Welcher Hund passt zu mir?

Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen Hund anzuschafft, für den gibt es kaum eine spannendere Frage als „Welcher Hund passt zu mir?“ Wir sagen Ihnen, auf was es ankommt!

1. Aussehen

Klar sollte die Frage nach dem Aussehen eigentlich nicht an erster Stelle stehen, aber wer entscheidet sich schon für einen Hund, der ihm nicht gefällt. Die Auswahl an Hunderassen ist riesig: Von kleinen, mittleren und großen, über kurz- und langhaarige, bis zu zierlichen oder echten Kraftpaketen. Eine umfangreiche Bildergalerie finden Sie unter Hunde von A - Z

2. Wohnsituation

Es kann einen großen Unterschied ausmachen, ob Sie in der Stadt oder auf dem Land wohnen. In der Stadt ist der Weg zum nächsten Stadtpark möglicherweise recht lang. Oder wird Ihre Wohnung im Sommer recht heiß und ist daher für hitzeempfindliche Hunde (wie z.B. Französische Bulldoggen und Mops) ungeeignet? Bedenken Sie bei der Frage, welcher Hund passt zu mir, auch: Wenn Sie nicht im Erdgeschoß wohnen, bekommen vor allem größere Hunde (früher oder später) Probleme beim Treppensteigen.

Wer auf dem Land wohnt und über einen Garten verfügt, der muss eigentlich keine Rasse ausschließen. Vielleicht liegt einem jedoch daran, dass es sich um eine eher ruhige Hunderasse handelt. Wer zur Miete wohnt, für den kann das im Sinne einer guten Nachbarschaft sehr wichtig sein. Außerdem ist in diesem Fall erst einmal unbedingt zu klären, ob die Hundehaltung überhaupt erlaubt ist!

3. Rassehund oder Mischling?

Keine Frage, jeder Hund ist anders, ganz egal, ob es sich um einen Mischling oder eine bestimmte Rasse handelt. Aber Rassehunde haben im Allgemeinen recht verlässliche, grundsätzliche Charaktereigenschaften. Daher lohnt sich bei der Frage nach dem passenden Hund ein Blick auf den Charakter. Viele Hunde wurden zum Beispiel für die Jagd (Münsterländer, Retriever, Deutsch Kurzhaar, Beagle) oder als Hütehund (Border Collie, Australian Shepherd) eingesetzt. Dementsprechende Veranlagungen können sie haben, auf die bei der Haltung eingegangen werden sollte.

4. Klein, mittel, groß

Welcher Hund passt zu mir? Von entscheidender Bedeutung ist dabei oft die Größe, vor allem wenn Kinder im Haus sind. Große Hunde können recht ungestüm sein, mittelgroße Hunde sind oft die erste Wahl, aber natürlich kommen auch kleine Hunde in Frage. Hier spielt der Charakter des Hundes eine sehr entscheidende Rolle. Beim Thema Gassi gehen kommt es aber durchaus auf die Größe an: Wer körperlich nicht mehr so fit ist, sollte einen kleinen bis mittleren und keinen großen Hund wählen, der im Notfall nicht mehr aufzuhalten ist.

Denken Sie bei der Größe auch an den Urlaub und wie sie dorthin gelangen. Im Flugzeug dürfen nur kleine Hunde „als Handgepäck“ in der Kabine vor Ihrem Sitz mitfliegen, alle anderen müssten (sofern angeboten) in den Frachtraum. Wollen Sie mit dem Auto in den Urlaub, stellt sich die Frage nach dem zur Verfügung stehenden Platz.

5. Welpe oder Erwachsener?

Viele Hunderfreunde wünschen sich einen Welpen, aber bedenken Sie den deutlich höheren Aufwand. Die ersten Wochen ist ein Welpe im Prinzip ein Vollzeit-Job! Erst wenn sie stubenrein sind, wird es etwas besser, aber wie bei einem Kind steht eine aufwändige Erziehung an. Bei einem erwachsenen Hund ist diese (hoffentlich) schon erfolgt. Darüber sollte man sich bei einem Tierheimhund sicherheitshalber informieren.

