Epilepsie bei Katzen

Zuckungen, Krämpfe und Bewusstseinsverlust – die Nervenerkrankung Epilepsie kann nicht nur Menschen treffen. Auch Katzen können an Epilepsie leiden. Durch eine Behandlung besteht aber die Chance, die Anfälle abzuschwächen.

Definition von Epilepsie

Bei der Epilepsie handelt es sich um einer Erkrankung des Nervensystems, die Katzen jeden Alters treffen kann. Das Nervensystem wird unterteilt in das zentrale Nervensystem, mit Gehirn und Rückenmark, und das periphere Nervensystem, das den restlichen Körper durchzieht. Seine Aufgabe ist die Weiterleitungen von Informationen über Impulse. Bei einem epileptischen Anfall geraten die Impulse komplett durcheinander und die Nervenzellen werden übermäßig aktiviert – oft ist die Rede von einem „Gewitter im Gehirn“. Dies führt zu den typischen Symptomen von Epilepsie, die allerdings in Stärke und Dauer variieren können. Krampft eine Katze über mehrere Minuten, handelt es ich um einen lebensbedrohlichen Notfall (Status epilepticus) und Sie sollten sofort den Tierarzt rufen.

Symptome bei Epilepsie

  • Vor dem Anfall
    Verhaltensveränderung, Unruhe
     
  • Hauptsymptome
    Stürzen, Lokale Muskelzuckungen, Krämpfe, Unkontrollierte Bewegungen (Lauf- oder Kaubewegungen), Speicheln, Kot- und Urinabsatz, Bewusstseinsverlust
     
  • Nach dem Anfall (für bis zu einige Stunden)
    Benommenheit, Orientierungslosigkeit, Erblinden, Halluzinationen, Unstillbarer Hunger, Aggressivität oder Ängstlichkeit

Diagnose

Zeigt Ihre Katze einige der genannten Symptome, sollten Sie schnellstmöglich mit ihr zu einem Tierarzt. Anhand der Symptome deutet sich die Diagnose Epilepsie bereits an, trotzdem müssen noch eine Blutuntersuchung und gegebenenfalls eine Computertomografie durchgeführt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen und bestenfalls die Ursache herauszufinden. Da die Katze selten ausgerechnet in der Tierarztpraxis einen Krampfanfall bekommt, ist es wichtig, dem Tierarzt so genau wie möglich den Ablauf zu schildern. Falls es für Sie möglich sein sollte, wäre eine Videoaufnahme optimal.

Behandlung

Die Behandlung der Epilepsie bei der Katze richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Treten die Anfälle sehr selten auf und sind sie schwach, kommt die Katze vielleicht ohne Medikamente aus. Liegt eine andere Krankheit als Auslöser für die Krampfanfälle vor, wird diese mit behandelt. Epilepsie ist in der Regel jedoch nicht heilbar. Mit Medikamenten lassen sich die Anfälle meist abmildern und ihre Häufigkeit vermindern. Zu Beginn der Therapie reagieren Katzen oft mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit, was sich nach einigen Wochen aber wieder legt.

Prognose

Ob es einer an Epilepsie leidenden Katze mit den Medikamenten besser gehen wird, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Die Prognose hängt nicht nur davon ab, wie lange die Katze schon an Epilepsie leidet, sondern auch von der Häufigkeit und der Ursache der Krämpfe. Ist die Ursache eine unheilbare, tödlich verlaufende Erkrankung, dann werden auch die Epilepsie-Medikamente nicht lange eine Besserung bewirken können.

Sollte der Auslöser eine behandelbare Infektion sein, dann kann es durchaus sein, dass nach Genesung der Katze auch die Anfälle verschwinden. Ist die Ursache jedoch nicht klar, also bei einer primären Epilepsie, wird die Katze ihr Leben lang mit der Krankheit zu kämpfen haben. Meist sprechen die Samtpfoten aber gut auf die Medizin an, was ihre Lebensqualität etwas verbessert.

Ursachen für Epilepsie bei Katzen

Der Tierarzt wird für die korrekte Diagnosestellung etliche Untersuchungen durchführen müssen, um die Ursache zu finden. Es gibt zahlreiche Gründe für die Entstehung von Epilepsie. Meistens sind die Krampfanfälle Symptome anderer Krankheiten, wie Schlaganfall, Tumor, Vergiftung (Schneckenkorn), Gehirnentzündung, Leber- oder Nierenschaden, Unterzuckerung sowie Infektionen (FIP, FIV, FeLV). Aber auch Verletzungen und Gefäßmissbildungen im Gehirn können die Ursache für Epilepsie bei der Katze sein. In all diesen Fällen ist die Rede von einer sekundären Epilepsie.

Doch es gibt auch die primäre Epilepsie, bei der keine zugrundeliegenden Veränderungen im Gehirn sowie im restlichen Körper nachzuweisen sind. Die epileptischen Anfälle entstehen aufgrund von Funktionsstörungen in den Nervenzellen. Man geht davon aus, dass es eine genetische Veranlagung für Epilepsie gibt.

Vorbeugen

Da sich die Ursachen für eine Epilepsie nur schwer verhindern lassen (ein Tumor oder eine Gefäßmissbildung im Gehirn) ist eine Prophylaxe kaum möglich. Sollte Ihre Katze zum ersten Mal einen Krampfanfall erleiden, sollten Sie sofort nach dem Anfall mit ihr zum Tierarzt. So kann die Samtpfote schnell behandelt werden und die Chancen, dass sich die Epilepsie nicht verschlimmert, stehen besser. Wenn Sie ein Epilepsie-Tagebuch führen, in dem Sie notieren, wann, wie lange und wie stark die Anfälle waren, können Sie vielleicht ein Muster und sogar einen Auslöser erkennen. Krampft die Katze beispielsweise bei einem bestimmten Geräusch, können Sie in Zukunft versuchen dieses zu verhindern oder zumindest zu reduzieren.
 

Rassepraedispositionen

Trotz einer möglichen genetischen Veranlagung für Epilepsie gibt es keine Katzenrassen, die häufiger von der Krankheit betroffen sind als andere.

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