Steckbrief der Hauskatze
Inhalt
Hauskatzen - Rassebeschreibung
Hauskatzen wurden nie gezielt gezüchtet. Daher gibt es sie in allen Größen, Felllängen und Farben. Es existieren sehr zierliche Vertreter, die gerade einmal 2,5 Kilogramm auf die Waage bringen, aber ebenso auch richtige Kolosse mit bis zu 8 Kilogramm Körpergewicht. Die typische Hauskatze, wie sie oft auf Bauernhöfen vorkommt, wirkt etwas rundlich. Am häufigsten kommen bei uns zweifarbige und getigerte Hauskatzen vor. Doch jeder Wurf bringt wieder neue Farben und Zeichnungen hervor. So ist jede Hauskatze ein richtiges Individuum.
Charakter der Hauskatze
So verschieden die Hauskatze von ihrem äußeren Erscheinungsbild sein kann, so unterschiedlich sind sie auch in ihrem Wesen. Während die eine ein richtiger Draufgänger ist und am liebsten den ganzen Tagen am spielen und jagen ist, kann sich die andere als verschmuster Garfield entpuppen. Was alle Hauskatzen jedoch gemeinsam haben, und das unabhängig von ihrer Anhänglichkeit zu ihrem Besitzer, ist die Freiheitsliebe. Hauskatzen sind entgegen vieler früherer Behauptungen keine Einzelgänger. Sie sind sogar sehr sozial. Auf Bauernhöfen, wo sie noch heute häufig gehalten werden, leben sie in richtigen Katzenfamilien zusammen. Nur auf die Jagd gehen sie alleine. Ihre Beute ist deutlich kleiner als sie, sodass sie nicht auf die Hilfe ihrer Artgenossen angewiesen sind.
Ursprung und Geschichte
Entgegen der langjährigen Vermutung, dass Hauskatzen vor knapp 4.000 Jahren von den Ägyptern domestiziert wurden, haben Forscher nun durch genetische und archäologische Untersuchungen herausgefunden, dass die Hauskatze ihren Ursprung schon mehrere Jahrtausende zuvor hatte. Genauer gesagt vor etwa 10.000 Jahren und zwar in der Gegend des Fruchtbaren Halbmonds.
Die Domestikation begann mit der Entstehung der Landwirtschaft. Und sie ging wahrscheinlich nicht vom Menschen aus, sondern von den Katzen selbst. Diese sahen einen Vorteil darin, in der Nähe von Menschen zu wohnen, da sie dort reichlich Mäuse und Essensreste vorfanden. Aber auch die Menschen erkannten bald die Vorzüge der kleinen Raubtiere. So kam es, dass sich aus der Wildkatze (Felis silvestris), genauer der Falbkatze (Felis silvestris lybica), die heutige, domestizierte Hauskatze und viele Katzenrassen entwickelt haben.
Seefahrer brachten die Katzen nach Europa, wo sie sich aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit sehr schnell verbreiteten. Trotz der langen Domestikationsgeschichte haben sich Hauskatzen eine große Portion Eigenständigkeit behalten und können auch ohne Zutun des Menschen problemlos überleben.
Die Haltung von Hauskatzen
Den größten Gefallen tun Sie Ihrer Hauskatze, wenn Sie ihr Freilauf gewähren. Denn auch die Schmusetiger unter den Hauskatzen lieben es hin und wieder, ihre Krallen an Baumstämmen zu wetzen und hinter einer Maus oder einem Schmetterling herzulaufen. Eine Katze, die einmal in den Genuss des Freilaufs gekommen ist, wird sich schwer tun, sich an eine Wohnungshaltung zu gewöhnen. Das funktioniert meist nur, wenn die Hauskatze von klein auf nur die Wohnung als ihr Revier kennengelernt hat. In diesem Fall bietet es sich an, ihr einen Artgenossen zur Seite zu stellen, mit dem sie spielen kann. Falls es der Hauskatze nämlich zu langweilig wird, könnte sie auf dumme Gedanken kommen und sich einige Unarten angewöhnen.
Tipp: Alles, was rund um die Anschaffung einer Katze wichtig ist, finden Sie in unserem Artikel Erstaussattung für Katzen.
Erscheinungsbild der Hauskatze
Es gibt keinen allgemeinen Rassestandard bei Hauskatzen. Diese sehr urtümliche Katze kann in allen Größen, mit allerlei Fellzeichnungen und in allen Farben vorkommen. Es gibt sie getigert, gestromt, ein-, zwei- und dreifarbig. Mit blauen, grünen oder gelben Augen. Und in jedem Wurf sind wieder Kitten mit neuen Fellfarben und -zeichnungen dabei. Jedes Kätzchen ist ein Individuum. Und doch vergeben einige Dachverbände von Katzenzüchtern Extrapreise und Titel an diese Katzen. So gibt es zum Beispiel in Amerika am Ende jeder Showsaison der TICA einen Preis für die besten Hauskatzen (Household Pets). Auch manche europäischen Verbände vergeben Titel an Hauskatzen.
Das Original
Die Hauskatze wird oft mit der Europäisch Kurzhaar in Verbindung gebracht. Zurecht – doch hierbei handelt es sich um die Reinzucht der Hauskatze, im Gegensatz zur "wilden" Verpaarung, wie sie in den allermeisten Fällen stattfindet. Da die Unterschiede zwischen einer normalen Hauskatze und einer Europäisch Kurzhaar nur marginal sind, findet sich in Deutschland kaum ein Markt für die Reinzucht.
Hauskatze kaufen
Wenn Sie eine Hauskatze kaufen möchten, besuchen Sie am besten ein Tierheim in Ihrer Nähe oder machen sich im Internet auf die Suche bei Kleinanzeigen-Portalen.
Tipp: Bevor Sie sich eine Katze anschaffen, sollten Sie diese 10 Fragen klären.
Pflege einer Hauskatze
Hauskatzen sind äußerst leicht zu pflegen. Insbesondere die Freigänger, denn sie streifen sich bei ihren Spaziergängen im Freien, die losen Haare an Büschen und Bäumen ab. So brauchen Sie sie nur gelegentlich zu bürsten. In der Wohnung gehaltene Hauskatzen müssen aber auch nur einmal wöchentlich gebürstet werden. Sie können ihrer Katze zusätzlich etwas Katzengras anbieten. Das hilft ihr, falls sie doch mal zu viel loses Fell beim Putzen verschluckt haben sollte.
Ernährung einer Hauskatze
Das Futter für die Hauskatze beeinflusst in hohem Maß ihre Gesundheit. Um Sie ausführlich über die Ernährung von Katzen zu informieren, finden Sie bei uns eine Vielzahl von Fachartikeln:
Krankheiten bei Hauskatzen
Da Hauskatzen nie gezielt gezüchtet wurden, sondern sich immer selbstständig vermehrt haben, kommen bei ihnen keine Erbkrankheiten überhäufig vor. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass sie immun gegen diverse Erkrankungen sind. Auch Hauskatzen sollten geimpft werden, um sie vor Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen oder Katzenstaupe zu schützen. Besonders Freigänger sollten zudem regelmäßig auf Parasiten wie Flöhe oder Zecken untersucht werden.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
Kommentare (1)
Birte96
am 09.12.2018Vielen Dank für die tollen Infos