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So funktioniert die Ernährung
Kaninchen sind reine Pflanzenfresser. Das bedeutet: Ganz wie ihre Vorfahren, die Wildkaninchen, ist ihr Verdauungsapparat hautsächlich auf Gräser und Kräuter eingestellt. Die Nahrungssuche und Aufnahme nimmt bei ihnen einen großen Teil ihrer Zeit ein, denn sie sind zum einen Feinschmecker, die gerne ganz bestimmte Pflanzen und Pflanzenteile zu sich nehmen, zum anderen besitzen sie eine sehr schwache Darmtätigkeit. Das bedeutet: Die Verdauung wird nur durch die Futteraufnahme selbst in Gang gehalten. Man bezeichnet dies als Stopfmagen. Daher ist übrigens höchste Alarmstufe angesagt, wenn ein Kaninchen die Futteraufnahme verweigert.
Kaninchen gesund ernähren
Kaninchen sind darauf ausgerichtet, etwa 90 mal pro Tag kleine Nahrungsmengen zu suchen und aufzunehmen! Daraus folgt für die Ernährung von Kaninchen und Zwergkaninchen: Ein Napf, der einmal am Tag gefüllt wird, ist nicht ausreichend. Die Nahrungssuche gehört zu ihrer natürlichen Verhaltensweise und ist eine ihrer wichtigsten Beschäftigungen. Wir sollten deshalb das Futter in ihrem Heim verteilen und die Futtersuche möglichst spannend gestalten.
Gesunde Ernährung für Kaninchen:
- Hochwertiges Heu an mehreren Stellen im Stall verteilen
- Futterbälle oder eine Heutrommel anbieten
- Frischfutter in Form von Wiesengrün, Gemüse und Obst
- geeignete Pellets (in Maßen) anbieten
Das Futter sollte nicht nur in einer Futterschale angeboten, sondern auch auf den Dächern der Häuschen oder zwischen dem Heu versteckt werden. So ermöglichen wir unseren Kaninchen, ihr natürliches Futtersuche-Verhalten bestmöglich auszuleben. Das Argument der Verschmutzung des Futters ohne Napf und Raufe zählt nur bedingt, denn auf Sauberkeit der Nahrung muss so oder so geachtet und übrig gebliebenes entfernt werden – zumal die Tiere gerne Leckerbissen aus dem Napf nehmen und in einer ruhigen Ecke verspeisen.
Die Ernährung ist gleichzeitig auch Beschäftigung
Wildkaninchen legen auf der Futtersuche größere Strecken zurück und sind sehr findig und schlau, um sich gesund zu ernähren. Auch unsere Zwergkaninchen, Hasen und große Kaninchenrassen wollen hoppeln, wühlen, schnuppern, sich lang strecken und, ja, sich auch ein wenig anstrengen! Auch diesem natürlich Verhalten können wir nur gerecht werden, indem wir ihnen neben der Futtersuche genügend Platz anbieten.
Portionsgrößen für die Ernährung von Kaninchen
- Heu
Heu sollte den Tieren stets zur Verfügung stehen. Das bedeutet, es sollte niemals ausgehen. Gerne können je nach Platzangebot mehrere Raufen und Heu-Ecken zur Verfügung stehen. Doch Heu sollte nicht nur aus Raufen angeboten werden, sondern auch am Käfig-/Gehegeboden einfach als Haufen zum „Herumrascheln“, Spielen und Ausleben des natürlichen Futteraufnahme-Verhaltens. Verschmutztes oder nasses Heu muss entfernt werden.
- Salat / Wiesengrün / Gemüse
Jedes Grünfutter sollte bei erstmaliger Gabe nur in geringen Mengen gegeben werden, damit sich der empfindliche Kaninchenmagen auf die neue Kost einstellen kann. Sind die Tiere an Gras, Salat, Wiesengrün oder Gemüse gewöhnt, können sie je nach Sorte relativ bedenkenlos auch in größeren Mengen gegeben werden. Welche Sorten sich eignen, finden Sie unter Was fressen Kaninchen?
Übrigens: Viele Kaninchenhalter bieten Wiesengrün ebenso wie Heu zur freien Verfügung an. Bei reiner Indoorhaltung empfiehlt es sich, die Portionen so anzupassen, dass sie von den Tieren aufgegessen werden. So bleibt bis zur nächsten Fütterung bzw. über Nacht möglichst wenig liegen, was verderben könnte. Man nennt dies rationierte oder portionierte Fütterung.
- Obst
Obst sollte wegen des Zuckergehaltes nur in kleinen Mengen gefüttert werden, ist jedoch wichtig als Vitaminlieferant. Welche Sorten sich eignen, erfahren Sie in unserem Artikel über Kaninchenfutter. Das Obst sollte vorher gewaschen werden, Bio-Obst ist vorzuziehen!
Interessant: Kaninchen können Vitamin C selbst produzieren. Es muss ihnen nicht über die Nahrung zugeführt werden. Allerdings brauchen Sie die Grundlage dafür in der Nahrung.
- Alleinfuttermittel und Snacks
Als gelegentliche "Zugabe" ist Fertigfutter in Ordnung, es sollte aber nur einen kleinen Teil der Ernährung von Kaninchen ausmachen.
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Ernährung pro Kaninchen
Natürlich muss ein Kaninchen nicht 90 mal am Tag gefüttert werden. Es reichen drei bis vier Grünfuttergaben, wenn ansonsten Heu und Wasser immer zur Verfügung steht. Eine portionierte Tagesration für ein mittelgroßes Kaninchen könnte etwa so aussehen:
- Morgens
Eine Karotte mit Grün, drei große Blätter Kopfsalat oder fünf Blätter Chicoree - Mittags
Ein Strauß Wiesengrün oder geeignete Salate, einige Stück Gurke - Abends
Ein Strauß Wiesengrün (alternativ geeignete Salate), ein Apfelschnitz, eine halbe Fenchelknolle - Ganztags
Heu und Wasser zur freien Verfügung.
WICHTIG: Dies ist lediglich ein Beispiel für die Ernährung von Kaninchen. Beobachten Sie Ihre Tiere und passen Sie die Menge individuell an. Bleibt bis zur nächsten Fütterung viel liegen, reduzieren Sie die Menge. Steigern Sie sie, wenn die Tier schnell alles auffressen und merklich nach mehr suchen. Vergessen Sie niemals eine Mahlzeit! Auch für die Nacht muss Futter (Heu) vorhanden sein, denn Kaninchen nehmen auch nachts Futter auf.
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- Abwechslungsreiche Kräuter zur Unterstützung für eine artgerechte Ernährung.
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Viele Kaninchenhalter sind von der Ad libitum-Fütterung überzeugt. Das bedeutet, dass das Kaninchen stets Zugang zu allen Futtermitteln hat: Gemüse, Obst, Wiesengrün und Heu.
- Der Vorteil:
Es muss nicht ständig portionsweise gefüttert werden und die Tiere können selbst die aufgenommene Futtermenge bestimmen. - Der Nachteil:
Man hat weniger Kontrolle über die tatsächlich verzehrte Futtermenge pro Tier und muss sehr darauf achten, dass nichts verdirbt. Für die Indoorhaltung ist rationierte Ernährung in jedem Fall praktikabler.
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Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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