Tierische Nebenerzeugnisse

Bei tierischen Nebenerzeugnissen kann es sich um hochwertiges Fleisch und wertvolle Innereien handeln, leider aber auch um Federn, Hufe und Knochenmehl. Wer genau wissen möchte, was in seinem Hundefutter drin ist, setzt besser auf eine offene Deklaration.

Was bedeutet tierische Nebenerzeugnisse?

Kaum ein anderer Begriff auf Verpackungen macht Hundehalter wie auch Katzenhalter so nervös wie „tierische Nebenerzeugnisse“. Dies kann durchaus berechtigt sein. Schuld daran ist zum einen, dass unter dem weitläufigen Begriff Nebenerzeugnisse nicht nur hochwertige Organe wie Herz und Leber fallen, sondern auch minderwertige wie Hörner, Federn und Füße. Damit verbunden kann es zu Irritationen kommen: Wer auf sein Etikett lediglich „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ schreibt, der hat wahrscheinlich einen Grund dafür.

Befindet sich in einem Futter ein hoher Anteil von Muskelfleisch in Verbindung mit nährstoffreichen Organen, wird der Hersteller dies sicherlich auch auf dem Etikett abdrucken. Möchte er den exakten Inhalt dagegen verschleiern, weil sich möglicherweise Hühnerköpfe, Knochenmehl oder Därme in dem Futter befinden, dann hört es sich deutlich besser an, wenn er lediglich von tierischen Nebenerzeugnissen spricht, ohne diese einzeln zu benennen.

Was sind tierische Nebenerzeugnisse?

Tierische Nebenerzeugnisse lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen. Die einen sind gut, die anderen schlecht. Gemeint ist hiermit in erster Linie, wie der Nutzen und die Verdaulichkeit sind. Manche Nebenprodukte liefern eine Vielzahl von Mineralstoffen und Proteinen und sind daher im Hundefutter sehr willkommen. Es gibt aber auch tierische sowie pflanzliche Nebenerzeugnisse, die eine mäßige Verdaulichkeit aufweisen und vom Stoffwechsel so gut wie nicht verwertet werden können. Sie sind lediglich ein billiges Füllmaterial, das im Hundefutter nichts zu suchen hat. 

Gute Nebenerzeugnisse im Hundefutter:

  • Leber
  • Herz
  • Pansen
  • Schlund
  • Niere
  • Lunge 


Schlechte Nebenerzeugnisse im Hundefutter:

  • Hufe
  • Hörner
  • edern
  • Füße
  • Hühnerköpfe
  • Darm
  • Haut
  • Haare
  • Euter 


Passend hierzu finden Sie auf 1a-hundefutter.de eine schöne Grafik zu tierischen Nebenerzeugnissen sowie interessante Tests verschiedener Hundefuttersorten.

Welche Nebenerzeugnisse dürfen sich nicht im Hundefutter befinden?

Es gibt Nebenprodukte im Hundefutter, die unerwünscht sind, aber auch Nebenprodukte, die nicht erlaubt sind. Geregelt ist dies in den „Hygienevorschriften für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte“. Dort gibt es unter anderem eine Einteilung in drei Kategorien. In den ersten beiden Kategorien werden alle Nebenprodukte aufzählt, die sich nicht in Hunde- oder Katzenfutter befinden dürfen. 

  • Kategorie I:
    Tiere mit Verdacht auf eine übertragbare Krankheit auf Menschen oder andere Tiere, Versuchstiere, Zootiere, Heimtiere, Zirkustiere, etc. 
  • Kategorie II:
    Getötete Tiere aus der Tierseuchenbekämpfung, nicht im Rahmen einer Schlachtung getötete Tiere, Darm- und Mageninhalte, Gülle, etc.

Welche Nebenerzeugnisse können sich im Futter befinden?

Wie oben bereits erläutert, können Nebenerzeugnisse schlecht, aber auch durchaus gut sein. Alle verwertbaren stammen aus der Kategorie III der Hygienevorschriften. Es kann sich hierbei zum einen um Zutaten handeln, die für den menschlichen Verzehr geeignet sind, aber zum Beispiel eine geringe Nachfrage besitzen oder aufgrund ihrer Erscheinung unerwünscht sind. Zum anderen kann es sich aber auch um Zutaten handeln, die zwar für Menschen nicht aber für Tiere ungeeignet sind.

In jedem Fall muss es sich um eine Schlachtung handeln, die unter tiermedizinischer Aufsicht steht. Dementsprechend sollte in Hundefutter niemals ein Bestandteil aus Kategorie I oder II enthalten sein. Dies beinhaltet zum Beispiel auch Kot und Urin bzw. den Darminhalt geschlachteter Tiere. Tierische Nebenerzeugnisse wie Hühnerfüße, gemahlene Knochen oder Hörner sind jedoch grundsätzlich möglich.

Was sind pflanzliche Nebenerzeugnisse?

Neben tierischen gibt es auch pflanzliche Nebenerzeugnisse. Während unter den tierischen viele hochwertige dabei sind, sind pflanzliche für die Ernährung des Hundes zum Großteil unnütz und von Nachteil. Sie entstehen beispielsweise bei der Produktion von Öl oder Bäckereizutaten. Es kann sich um Schalen, Hülsen, Pflanzenreste, Mehle oder Stroh handeln. Auch wenn Hunde keine reinen Fleischfresser wie Katzen sind, können sie mit diesen Bestandteilen wenig anfangen. Sie haben im Allgemeinen nur einen geringen Wert für sie und sollten sich höchstens zu einem geringen Anteil im Hundefutter befinden. Sinn können pflanzliche Bestandteile zum Beispiel in Bezug auf die Versorgung mit Ballaststoffen machen, welche Hunde aber nur geringfügig benötigen.

Eine offene Deklaration gibt Auskünfte über Nebenerzeugnisse

Wer genau wissen möchte, was drin steckt im Hundefutter oder vielleicht dazu gezwungen ist, weil er einen Hund mit Futtermittelunverträglichkeit zuhause hat, der sollte kein Futter kaufen, dass lediglich die Aufschrift „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ enthält. Hier besteht leider immer ein gewisses Risiko, dass sich auch unerwünschte Nebenprodukte im Futter befinden.

Entscheiden sie sich besser für eine offene Deklaration. Hierbei gibt es zwei Varianten: Bei der „halboffenen“ werden die Bestandteile alle genannt und in der Reihenfolge der verwendeten Menge nacheinander aufgelistet. Noch genauer ist eine Nennung mit Prozentangaben. Diese kann mitunter sehr förderlich sein, denn leider ist es Herstellern erlaubt, bereits ab einem winzigen Anteil von nur 4 Prozent auf einem Hundefutter z.B. groß zu schreiben „mit frischem Huhn“. 
 

Fazit

Tierische Nebenprodukte im Hundefutter haben ihre Berechtigung, denn Fleisch allein könnte einen Hund auf Dauer möglicherweise nicht voll umfänglich mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Das Problem ist aber, wer lediglich von „Tierischen Nebenprodukten“ in seinem Futter schreibt, ohne diese im einzelnen zu benennen, hat möglicherweise etwas zu verbergen. Empfehlenswert ist daher stets, auf eine offene Deklaration zu achten, die die Bestandteile im Futter einzeln aufzählt.

Macht alle mit!

Gefällt euch diese Seite? Wir würden uns freuen, wenn ihr einen Kommentar abgebt, sie in Facebook & Co. teilt. oder einen Link auf eurer Webseite setzt. Vielen Dank!

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben