Was fressen Kaninchen?

Neben dem Grundnahrungsmittel Heu ist Frischfutter in Form von Gemüse, Wiesengrün und Obst ein Muss für alle Kaninchen. Wir zeigen, was Kaninchen alles fressen dürfen und wo man vorsichtig sein sollte!

Was fressen Zwergkaninchen, Hasen und Kaninchen?

Wer wissen möchte, was Kaninchen fressen, sollte ein wenig über ihre Ernährungsgewohnheiten wissen: Es genügt nicht, sie zweimal täglich wie einen Hund zu füttern, denn Kaninchen und Hasen haben einen sogenannten Stopfmagen. Dies bedeutet, nur wenn die Tiere etwas fressen, kommt die Verdauung voran. Dementsprechend sind Kaninchen große Teile des Tages damit beschäftigt Nahrung aufzunehmen. Somit wird der Magen-Darm-Trakt gleichmäßig gefordert.

Entscheidend beim Futterangebot ist jedoch nicht nur, auf Wunsch jederzeit etwas fressen zu können, sondern es geht auch um die Futterauswahl. Snacks bzw. Kraftfutter steht ganz unten auf der Liste. Für Zwergkaninchen, Hasen & Co. ist vor allem Rohfaser von großer Bedeutung. Zum einen für die Verdauung, zum anderen für den Zahnabrieb. Ihre Zähne wachsen (vergleichbar mit Fingernägeln) ständig nach, weshalb intensives Kauen von Heu, Gräsern und Kräutern für einen natürlichen Abrieb sorgt.

Hochwertiges Heu

Heu sollte Kaninchen zu jeder Zeit zur Verfügung stehen. Keinesfalls verwechselt werden darf es mit Stroh, das lediglich als Bodenstreu genutzt werden sollte. Heu fressen Zwergkaninchen gerne aus Raufen oder es kann an verschiedenen Ecken in der Behausung zur Verfügung gestellt werden. So dient es zum Ausleben des natürlichen Futteraufnahme-Verhaltens. Verschmutztes oder nasses Heu muss entfernt und entsprechend wieder aufgefüllt werden.

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Frischfutter

Frischfutter ist ein Muss, da es viele wichtige Nährstoffe enthält und zur natürlichen Ernährung gehört. Es kann in Form von Gräsern, Blumen und Kräutern (Wiesengrün) gefüttert werden oder als Gemüse und Obst. Natürlich auch beides in Kombination, je nach Verfügbarkeit. Wichtig bei der Ernährung von Kaninchen ist das richtige Maß bei der Zusammenstellung des Kaninchenfutters.

Gemüse für Kaninchen

Gemüse ist vor allem im Winter eine notwendige Ergänzung zum obligatorischen Heu. Kaninchen sollten zwei bis drei kleine Gaben von Gemüse in guter Mischung pro Tag zu fressen bekommen.

Was dürfen Kaninchen fressen?

  • Geeignetes Gemüse ist zum Beispiel:
    Blattspinat, Blumenkohl, Braunkohl, Brokkoli, Chicoree, Chinakohl, Eisbergsalat, Endiviesalat, Feldsalat, Fenchel, Futterrübe, Gartenbambus, Grünkohl, Kopfsalat, Karottengrün, Löwenzahn, Mais, Pastinake, Radieschenblätter, Romana, Rucola, Stangensellerie, Wirsing
    Petersilienwurzel, Pastinake und - in Maßen - Karotte
     
  • Weniger gut geeignet sind:
    Karotte (sehr energiereich und zuckerhaltig), Paprika, Salatgurke (in kleineren Mengen kein Problem), Tomaten
     
  • Was dürfen Kaninchen nicht fressen?
    Artischoke, Aubergine, Avocado, Bohnen, Champignon, Frühlingszwiebel, Kartoffeln, Kürbis, Lauch, Radieschen, Rhababer

Obst für Kaninchen

Obst ist eine gute Ergänzung zum üblichen Futter. Kaninchen sollten es aber nur in geringen Mengen und höchstens 1 x täglich zu fressen bekommen, da es meist sehr zuckerhaltig ist!

  • Geeignetes Obst ist unter anderem:
    Äpfel, Birnen, Erdbeeren mit Blättern, Hagebutte und Trauben

Wiesengrün und Kräuter für Zwergkaninchen & Co.

Im Sommer – bei Außenhaltung mit freiem Zugang zu Gras bzw. der täglichen Gabe von frisch gepflücktem Wiesengrün – ist ein Zufüttern von Obst und Gemüse nicht zwingend notwendig. Die Kaninchen erhalten (fast) alles was sie brauchen, vorausgesetzt es handelt sich nicht um einseitigen „Golfrasen“, sondern um echte Wiese mit verschiedenen Gräsern, Blumen und Kräutern (darunter gerne Wegerich, Brennessel, Gänseblümchen, Hirtentäschel, uvm.). Heu brauchen Kaninchen aber trotzdem!