6. Unkosten

Grundsätzlich kann man sagen, dass große Hunde im Unterhalt teurer sind als kleine Hunde. Das liegt vor allem daran, dass sie deutlich mehr fressen, aber auch die Erstausstattung (wie z.B. ein Hundebett oder eine Hundebox) oftmals teurer sind. Bei der Hundesteuer wird hier kein Unterschied gemacht, lediglich Listenhunde (sog. „Kampfhunde") sind oft deutlich teurer! Nicht zu vergessen sind auch die allgemeinen Unkosten für allerlei notwendiges Hundezubehör.

Große Unterschiede gibt es bei der Anschaffung: Rassehunde kosten im Durchschnitt zwischen 700 und 1500 Euro, einen Mischling bekommen Sie für deutlich weniger.

7. Weibchen oder Männchen?

Bei der Frage „Welcher Hund passt zu mir?“ kann auch das Geschlecht des Hundes eine Rolle spielen. Grundsätzlich gelten Weibchen als anschmiegsamer und leichter zu lenken. Rüden neigen dagegen eher zu Ungehorsam und sind selbstbewusster. Aber es kommt immer auf das einzelne Individuum an. Bedenken sollte man, dass Hündinnen zweimal im Jahr läufig werden – dafür neigen Rüden zum Streunen.

8. Haushalt und Zeitbedarf

Wer Single und gleichzeit Workaholic ist, sollte vielleicht besser Abstand von der Hundehaltung nehmen, denn der Hund dürfte nicht viel Freude haben. Wer seinen Hund mit ins Büro nehmen darf, bei dem sieht es schon ganz anders aus. Aber Hunde lernen natürlich auch, einige Stunden allein zu bleiben. Besonders wohl fühlen Sie sich allerdings, wenn sie möglichst oft jemanden um sich haben, schließlich sind es ja Rudeltiere, die am liebsten immer und überall mit dabei sein wollen. 

Vor allem bei der Anschaffung eines Welpens müssen Sie bedenken, dass nicht innerhalb eines zweiwöchigen Urlaubs die Arbeit vollendet ist. Sie benötigen sehr viel Zeit (Gassi gehen, Welpenschule, etc.), die in einer Familie natürlich leichter verteilt werden kann.

9. Aktiv oder gemütlich?

Wie schätzen Sie sich selbst ein? Sind Sie sportlich aktiv oder lassen Sie es lieber gemütlich angehen? Dementsprechen sollte auch die Wahl des Hundes ausfallen. Für aktive Menschen eignet sich zum Beispiel ein Golden Retriever, Australian Shepherd oder Labrador. Weniger aktiv sind dagegen unter anderem die Französische Bulldogge, der Chihuahua oder der Labradoodle.
Oder wünschen Sie sich möglichst einen ruhigen Hund? Mehr Infos dazu finden Sie in "Ruhige Hunderassen".

11. Pflegeaufwand

Der Pflegeaufwand ist bei Hunden recht unterschiedlich, weshalb dies bei der Wahl des passenden Hundes zu berücksichtigen ist. Kurzhaarhunde wie die Französische Bulldogge sind besonders pflegeleicht, denn selbst während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst genügt es, das Tier zweimal pro Woche mit einer weichen Bürste zu striegeln. Etwas mehr Aufwand machen bereits Draht- und Rauhhaararten wie der Foxterrier und bestimmte Dackel. Zum einen müssen sie alle paar Monate getrimmt werden, zum anderen erfordert der Fellwechsel etwas mehr Aufwand.

Bei der Frage - Welcher Hund passt zu mir? - sollten Sie als "Pflegemuffel" langhaarige Hunde am besten ausklammern – vor allem, wenn diese auch noch über viel Unterwolle verfügen. Denn bei ihnen ist regelmäßiges Bürsten Pflicht, um Verfilzungen vorzubeugen. Wem das zu viel Aufwand ist, für den lohnt sich ein Blick in unsere Rubrik Kurzhaarhunde oder Hunde, die wenig haaren.

12. Hundehaarallergie

Wenn Sie oder eins Ihrer Familienmitglieder an einer Hundehaarallergie leidet, muss die Hoffnung auf einen Hund nicht aufgegeben werden! Es gibt viele Rassen, die aufgrund ihres geringen Haarausfalls besonders gut für Allergiker geeignet sind. Einen ausführlichen Bericht finden Sie unter "Hunde für Allergiker".

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Kommentare (1)

  • Ulf
    Ulf
    am 15.02.2019
    Endlich mal eine Seite, wo man sich richtig informieren kann und nicht irgend welche Hunderassen bei sehr fragwürdigen Tests vorgeschlagen bekommt!!

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