Die Britisch Langhaar auf einen Blick
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Britisch Langhaar - Rassebeschreibung
Die Britisch Langhaar ähnelt ein wenig der Perserkatze, was kein Wunder ist, da diese bei der Entstehung kräftig mitgemischt hat. Es handelt sich bei ihr um eine mittelgroße bis große Katzenrasse mit leicht gedrungenem, aber kräftigem Körper. Der Rassestandard gleicht zu großen Teilen der Britisch Kurzhaar. Ebenso wie diese besitzt sie kleine Ohren, einen breiten Schädel und Augen in den Farben blau, grün, blaugrün, kupferfarben oder odd-eyed.
Klarer Unterschied zur BKH ist die Felllänge. Diese ist bei der Britisch Langhaar semi-lang bis lang und vom Körper abstehend. Nur im Gesicht ist das Fell kurz. Sie besitzt eine schöne Halskrause, die je nach Jahreszeit mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Das Fell ist fest, dicht, mit plüschigem Unterfell und langem Deckhaar.
Die Farbvarietäten des Fells sind zahlreich: Der Rassestandard erlaubt ein- und mehrfarbiges Fell. Es kann weiß, fawn, cinnamon, rot, lila, chocolate, blau und schwarz ausfallen. Auch Musterungen und Points sind möglich.
Charakter der Britisch Langhaar
Wenn Sie sich eine ruhige Katzenrasse wünschen, die gerne kuschelt und keinen ausgeprägten Freiheitsdrang hat, sind Sie bei der Britisch Langhaar genau richtig. In ihr schlummern die sanften Gene der Perserkatze, welche es ebenfalls gerne gemütlich angeht. Sie ist selten aufbrausend, sondern zählt eher zu den zurückhaltenden Genossen. Liebend gerne lässt sie sich verwöhnen und nimmt sich ausreichend Zeit für Schmusestunden. Stress prallt an ihr zwar nicht gerade ab, aber allzu schnell bringt sie nichts aus der Ruhe.
Ursprung und Geschichte
Die Britisch Langhaar ist aus der Britisch Kurzhaar hervorgegangen. Diese wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts gezüchtet. Nachdem jedoch die Population während der beiden Weltkriegen stark zurückgegangen war, versuchte man durch Einkreuzung von Perserkatzen und Kartäusern den Bestand zu stärken und gleichzeitig das Aussehen und den Charakter der Britisch Kurzhaar zu veredeln. Heraus kam zum einen die plüschige BKH, vereinzelt wurden jedoch auch langhaarige Kitten geboren. Sie waren selten, da sich üblicherweise das Kurzhaargen gegen das Langhaargen durchsetzt. War in einem Wurf ein Kätzchen mit längeren Haaren dabei, wurde dieses aussortiert, kastriert und verkauft.
Es stellte sich heraus, dass das Begehren nach langhaarigen Exemplaren hoch war und so fanden sich bald ein paar Züchter, die versuchten, dieses herauszuzüchten. Voraussetzung hierfür war und ist, dass in beiden Elternteilen das Langhaar-Gen vorhanden sein musste. Anfangs handelte es sich weiterhin um Zufallsprodukte, doch mit der Zeit wuchs der Erfolg.
Mittlerweise ist der Genschlüssel der Katzen entschlüsselt und eine Reinzucht möglich. Entstanden war die Britisch Langhaar, die die europäische Dachorganisation FIFe 2017 offiziell anerkannte. Nicht alle Katzenverbände konnten sich dazu durchringen, da es sich ja eigentlich tatsächlich nur um eine andere Felllänge handelt und der gesamte Rest des Rassestandards identisch mit der Britisch Kurzhaar ist.
Britisch Langhaar – die Haltung
Die Haltung einer Britisch Langhaar ist unkompliziert. Am besten schafft man sich gleich zwei an und hält diese gemeinsam in der Wohnung. Freigang benötigen sie bei genügend Abwechslung nicht. Ähnlich wie bei der Perserkatze würden sich die Katzen hierbei möglicherweise einiges an Gestrüpp einfangen, was die Fellpflege erschwert.
Sind die Katzen zu zweit, stehen genügend Spielsachen und ein Kratzbaum zur Verfügung, sind dies gute Voraussetzungen für ein glückliches Katzenleben. Fehlt nur noch ein intensiver Anschluss zu ihren Menschen, der den BLH sehr wichtig ist. Sie kuscheln gerne, sollten aber aufgrund geringerer Aktivität als bei Freigängern öfters einmal zum Spielen animiert werden. Das hält sie fit und verhindert eventuelles Übergewicht.
Tipp: Alles, was rund um die Anschaffung einer Katze wichtig ist, finden Sie in unserem Artikel Erstaussattung für Katzen.
Eine Britisch Langhaar kaufen
Wer das Risiko so klein wie möglich halten möchte, dass sich die Anschaffung einer reinrassigen BLH nicht als Fehlkauf entpuppt, kauft Kitten nur bei einem seriösen Züchter, der einem Verband angehört. Der Preis beträgt zwischen 600 und 1500 Euro. Auf Schnäppchenangebote sollten Sie besser verzichten oder sich sehr genau über den Zustand und die Abstammung der Tiere informieren.
Wenn Sie eine reinrassige Britisch Langhaar bei einem Züchter kaufen, sollten Sie neben Erkrankungen von Kitten und Elterntieren auch auf Fehler im Rassestandard achten.
Sie können den kompletten Rassestandard der Britisch Langhaar auf der Internetseite der FIFé (Fédération Internationale Féline) nachlesen.
Tipp: Bevor Sie sich eine Katze anschaffen, sollten Sie diese 10 Fragen klären.
Video von der Britisch Langhaar
Pflege einer Britisch Langhaar
Die Britisch Langhaar verfügt sowohl über dichte Unterwolle als auch mittellanges bis langes Deckhaar. Dieses hat eine gewisse Neigung zu verknoten. Deshalb sollte die Katzenrasse regelmäßig mit einem breitgezahnten Kamm gekämmt werden. Während des Fellwechsels empfiehlt sich eine intensive Fellpflege, um der Katze diesen Prozess zu erleichtern und zu verhindern, dass sie bei der Katzenwäsche zu viele Haare verschluckt.
Ernährung der Britisch Langhaar
Das Futter der Britisch Langhaar beeinflusst in hohem Maß ihre Gesundheit. Um Sie ausführlich über die Ernährung von Katzen zu informieren, finden Sie bei uns eine Vielzahl von Fachartikeln:
Krankheiten bei Britisch Langhaarkatzen
Britisch Langhaar-Katzen weisen keine besonderen Auffälligkeiten hinsichtlich Erbkrankheiten auf. Der Genpool ist jedoch nicht übermäßig groß, weshalb immer eine gewisse Gefahr der Inzucht besteht. Es lohnt sich daher, sein Tier bei einem seriösen Züchter zu beziehen. Dieser wählt seine Tiere gewissenhaft aus und lässt sie auf typische Erkrankungen testen. Dazu gehören unter anderem die Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM), eine Erkrankung des Herzmuskels, sowie die Polyzystische Nierenerkrankung (PKD). HCM ist durch Schallen beim Kardiologen nachweisbar, PKD durch einen DNA-Test.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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