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Übergewicht
Übergewicht ist ein weit verbreitetes Problem bei Hauskatzen und kann zu verschiedenen Gesundheitsrisiken führen. Es entsteht, wenn die Energieaufnahme den Verbrauch übersteigt, was oft durch Überversorgung mit Nahrung oder mangelnde Bewegung verursacht wird. Übergewichtige Katzen können Verhaltensänderungen zeigen, wie erhöhte Müdigkeit und verringerte Spielfreude. Zudem haben sie eine nachweislich kürzere Lebenserwartung.
Bei übergewichtigen Katzen ist oft ein kalorienreduziertes Futter mit hohem Proteingehalt und wenig Fett empfehlenswert. Diese Diätfutter kennzeichnen sich häufig durch:
- Weniger Fett und viele Proteine zur Unterstützung des Gewichtsabbaus
- L-Carnitin zur Anregung der Fettverbrennung
- Ballaststoffe für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl
Ziel ist es, überflüssige Fettreserven abzubauen und gleichzeitig die Muskulatur zu erhalten.
Diabetes
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper Probleme mit der Regulierung des Blutzuckerspiegels hat. Bei Katzen tritt häufig Typ-2-Diabetes auf, der oft mit Übergewicht und Insulinresistenz einhergeht.
Für Katzen mit Diabetes ist eine spezielle Ernährung wichtig, die den Blutzuckerspiegel reguliert. Diabetesdiäten zeichnen sich aus durch:
- Einen reduzierten Kohlenhydratgehalt
- Einen erhöhten Proteinanteil
- Komplexe Kohlenhydrate für eine langsamere Glukosefreisetzung
In manchen Fällen kann eine Kombination mit anderen Diäten, wie z.B. für Nierenprobleme, sinnvoll sein. Am besten besprechen Sie sich mit Ihrem Tierarzt, welches Diätfutter für die Katze er empfiehlt.
Nierenprobleme
Nierenerkrankungen sind bei älteren Katzen häufig und können die Fähigkeit der Nieren beeinträchtigen, Abfallprodukte aus dem Blut zu filtern. Dies kann zu einer Ansammlung von Giftstoffen im Körper führen.
Bei einer Niereninsuffizienz ist eine phosphor- und proteinarme Ernährung entscheidend. Diätfutter für nierenkranke Katzen beinhaltet unter anderem:
- Reduzierter Protein- und Phosphorgehalt zur Entlastung der Nieren
- Hochwertiges, leicht verdauliches Eiweiß
- Erhöhter Energiegehalt zur Bekämpfung von Energieverlusten
- Omega-3-Fettsäuren zur Unterstützung der Nierengesundheit
Es ist wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten, um die Nieren zu unterstützen.
Magen-Darm-Probleme
Magen-Darm-Erkrankungen bei Katzen können verschiedene Ursachen haben, darunter Futterunverträglichkeiten, Infektionen oder Stress. Typische Symptome sind Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit.
Für Katzen mit sensiblem Magen-Darm-Trakt gibt es leicht verdauliche Schonkost. Diese Diätfutter zeichnen sich aus durch:
- Hochwertige, leicht verdauliche Proteinquellen
- Reduzierter Fettgehalt
- Zusatz von präbiotischen Fasern wie Inulin zur Förderung der Darmgesundheit
- Ausgewogene Nährstoffzusammensetzung zur Unterstützung der Verdauung
Harnwegsprobleme
Harnwegserkrankungen, insbesondere Blasenentzündungen und Harnsteine, sind bei Katzen häufig. Sie können durch verschiedene Faktoren wie Stress, Bakterien oder die Bildung von Kristallen im Urin verursacht werden.
Bei Harnwegserkrankungen, insbesondere Harnsteinen, kann spezielles Diätfutter helfen. Diese Futtermittel sind konzipiert, um:
- Den pH-Wert des Urins zu regulieren
- Die Bildung von Kristallen und Steinen zu reduzieren
- Die Harnproduktion zu erhöhen und somit die Harnwege zu spülen
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl des richtigen Diätfutters von der Art der Harnsteine abhängt und immer in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen sollte.
Futtermittelallergie
Eine Futtermittelallergie ist eine übermäßige Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Bestandteile im Katzenfutter. Sie kann plötzlich auftreten, selbst wenn die Katze das Futter jahrelang gut vertragen hat. Häufige Allergene sind Proteine wie Rind oder Fisch, aber auch Kohlenhydrate wie Weizen oder Mais können Auslöser sein.
Bei einer Futtermittelallergie ist eine spezielle Diät unerlässlich. Diätfutter für Katzen mit Futtermittelallergie zeichnet sich aus durch:
- Verwendung von hypoallergenen oder neuartigen Proteinquellen, die die Katze bisher nicht kannte
- Hydrolysierte Proteine, die so klein sind, dass sie vom Immunsystem nicht erkannt werden
- Vermeidung häufiger Allergene wie Rind, Huhn oder Weizen
- Zusatz von Omega-3-Fettsäuren zur Unterstützung der Hautgesundheit
Das Ziel dieser Diät ist es, die allergischen Reaktionen zu reduzieren und die Symptome zu lindern bzw. zu beenden. Eine genaue Diagnose durch einen Tierarzt, oft mittels Ausschlussdiät, ist entscheidend für die Wahl des richtigen Diätfutters. Denn nur wenn herausgefunden wurde, was exakt der Auslöser der Allergie ist, kann eine passende Futterumstellung vorgenommen werden.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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