Die Abessinier auf einen Blick
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Abessinier-Katze - Rassebeschreibung
Bei der Abessinier handelt es sich um eine mittelgroße, gut gebaute Katze. Ihre Gestalt ist mittellang, geschmeidig und griffig. Ebenso wie ihre Beine ist auch der Schwanz relativ lang. Sowohl ihre Ohren wie auch die mandelförmigen Augen sind auffällig groß. Die Ohrenspitzen sind leicht abgerundet und sollen ein Büschel aufweisen, was jedoch nicht zwingend im Rassestandard vorgegeben ist.
Die Besonderheit der Abessinierkatze ist ihr kurzes, feines, äußerst dichtes Fell. Es weist ein sogenanntes Ticking auf. Dies bedeutet, dass die einzelnen Haare jeweils mehrere Farben aufweisen. Und zwar in Form von Farbbändern. Die dunkelste Farbe soll sich an der Spitze befinden, zwei oder drei hellere darunter. Bekannt ist diese Art der Fellbeschaffenheit auch von Wildkaninchen. Es verleiht dem Fell einen besonderen Effekt. Von der Unterseite ihres Körpers und den Innenseiten ihre Beine abgesehen, findet sich das Ticking auf dem gesamten Fell der Abessinier.
Charakter der Abessinier
Äußerlich betrachtet wirkt sie wie eine elegante, etwas zurückhaltende Wüstenkatze. Doch wer die Abessinier näher kennenlernt, wird feststellen, dass sie es von einem Moment auf den anderen faustdick hinter den Ohren haben kann. Plötzlich schleicht sie sich von hinten an und startet eine Attacke. Zumeist möchte sie damit andeutet, dass ihr gerade langweilig ist und sie bereit für ein Spielchen wäre. Da es sich bei den meisten Abessiniern um Wohnungskatzen handelt, die deutlich weniger Reizen als eine Freigängerkatze ausgesetzt sind, sollte man ihr diese sportliche Abwechslung nicht abschlagen. Sie spielt eben gerne und mag Action. Von daher ist sie auch recht stressrelevant, wenn es in der Familie hin und wieder hoch hergeht. Hat sich alles wieder beruhigt, kommt sie gerne an und holt sich eine Streicheleinheit ab. So wird im Handumdrehen aus der Actionkatze eine anhängliche Schmusekatze.
Ursprung und Geschichte
Beim heutigen Äthiopien handelt es sich um das ehemalige Abessinien. In dieser kargen Landschaft könnte man sich die Abessinier-Katze sehr gut vorstellen. Doch Untersuchungen haben ergeben, dass der Ursprung wohl eher in Südostasien liegt – zumindest lassen die Gene darauf schließen. Wahrscheinlich hängt der Name der Rasse mit einer Katze zusammen, die britische Truppen im Jahr 1868 mit nach England nahmen. Woher sie kam ist unbekannt, lediglich dass sie eine Reise von Abessinien ins Vereinte Königreich machte. Vielleicht stammte sie ursprünglich aus Südostasien. Auf alle Fälle viel diese Katze durch ihre besondere Fellart, das Ticking auf. Das gefiel den Engländern, weshalb sie sich sofort an eine Weiterzüchtung machten. Wahrscheinlich kamen hierfür Hauskatzen zum Einsatz. Offenbar gelang dennoch die Reinzucht.
Selbst die beiden Weltkriege und eine Leukose-Epidemie wurden überstanden und so zählt die Abessinier zwar nicht zu den häufigen Rassen, hat sich aber dennoch einen Namen gemacht. Sie ist in der Féderation Internationale Féline bereits seit 1949 anerkannt. Der Rassestandard der Abessinier ist identisch mit der Somali. Der einzige Unterschied ist, dass es sich hierbei um die langhaarige Variante der Rasse handelt.
Abessinier-Katze – die Haltung
Die Abessinier ist unkompliziert, anpassungsfähig und stressresistent. Daher ist die Haltung nicht schwer. Sie hat kein Problem damit, in einer Familie mit Kindern zu leben. Solange niemand zu aufdringlich ist, liebt sie das gemeinsame Spiel mit einer Katzenangel, Bällen oder Spielmäusen. Dieses sollte man vor allem Einzelkatzen gönnen. Idealerweise hält man gleich zwei Katzen, denn gemeinsam kommt nicht nur keine Langeweile auf, sondern aufgrund ihrer sozialen Lebensweise ist dies einer Einzelhaltung vorzuziehen. Sehr zu empfehlen ist ein großer Kratzbaum, denn diese Katzenrasse liebt Klettern und Verfolgungsjagden mit einem Artgenossen. Bei genügend Abwechslung spricht nichts gegen eine reine Wohnungshaltung.
Eine Abessinier kaufen
Wer sicher gehen möchte, kauft eine Abessinier Katze am besten bei einem seriösen Züchter. Der Preis beträgt zumeist zwischen 850 und 1300 Euro. Seien Sie bei Schnäppchenangeboten aus dem Internet vorsichtig, das könnte sich weder finanziell noch gesundheitlich auszahlen.
Wenn Sie ein reinrassiges Kitten einer Abessinier Katze bei einem Züchter kaufen, sollten Sie neben Krankheiten und einem ungepflegten Zuhause auch auf Fehler im Rassestandard bei den Elterntieren achten. Dazu zählen bei der Abessinier:
- ein zu runder Kopf
- Unterwolle zu grau, dunkel oder hell
- ungenügend oder fehlendes Ticking in den gewünschten Fellpartien
Auf der Internetseite der FIFé (Fédération Internationale Féline) können Sie den kompletten Rassestandard der Abessinier Katze nachlesen.
Tipp: Bevor Sie sich eine Katze anschaffen, sollten Sie diese 10 Fragen klären.
Pflege einer Abessinier
Abessinier-Katzen besitzen ein kurzes Fell, das so gut wie keine Pflege benötigt. Einmal wöchentliches Kämmen genügt, um lose Haare zu entfernen und einen Blick auf das Fell zu werfen, ob alles in Ordnung ist. Steht der Fellwechsel an, ist dieser relativ harmlos, denn Abessinierkatzen besitzen kaum Unterwolle. Deshalb freuen sie sich während der kalten Jahreszeit, wenn es in der Wohnung warme Plätze gibt.
Ernährung
Das Futter für die Abessinier-Katze beeinflusst in hohem Maß ihre Gesundheit. Um Sie ausführlich über die Ernährung von Katzen zu informieren, finden Sie bei uns eine Vielzahl von Fachartikeln:
Typische Krankheiten
Eine Abessinier-Katze ist nicht besonders krankheitsanfällig. Dies gilt umso mehr, wenn man bei der Wahl der Katze auf einen seriösen Züchter achtet, der Wert auf eine gezielte Verpaarung von gesunden Tieren legt. Dadurch lassen sich bestimmte Erbkrankheiten umgehen. Zu diesen zählt beispielsweise die Pyruvatkinase-Defizienz. Dabei handelt es sich um eine chronische Anämie (Blutarmut). Typische Symptome sind Abgeschlagenheit, leichte Reizbarkeit sowie Gelbsucht. Eine weitere Erbkrankheit, die durch einen DNA-Test erkannt werden kann, ist die Progressive Retina Atrophie. Dabei handelt es sich um eine Netzhauterkrankung, die zur Erblindung führen kann.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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