Clickertraining für den Hund

Das Klickertraining wird zu Recht immer beliebter. Es kann sowohl drinnen als auch draußen hervorragend zum Training eingesetzt werden und der Hund lernt, dass es sich immer für ihn lohnen kann, mit seinem Menschen zusammen zu arbeiten.

Der Klicker

Der Klicker ist ein kleines Plastikkästchen, das einem Knackfrosch ähnlich sieht. Beim Drücken des Kästchens hört man ein „Klick- bzw. Knackgeräusch“. Für Halter, denen der Klicker unsympathisch ist oder deren Hunde das Geräusch nicht mögen, gibt es als Alternative die Möglichkeit, mit der Zunge zu schnalzen oder auch kurz zu Pfeifen.  Letztendlich ist es egal, welches Signalzeichen genau gewählt wird, solange der Halter es „immer dabei hat“ und es einfach und schnell anzuwenden ist. Das Verstärkungssignal ist optimal, wenn der Hund in dem Moment, in dem er ein erwünschtes Verhalten zeigt, nicht sofort belohnt werden kann, er aber trotzdem sofort wissen soll, dass dieses Verhalten richtig und erwünscht war.

Ablauf des Clickertrainings

Zu Beginn des Trainings hat der Klicker für den Hund keine Bedeutung. Er muss also erst einmal als sogenannter sekundärer Verstärker aufgebaut werden. Hierfür arbeiten man mit dem Prinzip der klassischen Konditionierung. Das Klickgeräusch wird mit einem pirmären Verstärker kombiniert und an diesen gekoppelt. Damit der Klick seine Wirkung nicht verfehlt, eignet sich als primärer Verstärker ein besonderes Futter, das der Hund sonst nicht oder nur selten bekommt, aber sehr gerne frisst. Beispiele sind kleine Wurststückchen, gebratenes Fleisch oder beonders beliebte Leckerlis.  


Die Anfänge des Clickertrainings sind sehr unspektakulär und der Hund bekommt das Futter quasi geschenkt – jedesmal wenn es klickt. Am besten ist es, man erklärt einen Tag zum „Klickergewöhntag“ und es werden mehrmals kurze Einheiten von ca. 3 Min. (jeweils mit 5 bis 10 Klicks) durchgeführt. Der Hund soll das Klickgeräusch hören und zuverlässig die Erfahrung machen, dass er sofort im Anschluss etwas Leckeres bekommt. Sehr bald wird der Hund seinen Halter erwartungsvoll ansehen sobald er das Klickgeräusch hört denn er weiß, dass es jetzt wieder die super Belohnung gibt. Der Hund darf jetzt auf keinen Fall enttäuscht werden und muss wirklich immer nach dem Klickgeräusch etwas bekommen. Nur so behält der Klicker seine Verstärkerfunktion. Wenn der Hund das Klickgeräusch als Belohnungsankündigung verknüpft hat, kann es im Training als Verstärker eingesetzt werden.

Erfolgreiches Clickern

  • Einfangen von erwünschtem Verhalten
    Hierbei wird der Hund einfach beobachtet und der Halter wartet, bis er das erwünschte Verhalten spontan zeigt. Soll der Hund, z. B. das Kommando „Sitz“ lernen, wartet der Halter also einfach ab, bis der Hund sich von selbst setzt. Genau in dem Moment klickt der Halter und belohnt den Hund. Da sich das „Sitzen“ für den Hund gelohnt hat, wird er sich in Zukunft häufiger setzen, und der Halter kann ihn dafür jedes Mal belohnen.  
  • Shaping
    Hier soll der Hund durch „Versuch und Irrtum“ lernen, immer näher an das erwünschte Verhalten heranzukommen. Der Hund wird zum Ausprobieren animiert und jedes Verhalten, das auch nur ansatzweise in die richtige Richtung geht, wird sofort belohnt.

Clicker und Signal

Als nächsten Schritt können Sie nun das Verhalten an ein Handzeichen und / oder ein Wort knüpft. Jetzt ist es wichtig, dass das Kommando genau in dem Moment gegeben wird, wenn der Hund sich setzt. Besser ist es noch, wenn es einen kurzen Moment bevor der Hund sitzt, gegeben wird. Der Klick kommt erst dann, wenn der Po des Hundes gerade auf dem Boden ist. Da er schon gelernt hat, dass sich Sitzen in der Regel lohnt, ist es normal kein Problem, es oft genug vom Hund zu bekommen. Wenn das Signal oft genug im richtigen Moment gegeben wird, dann versteht der Hund schnell, was gemeint ist. Und ab dann bekommt der Hund den Klick und die Belohnung nur noch dann, wenn er vorher ein Signal dafür bekommen hat. Sonst wird es stressig für den Hund, denn je mehr Kommandos er im Laufe des Klickertrainings lernt, desto mehr würde er evtl. pausenlos anbieten.

Video über das Clickertraining mit Hund

Clickertraining im Welpenalter

Ideal ist es, wenn Sie bereits im Welpenalter mit dem Clicker trainieren. Das geht sehr einfach: Dreht sich der Welpe z.B. beim gemeinsamen Spaziergang zu Ihnen um, klicken Sie und werfen ihm sofort ein Leckerli zu. Anfangs frägt er sich bestimmt, warum er die Belohnung erhalten hat. Mit der Zeit wird er jedoch verstehen, dass er immer, wenn er zu Ihnen den Blickkontakt sucht, eine Belohnung erhält. Mit dieser einfachen Übung haben Sie einen wichtigen Schritt gemacht, dass Ihr Hund bei Ausflügen immer im Hinterkopf hat, dass es sich lohnt, den Kontakt zu Ihnen zu halten.


Tipp: Clicker gibt es in den unterschiedlichsten Farben und Formen.

Fehler beim Clickertraining

Das Timing des Halters muss exakt und optimal funktionieren! Das Verstärkersignal, also das Klickgeräusch, muss genau dann ertönen, wenn der Hund das erwünschte Verhalten zeigt. Wird dieser Moment versäumt, wird der Hund für ein anderes Verhalten bestätigt.  Weiterhin muss die Belohnung auch wirklich als solche vom Hund verstanden werden. Wird ein Hund nicht gerne angefasst, ist Streicheln eher eine Strafe für ihn. Futter ist zwar bei fast allen Hunden sehr beliebt, aber die Belohnung sollte hier etwas sein, was der Hund wirklich sehr gerne mag und wofür er alles andere stehen lässt.  

Das Klickertraining ist keine Methode, mit der „über Nacht“ mit Erfolgen zu rechnen ist. Es sind viele Wiederholungen nötig und je nachdem wie schnell der Hund lernt, kann es unter Umständen sehr lange dauern, bis er das erwünschte Verhalten von sich aus anbietet. Der Halter darf hier auf keinen Fall die Geduld verlieren oder versuchen, den Hund zu  manipulieren oder zu drängen! Der Hund muss die Zeit bekommen die er braucht, bis er verstanden hat, um welches Verhalten es geht, d. h. wofür er die Belohnung bekommt. Wird er überfordert oder geht der Halter zu schnell vor, lernt der der Hund nicht, was er machen soll. Da er dann auch nur sehr wenige oder sogar gar keine Belohnungen bekommt, wird der Hund bald enttäuscht aufgeben, weil er keine Erfolgserlebnisse hat.

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