Einige Kaninchenexperten sind der Ansicht, dass frisches Wiesengrün die Grundnahrung von Kaninchen darstellt, nicht etwa Heu. Hierzu gibt es unterschiedliche Ansichten, doch kommt es auch auf die Haltungsbedingungen an. Kaninchen in Freilandhaltung nehmen automatisch mehr frisches Grün zu sich, Kaninchen in Indoorhaltung nehmen das, was sie bekommen. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Tiere an Frischfutter langsam gewöhnt werden, beispielsweise nach der Winterpause oder wenn Sie von Indoorhaltung in Außenhaltung umziehen. Ansonsten drohen Verdauungsprobleme.
 

Zweige und Äste als Kaninchenfutter

Zum Knabbern sind Zweige und Äste bestimmter Baumsorten eine gute Sache. Birke kann beispielsweise gegeben werden, Buche, Fichte, Haselnuß, Linde und auch Obstbaumzweige, die allerdings nicht gespritzt sein dürfen. Blätter können gerne noch an den Zweigen sein, allerdings nicht zu viele.

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Alleinfuttermittel, Kraftfutter und Snacks

Heu ist das A und O der Kaninchenernährung! Dazu nach Möglichkeit frisches Grünzeug und Gemüse. Nur ein kleiner Teil sollte aus Alleinfutter bzw. Nagerfutter, Hasen-Müsli, Universal-Futter oder Nager-Mix bestehen. Denn zum einen picken sich Kaninchen eventuell nur getreide- und zuckerhaltige Leckerlis heraus, zum anderen ermöglicht diese Form des Futters keinen ausreichenden Zahnabrieb. So wie es bei einem Hund mit Leckerlis der Fall ist, sollte dieser Teil der Ernährung nicht über 10 Prozent der Tagesration betragen.

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Wasser

Ebenso wie Heu sollte auch frisches Wasser stets zur Verfügung stehen. Dabei liegt es im Ermessen des Kaninchenhalters, ob er dieses in einer Nippeltränke oder lieber in einem Napf anbietet. Beide haben Vor- und Nachteile:
– In der Tränke verschmutzt das Wasser nicht so schnell, sollte jedoch im Idealfall trotzdem jeden oder jeden zweiten Tag erneuert bzw. wenn leer nachgefüllt und die Tränke heiß ausgewaschen werden.
– Das Wasser im Napf wird leichter schmutzig, aber man kann davon ausgehen, dass das Trinken aus dem Napf die natürlichere Form der Wasseraufnahme für ein Kaninchen darstellt. Ein Napf sollte jeden Tag frisch gefüllt und alle paar Tage gründlich gereinigt werden. Napf oder Schüssel werden natürlich leichter einmal umgeschüttet und verursachen eine Überschwemmung im Gehege, aber auch Nippeltränken können tropfen und eine ziemliche Sauerei machen.

Macht alle mit!

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Kommentare (4)

  • GeS
    GeS
    am 09.11.2018
    Konnte meinen Pa davon überzeugen, dass wir statt einem Gemüsebeet ein Wildkräuterbeet anlegen. Das kommt bei meinen Mümmelmännern sehr gut an!
  • Ella
    Ella
    am 09.11.2018
    super idee
  • Reni
    Reni
    am 14.04.2019
    Unsere zwei Zwerghasen freuen sich nun auf saftiges Gras, Löwenzahn und allerlei, was in einer Wiese zu finden ist! Sie erhalten täglich frisches Obst und Gemüse und dazu die Leckereien aus der Natur, eine Schale mit Körnern und frisches Wasser dazu! Endlich ist der Frühling da und es gibt wieder Frischfutter! Das Angebot ist riesig! Natürlich gibt es auch Heu und Stroh und geschnittene Äste von den Obstbäumen! Wir haben ein grosses Aussengehege auf unserer Terrasse gebaut, wo sie viel Platz haben, da ist auch ein Teil von einem gefällten Baum drinne, wie ein Höhlensystem, ein Spiel—Schlaf—und Nageplatz, der gerne genutzt wird. Wir hoffen, es gefällt unseren Mümmlern gut und sie bleiben uns lange erhalten!
  • nishilola
    nishilola
    am 15.04.2022
    Verfüttere meinen Hasen schon sehr lange Karotten und sie haben keinerlei Probleme mit dem Zucker oder sonstigem.

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