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Kratzen, Knabbern, Schubbern - Was ist normal?
Das Wohlergehen unserer Hunde liegt uns allen am Herzen. Was aber, wenn wir merken, dass etwas mit dem Hund nicht stimmt? Schnell gehen bei uns die Alarmglocken los und wir suchen nach einer Lösung. Was könnte der Grund dafür sein, dass sich mein Hund dauernd kratzt? Kann es etwas Schlimmes sein? Glücklicherweise handelt es sich in den meisten Fällen um nichts Tragisches und schnell kann der Hund wieder sein Leben genießen. So auch bei Juckreiz.
Zwar sind Scheuern und Kratzen bis zu einem bestimmten Maß normal, doch ab wann ist es nicht mehr natürlich? Sie kennen Ihren Hund am besten und können demnach bestimmen, ob das Kratzen in letzter Zeit schlimmer geworden ist. Spätestens wenn sich kahle oder blutige Stellen gebildet haben, empfehlen wir einen Besuch beim Tierarzt.
Häufige Ursachen für Juckreiz beim Hund
Es gibt vielerlei Ursachen, wie es zu Juckreiz beim Hund kommen kann. Neben psychischem Stress könnte ein Parasitenbefall dafür verantwortlich sein. Möglicherweise treiben Flöhe, Milben oder Zecken ihr Unwesen. Vielleicht leidet der Hund auch an einer Pilzinfektion, Ohrenentzündung oder Allergie. Ein Tierarzt schaut hierbei auf die Art des Juckreizes und unterscheidet zwischen primärem und sekundärem Juckreiz.
Der primäre Juckreiz ist ein Juckreiz, der zuerst entsteht und dann Veränderungen der Haut mit sich zieht. Falls sich allerdings die Haut zuerst verändert und es dann erst zu einem Juckreiz kommt, sprechen wir von einem sekundären Juckreiz. Vor allem Parasiten, Allergien und auch Infektionen können hierbei Auslöser sein.
Wie kann man den Juckreiz beim Hund lindern?
Ihr Hund kratzt sich wie wild und Sie möchten das Jucken lindern oder zukünftig vorbeugen? Wir haben 4 hilfreiche Tipps für Sie, die Ihnen bei der Linderung der Beschwerden helfen können.
1. Nahrungsergänzungsmittel
Ähnlich wie bei einem Menschen, kann auch ein Hund an trockener und brüchiger Haut leiden. Sicherlich hatten auch Sie schon einmal besonders trockene Haut im Winter und können den unangenehmen Juckreiz verstehen. Vor allem die Fettsäuren Omega 3 und 6 sind hier wahre Wunderwaffen, welche die Heilung der betroffenen Stellen unterstützen können. Achten Sie allerdings darauf, hochwertige Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen.
2. Ernährung
Auch die Ernährung kann Auslöser von Juckreiz sein, beispielsweise wenn der Hund an einer Futtermittelallergie leidet. Haben Sie in letzter Zeit vielleicht das Futter gewechselt oder hat Ihr Hund neue Leckerchen bekommen? Möglicherweise befinden sich darin Proteine, auf die der Hund allergisch reagiert. Aber es muss nicht zwingend ein Futterwechsel stattgefunden haben. Eine Futtermittelallergie kann sich auch entwickeln, obwohl man das Futter nicht gewechselt hat. In diesem Fall bleibt oft nur der beschwerliche Weg, anhand einer Ausschlussdiät herauszufinden, auf welchen Inhaltsstoff der Hund allergisch reagiert. Dazu muss die Nahrung komplett umgestellt werden. Enthielt das bisherige Futtersortiment beispielsweise Rind, Huhn und Reis, könnte nun auf Wildfleisch, Lamm und Kartoffeln gewechselt werden. Leider zeigt sich eine Besserung nicht von einem Tag auf den anderen, weshalb die Prozedur zumeist einige Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen kann.
3. Hausmittel
Ihr Hund hat sich auf eine Stelle fokussiert, welche vielleicht bereits Rötungen der Haut zeigen oder diese Stelle ist besonders trocken? Wenn eine ernsthafte Erkrankung ausgeschlossen werden kann, gibt es Hausmittel, welche den Juckreiz lindern können. Besonders beliebt sind hierbei Kokosöl (spendet Feuchtigkeit), Aloe Vera Gel (kühlt) und auch Ringelblumensalbe (beruhigt die Haut). Tasten Sie sich langsam an diese Hausmittel heran und schauen Sie, welches Mittel einen positiven Effekt hinterlässt. Sie sollten versuchen, weitere mögliche Hautreizungen zu vermeiden, sodass in diesem Fall gilt: Weniger ist mehr!
4. Medikamente
Hat der Tierarzt Parasiten oder eine Krankheit festgestellt? Dann ist der Einsatz von Medikamenten möglicherweise unausweichlich. Hierbei ist der Arzt der Experte und kann dem Hund individuell die richtigen Medikamente verschreiben. Je nach Ursache kommt beispielsweise ein Antiparasitikum, Kortison oder Antibiotikum zum Einsatz.
Chronischer Juckreiz
Wenn Ihr Hund sich häufiger als üblich kratzt, sollten Sie nach der Ursache forschen. Finden Sie keine, sollten Sie möglichst bald einen Tierarzt konsultieren, denn häufig wird das Jucken immer schlimmer und kann chronisch werden. Der Hund steigert sich zunehmend hinein, was zu offenen Hautstellen und Entzündungen führen kann. Nicht immer sind Parasiten, Allergien oder Infektionen die Ursache für Juckreiz. Auch psychischer Stress wie Trennungsängste oder Langeweile können dazu führen, dass sich ein Hund vermehrt kratzt. In jedem Fall sollte möglichst schnell die Ursache gefunden und Maßnahmen ergriffen werden.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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