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Diese Faktoren spielen bei der Futtermenge eine Rolle
Früher wurden Katzen überwiegend als Nutztiere gehalten. Sie sollten Haus und Hof von Mäusen befreien – zur Belohnung gab es hier und da einmal ein wenig Futter. In dieser Hinsicht hat sich in den vergangenen Jahrzehnten einiges verändert. Heute weiß man, wie wichtig die richtige Ernährung der Katze ist. Tatsächlich ist es nicht ganz so einfach, die Futtermenge so zu ermitteln, dass der Nährstoffbedarf der Katze zuverlässig gedeckt wird.
Katze ist nicht gleich Katze!
Aus diesem Grund kann man nicht pauschal sagen, wie viel Futter Katzen pro Tag benötigen. Stattdessen empfiehlt es sich, jeden Stubentiger und alle Katzenrassen individuell zu betrachten: Wie aktiv ist die Katze? Welches Alter hat die Katze? Handelt es sich um einen Freigänger oder um eine reine Wohnungskatze? Liegen Allergien oder Krankheiten vor? Und letztlich auch: Ist die Katze ein Häppchenesser oder frisst sie sich lieber zweimal pro Tag so richtig satt?
All diese Faktoren nehmen Einfluss auf den Energiebedarf der Katze. Und das Füttern ist nichts anderes als die Zufuhr von Nährstoffen und Energie. Wird eine Katze überfüttert, kann sie – wie wir Menschen auch – unnötig zunehmen und auch in der Zukunft ein vergrößertes Hungergefühl verspüren. Bekommt die Katze zu wenig Futter, verliert sie an Gewicht, an Muskelmasse und entwickelt im schlimmsten Fall sogar eine Mangelernährung.
Außerdem sollte man bedenken, dass ein Kitten und betagte Katzen nicht die gleiche Menge Futter benötigt wie eine ausgewachsene Katze – der Nährstoffbedarf sieht ebenfalls ganz anders aus. Kater benötigen oft mehr Futter als Kätzinnen.
Die Wahl des Futters
Nicht nur Katzen unterscheiden sich massiv voneinander, sondern auch Katzenfuttermarken. Immer mehr Katzenhalter informieren sich aktiv darüber, wie sie das beste Katzenfutter finden können und welche Futtermenge ideal für Katzen ist. Möchte man ermitteln, wie viel der Stubentiger fressen sollte, ist es wichtig, zwischen Nassfutter und Trockenfutter zu unterscheiden. Warum? Nassfutter besteht zu großen Teilen aus Wasser. Das ist gesund für Leber und Nieren, sorgt aber auch für mehr Gewicht. Aus diesem Grund ist die Futtermenge bei Nassfutter teilweise um das drei- bis vierfache höher als bei Trockenfutter.
Kompliziert werden die Berechnungen, wenn man sowohl Trocken- als auch Nassfutter gibt. Selbstverständlich kann man im Internet nach einer Katzenfutter-Tabelle suchen – eine Antwort, die den individuellen Bedürfnissen der eigenen Katze zu 100 Prozent gerecht wird, wird man dabei aber nicht finden. Grundsätzlich könnte man die z.B. jeweils die Hälfte der angegebenen Futtermengen an Nass- und Trockenfutter darreichen, um so wieder auf 100 Prozent zu kommen. Oder 70 Prozent der empfohlenen Futtermenge an Nassuftter und 30 Prozent Trockenfutter. Entscheidend ist schlussendlich das Gewicht der Katze. Wer sich bei der Futtermenge unschlüssig ist, sollte seine Katze einfach regelmäßig wiegen.
Futtermenge – das ist der Richtwert
Ein Richtwert besagt, dass eine Katze pro Kilogramm Körpergewicht rund 65 Gramm Nassfutter pro Tag aufnehmen sollte. Analog dazu wären das ungefähr 17 bis 22 Gramm Trockenfutter. Für eine 3 Kilogramm schwere Katzen wären dies also ca. 195 Gramm Nassfutter bzw. ca. 60 Gramm Trockenfutter. Diese Werte basieren auf gesunden ausgewachsenen Katzen mit durchschnittlichem Aktivitätslevel. Um sicherzustellen, dass der eigene Stubentiger die korrekte Menge frisst, sollte man genauer hinsehen und die oben genannten Faktoren berücksichtigen.
All You Can Eat am Katzen-Buffet
Manche Katzenhalter ziehen es vor, auf den Instinkt der Katze zu vertrauen. Das kann funktionieren, wenn die Voraussetzungen stimmen. Füttert man die Katze immer dann, wenn sie Hunger hat, müsste Übergewicht doch vorprogrammiert sein – oder? Schließlich betteln einige Katzen den ganzen Tag über nach Futter.
All You Can Eat kann nur funktionieren, wenn man Wert darauf legt, möglichst hochwertiges Futter zu kaufen. Dieses sollte einen hohen Fleischanteil haben – mindestens 70 %, idealerweise sogar fast 100 % – und mit allen Nährstoffen im richtigen Verhältnis angereichert sein. Außerdem sollte der Katzenfutterhersteller auf unnötige Füllstoffe wie Getreide ohne Mehrwert verzichten – diese sättigen nur kurzfristig und bieten der Katze keine Vorteile.
Ein weiterer Grund dafür, dass Katzen außerordentlich viel betteln, kann die Zugabe von Lockstoffen im Futter sein. Diese sollen verkochtes, vitaminarmes Katzenfutter attraktiver machen, sorgen jedoch dafür, dass Katzen oft mehr fressen als sie brauchen.
Hochwertiges Futter ist die Grundlage dafür, dass der Stubentiger erkennt, wann er satt ist und wann er wieder Hunger hat. Auf diese Weise ermittelt die Katze ihre optimale Futtermenge auf ganz natürliche Art und Weise.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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