemacht hat. Hilfreich kann hierbei das Clickertraining mit Katze sein.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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