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Ursachen, wenn die Katze viel trinkt
Ein übermäßiges Durstempfinden, auch Polydipsie genannt, ist ein Symptom, das bei Katzen auftreten kann und auf verschiedene Ursachen zurückzuverfolgen ist. Wenn die Katze auffällig viel trinkt, ist es wichtig, die möglichen Gründe dafür zu verstehen.
- Einer der häufigsten Auslöser für übermäßigen Durst bei Katzen ist Dehydration. Diese kann durch verschiedene Faktoren wie Hitze, Durchfall, Erbrechen oder bestimmte Krankheiten wie Nierenprobleme verursacht werden.
- Eine weitere mögliche Ursache für auffällig häufiges Trinken bei Katzen ist Diabetes. Davon betroffene Katzen können aufgrund des erhöhten Blutzuckerspiegels vermehrt Durst verspüren und auch häufiger urinieren. Eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt ist wichtig, um Diabetes zu diagnostizieren und die entsprechende Behandlung einzuleiten.
- Weitere medizinische Ursachen für übermäßigen Durst können eine Hyperthyreose (eine Überfunktion der Schilddrüse), Infektionen, oder eine chronische Niereninsuffizienz bei Katzen sein.
- Völlig normal wäre ein erhöhter Trinkbedarf bei Katzen dagegen, wenn eine Umstellung von Nassfutter auf Trockenfutter erfolgt ist, denn die fehlende Flüssigkeit im Futter muss die Katze durch vermehrtes Trinken ausgleichen. Selbiges gilt an Tagen mit hohen Temperaturen oder wenn sie sehr aktiv war.
Gut zu wissen: Manche Katzen bevorzugen fließendes Wasser und trinken möglicherweise plötzlich mehr, wenn ihnen eine Trinkquelle wie ein Katzentrinkbrunnen zur Verfügung steht.
Symptome für übermäßigen Durst
Es ist wichtig, die Symptome eines übermäßigen Durstes bei Katzen zu erkennen, da sie auf potenziell ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen können. Neben ständigem Trinken können auch vermehrtes Urinieren, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Lethargie oder Veränderungen im Verhalten Anzeichen dafür sein.
Trinkt eine Katze auffällig mehr und es lassen sich keine äußerem Umstände hierfür erkennen, sollte mit einem Besuch beim Tierarzt nicht gezögert werden. Selbiges gilt, wenn Katzen plötzlich deutlich weniger trinken.
Stress, Angst und Depression als Ursache für übermäßiges Trinken
Übermäßiger Durst bei Katzen kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen, darunter auch psychische Störungen wie Stress, Angst und Depression. Obwohl diese Zustände bei Katzen oft übersehen werden, können sie zu einer Reihe von Verhaltensänderungen führen, darunter auch ein gesteigerter Durst.
Wenn eine Katze unter Stress, Angst oder Depression leidet, kann dies ihre natürlichen Verhaltensweisen beeinflussen, einschließlich ihres Trinkverhaltens.
- Stress bei Katzen kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter Veränderungen in der Umgebung, wie Umzüge oder die Anschaffung neuer Haustiere. Auch Lärm, Konflikte mit anderen Tieren oder Menschen, unzureichende soziale Interaktion oder ein Mangel an Rückzugsmöglichkeiten können Stress auslösen. Wenn Katzen gestresst sind, kann dies zu einer gesteigerten Produktion von Stresshormonen führen, was wiederum zu einem erhöhten Durst führen kann.
- Ähnlich wie bei Menschen können auch Angststörungen bei Katzen auftreten. Einige mögliche Auslöser für Angst bei Katzen sind traumatische Ereignisse, schlechte Erfahrungen, Veränderungen in der Umgebung oder das Fehlen von Sicherheit und Stabilität. Eine ängstliche Katze kann verstärkt Wasser aufnehmen, da das Trinken ein Beruhigungsmechanismus sein kann. Durch das Trinken von Wasser fühlen sich manche Katzen sicherer und können so ihre Ängste lindern.
- Depressionen können ebenfalls bei Katzen auftreten und zu einem gesteigerten Durst führen. Veränderungen im familiären Umfeld, der Verlust eines Gefährten oder Vernachlässigung können Depressionen bei Katzen auslösen.
Präventive Maßnahmen, um den Flüssigkeitsbedarf der Katze zu decken
Eine der effektivsten Methoden besteht darin, den Zugang zu frischem, sauberem Wasser zu erleichtern. Man sollte sicherstellen, dass die Katze immer Zugang zu mindestens zwei Schüsseln mit frischem Wasser hat. Es kann hilfreich sein, mehrere Trinknäpfe in verschiedenen Bereichen des Hauses zu platzieren, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die Katze trinkt.
Einige Katzen bevorzugen fließendes Wasser, daher könnte die Investition in einen Trinkbrunnen eine gute Option sein.
Überdies kann man die Flüssigkeitszufuhr der Katze durch eine Ernährungsumstellung erhöhen. Nassfutter enthält einen höheren Wassergehalt als Trockenfutter und kann daher dazu beitragen, den Flüssigkeitsbedarf der Katze besser zu decken. So kann man auch Wasser zu Nassfutter hinzufügen, um den Wassergehalt weiter zu erhöhen. Es gibt auch spezielle Flüssigkeiten und Gele auf dem Markt, die dazu dienen, den Flüssigkeitsbedarf von Katzen zu unterstützen.
Was und wieviel trinken Katzen?
Katzen sollte immer nur pures Wasser zu Verfügung gestellt werden. Kuhmilch ist nur etwas für Kitten, erwachsene Katzen können hiervon Verdauungsbeschwerden bekommen. Es genügt voll und ganz und ist am gesündesten, wenn die Katze lediglich frisches Wasser erhält. Davon benötigt sie etwa 70 ml pro Kilogramm Körpergewicht.
Bei Nassfutter ist zu berücksichtigen, dass dieses bereits Flüssigkeit enthält. Dementsprechend müsste eine 4 Kilogramm schwere Katze nicht 280 ml Wasser trinken. Trinkt sie trotz Nassfutter mehr, könnte dies ein Indiz für eine Erkrankung sein.
Normalerweise kann man sich das Abmessen sparen, denn Katzenhalter kennen das Trinkverhalten ihrer Tiere recht genau und merken, dass die Katze plötzlich ungewöhnlich wenig oder viel trinkt und dies auch Auswirkungen auf das Urinieren hat. Sicherheitshalber sollte dann immer ein Termin beim Tierarzt vereinbart werden.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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