Inhalt
Probleme mit dem Schnee
Manche Hunde können mit Schnee relativ wenig anfangen, andere wiederum flippen völlig aus! Egal ob Welpe oder Senior – sobald sie von der Leine sind, wissen sie vor lauter Freude gar nicht mehr, was sie tun sollen und rasen ziellos umher. Wahrscheinlich ist es dieses komplett andere Gefühl unter den Pfoten, verbunden mit versteckten Gerüchen und herumwirbelndem Schnee. Es ist eine wahre Freude, den Hunden bei ihrem ausgelassenen Treiben zuzusehen. Sie scheinen genauso viel Spaß zu haben wie Kinder. Und ebenso wie diese vergessen sie die Zeit, bis sie plötzlich bibbernd neben einem stehen, sich die Pfoten abkauen oder abwechselnd das eine oder andere Bein hochheben. Spätestens dann kommt man ins Grübeln, ob der Hund eigentlich ausreichend für den Wintertag gewappnet ist.
Jeder Hund hat andere Anforderungen
Wer einen Neufundländer zuhause hat, muss sich über die richtige Ausstattung für einen Winterspaziergang weit weniger Sorgen machen, als bei einem Windhund oder einer Französischen Bulldogge. Mit „Thermounterwäsche“ und Wintermantel friert man so gut wie nie, während ein Kurzhaarfell und fehlende Unterwolle sehr bald zum Bibbern führen kann. Dementsprechend empfiehlt sich auf der einen Seite, Hunden mit wenig Wärmeschutz einen Mantel anzuziehen, zum anderen sollten Gassirunden im Winter besser etwas kürzer ausfallen. Zum Ausgleich darf es aber gerne eine Runde mehr sein. Dabei sollte auf längere Plaudereien zwischen Hundefreunden verzichtet werden, sofern die Hunde an der Leine sind und sich nicht ausreichend bewegen können. In diesem Fall frieren sie nämlich sehr schnell aus. Legen sie sich hin, droht zudem eine Blasenentzündung.
Aufbau einer Hundepfote
Egal um welche Hunderasse es sich handelt – jede hat den meisten Kontakt mit ihrer Umwelt über ihre Pfoten. Im Gegensatz zu uns laufen Hunde nicht auf ihren Fußsohlen, sondern auf ihren Zehen, die an ihrem Ende aus dick verhornten Pfotenballen bestehen. Sie sind etwa 50mal dicker als ihre übliche Haut. Dennoch handelt es sich dabei keineswegs um Körperteile, die nichts spüren können. Ganz im Gegenteil: In ihnen befinden sich Rezeptoren, die dem Hund Temperatur und Vibrationen mitteilen. Außerdem liegen hier die wichtigen Schweißdrüsen des Hundes. Zudem sorgen Fettpolster unter der obersten Schicht für eine Abfederung beim Gehen, um die Gelenke zu schonen. Die Pfoten sind daher für den Hund von größter Bedeutung, weshalb ein optimaler Schutz stets gewährleistet werden sollte.
Beanspruchung der Pfoten
Sowohl in heißen Sommern, vor allem aber im Winter werden die Pfoten unserer Hunde stark beansprucht. Kälte lässt die Pfoten spröde werden, Rollsplitt kann sie verletzen, Streusalz kann zu Hautreizungen führen. Vor allem in Städten sind Hundepfoten durch den verstärkten Einsatz von Rollsplitt und Salz gefährdet. Das gilt grundsätzlich für alle Hunde, wobei nicht jeder gleich empfindlich ist. Hier ist eine regelmäßige Überprüfung wichtig, um rechtzeitig handeln zu können. Das gilt selbstverständlich auch für Hunde, die auf dem Land leben oder sich viel draußen aufhalten. Für einen Hundeschlittenführer, Förster oder Jäger ist es eine Selbstverständlichkeit, die Pfoten seiner Hunde regelmäßig zu überprüfen und zu schützen. Ansonsten könnte er den jeweiligen Hund nicht mehr bei einem Rennen bzw. im Einsatz verwenden.
Pflege der Pfoten vor dem Spaziergang
Benutzen Sie zur Pflege Ihrer Hände Vaseline oder Melkfett? Wohl kaum! Selbiges gilt für die Pfotenpflege beim Hund, denn bei diesen Produkten handelt es sich um ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen aus Erdöl. Zum einen kann dies durch das Abschlecken der Pfoten gesundheitsschädlich sein, zum anderen verstopfen diese Produkte die Poren der Ballen. Greifen Sie stattdessen besser zu einer speziellen Pfotencreme. Hochwertige Rezepturen sorgen dafür, dass die Pfoten sowohl geschützt als auch mit Feuchtigkeit versorgt werden. Cremen Sie die Pfoten einfach kurz vor einem Spaziergang ein und schon müssen Sie sich um die Gesundheit Ihres Hundes deutlich weniger Sorgen machen.
Pflege der Pfoten nach dem Spaziergang
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Pfoten des Hundes mit Streusalz in Berührung gekommen sind, sollten Sie diese besser kurz abwaschen. Ein kleiner Hund wandert vielleicht schnell ins Waschbecken oder die Badewanne, größere müssen lediglich die Pfoten kurz in einen Eimer mit lauwarmem Wasser halten. Anschießend empfiehlt es sich, die Füße abzutrocknen, denn ein feuchtes Milieu zwischen den Ballen fördert die Bildung von Bakterien und Pilzen. Sehen Sie sich beim Abtrocknen die Pfoten an, ob sich noch kleine Eisklumpen oder Rollsplitt zwischen den Ballen befinden. Um dieses Risiko zu verringern, können Sie die Pfotenbehaarung so weit entfernen, dass sie nicht mehr über die Ballen herausragt. Sollten Sie bemerken, dass die Pfoten rissig oder gereizt aussehen, können Sie nochmals eine dünne Schicht Pfotencreme auftragen. Im Interesse der Heilung sollte der Hund die Creme zwar besser nicht abschlecken, bei einem tierfreundlichen Produkt müssen Sie sich darüber jedoch keine Sorgen machen.
Pflege der Krallen und Haare zwischen den Pfoten
Zur Pflege der Pfoten gehören nicht nur die Ballen, sondern auch die Krallen und die Haare zwischen den Zehen. Zu lange Hundekrallen können zu Fehlstellungen der Krallen, Füße und Beine führen. Wenn Sie also ein Klackern auf glattem Boden vernehmen, ist davon auszugehen, dass die Krallen den Boden berühren und dementsprechend abgeschnitten werden sollten. Dadurch verringert sich auch die Gefahr, dass Hunde auf glattem Untergrund ausrutschen.
Beim Schneiden der Krallen können Sie gleich auch noch einen Blick auf die Haare an den Pfoten werfen. Wenn diese zu lang sind, können sie zum einen verfilzen, zum anderen erhöht sich auch dadruch die Rutschgefahr auf glatten Böden. Im Winter kommt noch hinzu, dass sich somit leichter kleine Schnellballen bilden können. Zur Pfotenpflege gehört daher auch, zu lange Haare abzuschneiden.
10 Tipps für die perfekte Pfotenpflege
- Leicht frierende Hunde benötigen einen Hundemantel
- Kürzen Sie die Haare zwischen den Ballen
- Behandeln Sie die Pfoten mit einer speziellen Creme
- Bei großer Kälte kleinere Gassirunden
- Der Hund sollte immer in Bewegung bleiben
- Meiden Sie möglichst gestreute Wege
- Entfernen Sie unterwegs Schneeklumpen
- Achten Sie auf Rollsplitt zwischen den Ballen
- Waschen Sie salzige Pfoten kurz ab
- Nach dem Waschen Pfoten abtrocknen
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!