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Was sind Harnsteine?
Harnsteine bestehen aus Mineralstoffverbindungen, sie sich in den ableitenden Harnwegen der Katze ablagern. Sie entstehen, wenn die Konzentration der Ablagerung in der Harnröhre der Katze zu hoch ist. Je nach Größe spricht man von Harnkristallen oder Harngrieß. Harnsteine zählen zu den häufigsten Erkrankungen, welche die Harnwege und Harnröhre der Katze betreffen. Sie können bei allen Katzenrassen in zwei verschiedenen Arten vorkommen, nämlich Kalziumoxalatsteine und Struvitsteine. Die Krankheit wird besonders häufig bei Katzen mittleren Alters, zwischen zwei und sieben Jahren beobachtet.
Ursachen von Harnstein
Es gibt mehrere Faktoren, die Grund für eine Entstehung von Harnstein sein können:
- Zum einen kann die Entstehung von Harnstein mit einer genetischen Veranlagung verbunden sein. Obwohl Harnstein bei allen Katzen vorkommen kann, sind bestimmte Rassen – wie zum Beispiel Perserkatze oder Ragdoll – häufiger von Harnstein betroffen sein.
- Auch Übergewicht kann Grund für die Entstehung von Harnstein bei Katzen sein. Wohnungskatzen sind im Allgemeinen eher betroffen, da diese einen bewegungsärmeren Alltag als Freigängerkatzen haben.
- Eine mangelnde Flüssigkeitsaufnahme fördert ebenfalls die Harnsteinbildung, da aufgrund geringer Flüssigkeitszufuhr Urin stärker konzentriert ist. Deswegen wird empfohlen, Katzen nicht ausschließlich mit Trockenfutter zu ernähren, da Katzen ohnehin nicht viel trinken und einen Großteil der Flüssigkeiten durch das Nassfutter aufnehmen. Das Risiko, Harnstein zu erhalten, ist bei Katzen, die Trockenfutter fressen, vier- bis fünfmal höher als bei Katzen, die mit Nassfutter gefüttert werden.
Symptome von Harnstein
Harngrieß beziehungsweise Harnsteine können sehr lange in der Blase bleiben, ohne diagnostiziert zu werden. In der Regel wird die Harnsteinerkrankung zufällig entdeckt. Deswegen ist es wichtig, dass Besitzer folgende Anzeichen ernst nehmen und als Symptome von Harnsteinen werten:
- Die Katze sucht das Katzenklo ungewöhnlich häufig auf oder verweilt dort länger als gewöhnlich.
- Sie hat Urinabsatzprobleme und setzt zumeist kleine Mengen von Urin ab oder hat Blut im Urin.
- Sollte Ihre Katze in ungewöhnlichen Bereichen urinieren, wie zum Beispiel im Bett oder an anderen Orten, die vorher nie als Katzenklo benutzt wurden, so deutet auch dies auf eine Harnsteinerkrankung hin.
- Wenn sich Harnsteine im Nierenbecken, dem Harnleiter oder der Harnröhre festsetzen, so kann das Wasserlassen für Ihre Katze zu einer sehr schmerzhaften Angelegenheit werden – das führt dazu, dass einige Katzen beim Urinieren „schreien“.
- Setzen sich Harnsteine in der Harnröhre fest, so kann sich der Gesundheitszustand der Katze rapide verschlechtern und der Tierarzt muss schnellstmöglich aufgesucht werden, um Nierenversagen oder eine Harnvergiftung zu verhindern. Dies ist für Katzenbesitzer mit finanziellen Kosten verbunden, weshalb der Abschluss einer Katzenkrankenversicherung durchaus ein sinnvolles Unterfangen ist.
Behandlung und Therapie von Harnstein
Es gibt zahlreiche Arten von Harnsteinen, die sich in ihrer Behandlungsform unterscheiden. Wenn Sie den Tierarzt aufsuchen, ermittelt dieser erst einmal die Katzenrasse und führt klinische Untersuchungen wie zum Beispiel Röntgen, Ultraschall oder eine Blutabnahme durch. Eine Laboranalyse gibt Klarheit darüber, um welchen Steintypen es sich handelt – erst dann können medizinische Maßnahmen und Therapien eingeleitet werden.
Handelt es sich um kleinere Harnsteine, so ist kein operativer Eingriff nötig – diese werden in der Regel aufgelöst, indem man den Urin ansäuert. Je nach Größe der Steine kann dies einige Wochen dauern und geschieht entweder über ein spezielles Diätfutter oder mithilfe von harnansäuerndem Ergänzungsfutter.
In den häufigeren Fällen handelt es sich um große Harnsteine. Diese lasse sich nicht mit Nahrung auflösen und müssen mit einem operativen Eingriff chirurgisch entfernt werden. Tierärzte haben beobachtet, dass es innerhalb weniger Wochen zum Wiederauftreten von Harnsteinen kommen kann. Eine gute Therapiemöglichkeit, um ein Wiederkehren bei männlichen Katzen zu verhindern, ist die Entfernung der Penisspitze. Bei diesem Eingriff weitet der Chirurg die Harnröhre des Katers, damit es in Zukunft nicht mehr zu „Verstopfungen“ durch Harnsteine kommen kann.
Fazit
Bei Harnsteinen handelt es sich um eine Erkrankung, die aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel der Genetik, einer unausgewogenen Ernährung oder auch altersbedingt entstehen kann. Katzenhalter sollten besonders auf die „Toilettengewohnheiten“ der Katze achten (Häufigkeit des Urinierens) und prüfen, ob ungewöhnliche Anzeichen festzustellen sind. Werden die Symptome früh erkannt, so können Harnsteine durch Diätfutter oder einen operativen Eingriff entfernt werden. Bei zu später Diagnose kann die Krankheit tödliche Folgen haben.
Es kommt immer wieder vor, dass Harnstein zu einer chronischen Erkrankung wird und erneut behandelt werden muss, was eine finanzielle Belastung für Katzenbesitzer darstellen kann. Online-Vergleichsportale wie Financer bieten die Möglichkeit, verschiedene Katzenkrankenversicherungen zu vergleichen, um Kosten zu sparen.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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