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Woran erkenne ich, dass mein Kaninchen zu dick ist?
Der erste Anhaltspunkt ist die Körperkontur: Das Kaninchen wirkt rund, plump und dick. Bei einem normalgewichtigen Kaninchen sind beim Streicheln Rippen, Schulterblätter und Wirbelsäule leicht zu erfühlen. Leidet das Kaninchen an Übergewicht, lagert Fett über den Knochen, vor allem den Rippen, die kaum oder gar nicht mehr zu spüren sind. Bei fettsüchtigen Kaninchen hängt der Bauch herunter, ältere Weibchen bekommen eine „Wamme“, ein Doppelkinn sozusagen. Eine leichte Wamme ist normal, sofern die restlichen Proportionen stimmen. Ansonsten wird es Zeit für eine Diät!
Zu dicke Kaninchen bewegen sich wenig, sind eher apathisch und werden schnell kurzatmig. Auch eine Vernachlässigung der Körperhygiene kann ein Hinweis auf Übergewicht sein. Wiegen ist sinnvoll, allerdings gibt es je nach Rasse und Alter und Geschlecht unterschiedliche Richtwerte. Eine Kontrolle des Gewichtes sollte zum regelmäßigen Gesundheitscheck gehören und ist der sicherste Weg, eine Gewichtszunahme zu überprüfen.
Weshalb ist mein Kaninchen zu dick?
Bevor Sie mit einer Therapie beginnen, sollten Sie herausfinden, weshalb ihr Kaninchen zu dick ist. Kann der Tierarzt eine organische Ursachen ausschließen, ist das Übergewicht meistens auf falsche Ernährung zurückzuführen. Wenn das Kaninchen über einen längeren Zeitraum mehr Energie zu sich nimmt, als es verbrauchen kann, dann kann dies zu Übergewicht und im Extremfall zu Fettsucht führen. Wenn sich das Kaninchen wenig bewegt, dann verstärkt dies die Problematik.
Warum ist es schlimm, wenn mein Kaninchen zu dick ist?
Übergewicht beim Kaninchen kann diverse leichtere und schwere Folgen nach sich ziehen:
- Die Fettdepots schränken die Beweglichkeit ein, wodurch sich das Gewichtsproblem weiter verstärkt.
- Ein dickes Kaninchen kann unter Kurzatmigkeit und Atemnot leiden.
- Bei Fettsucht lagert Fett sich auch in den Organen ab. Herz-Kreislaufprobleme, Fettleber und hormonelle Veränderungen und Sekundärkrankheiten wie Diabetes sind die Folge.
- Das erhöhte Gewicht belastet die Gelenke.
- Durch die eingeschränkte Beweglichkeit kann das zu dicke Kaninchen oft seine Körperhygiene nicht mehr richtig durchführen, wodurch sich Pilze und Bakterien breit machen und Entzündungen auslösen können.
- Insgesamt leidet die Lebensqualität des Kaninchens und die Lebenserwartung sinkt.
Was tun, wenn das Kaninchen Übergewicht hat?
Übergewicht beim Kaninchen muss auf jeden Fall behandelt werden. Sind organische Erkrankungen ausgeschlossen, muss das zu dicke Kaninchen auf Diät gesetzt werden: Das Hauptnahrungsmittel für Kaninchen ist hochwertiges Heu, ergänzt durch frische Kost wie Wiesengräser, Kräuter, Blattgemüse. Geben Sie Trockenfutter nur eingeschränkt oder gar nicht mehr, verzichten Sie auf die Gabe von Leckerli und sorgen Sie immer für ausreichend frisches Wasser. Mehr dazu unter: Was fressen Kaninchen?
Besonders wichtig ist es, dass das Kaninchen sich viel bewegt. Gewähren Sie ihm ausreichend Freilauf (generell gilt: je mehr desto besser) und animieren Sie es zur Bewegung indem Sie beispielsweise Futter im Gehege/Freilauf verstecken oder aufhängen, so dass es sich strecken und Männchen machen muss, um es zu erreichen.
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Wann zum Tierarzt?
Wenn eine Futterumstellung und mehr Bewegung keine Besserung bringen, muss auf jeden Fall ein Besuch beim Tierarzt erfolgen. Er muss herausfinden, ob es sich möglicherweise nicht nur um etwas Übergewicht handelt, sondern um eine echte Fettsucht. Schnellstens zum Tierarzt müssen Sie, wenn sich bereits einige der oben genannten Folgeerkrankungen bemerkbar machen. Viele Halter sind unsicher, welche Futtermenge genug für ihr Tier ist. Auch um auszuschließen, dass es zu Mangelerscheinungen kommt, lohnt sich hier eine Ernährungsberatung beim Tierarzt, sowohl zu Behandlung als auch zur Vorbeugung von Übergewicht bei Kaninchen.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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