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Was ist für Hunde giftig?
Es gibt eine Vielzahl von Dingen, die für Hunde giftig sind. Viele befinden sich – oftmals unerkannt – in unserem Haushalt, andere lauern draußen auf unsere Hunde. Unter anderem gehören dazu:
- Giftige Lebensmittel
Zu diesen zählen unter anderem Avocados, Knoblauch, Nüsse, Trauben, Schokolade und Zwiebel. Mehr Infos finden Sie in unserem Artikel Was dürfen Hunde nicht fressen?
- Giftige Pflanzen
Die meisten Hunde interessieren sich kaum für Pflanzen, manche knabbern jedoch alles an. In diesem Fall ist es wichtig zu wissen, welche Pflanzen giftig sind. Dazu gehören beispielsweise Alpenveilchen, Christrose, Ficus-Arten, Gummibaum, Begonie, Efeu, Narzissen, Schneeglöckchen, Bärlauch und Maiglöckchen. Weitere Arten listen wir in unserem Artikel Giftige Pflanzen für Hunde auf.
- Giftköder
Hundehasser sorgen immer wieder für Aufregung und Entsetzen, wenn sie Giftköder auslegen. Mit diesen muss überall gerechnet werden, wo sich Hunde regelmäßig aufhalten. Gut versteckt sind sie kaum zu erkennen, doch die Hunde können sie riechen und schnappen bedenkenlos zu, denn die Giftköder sind umgeben von Leckeren Wurststücken oder Hackfleisch. In ihrem Inneren befinden sich jedoch beispielsweise Schneckenkorn, Rattengift, Nägel, Frostschutzmittel, Glasscherben oder Rasierklingen.
- Giftige Substanzen
Wir haben in unserem Haushalt mehr giftige Substanzen für Hunde, als manchem bewusst ist. Unter anderem zählen dazu Putzmittel, Spiritus, Pflanzendünger, Frostschutzmittel, koffeinhaltige Getränke, Alkohol und Medikamente. Dies alles sollte so aufbewahrt werden, dass der Hund nicht mit ihnen in Kontakt treten kann.
Verdacht auf eine Vergiftung beim Hund
- Sie haben den Hund bei der (möglichen) Aufnahme eines Giftstoffs beobachtet.
- Sie haben Fraßspuren an einer Verpackung entdeckt, dessen Inhalt giftig ist.
- Der Hund hat unterwegs möglicherweise einen Giftköder geschluckt.
- Der Hund hat Rattengift oder Schneckenkorn vertilgt.
Symptome einer Vergiftung
Häufig handelt es sich um unspezifische Symptome, die auch auf viele andere Erkrankungen hinweisen können. Einige Symptome, die häufig bei Vergiftungen vorkommen, sind:
Wie schnell kommt es zu Vergiftungserscheinungen?
Der Zeitraum zwischen der Aufnahme eines unverträglichen Stoffs und den ersten Symptomen kann sehr unterschiedlich lang sein. Bei einem "Giftköder", der mit Scherben oder Nägeln gefüllt ist, können Sie möglicherweise sofort Blutspuren im Rachenraum erkennen. Zu welchen inneren Verletzungen es darüber hinaus kommt, lässt sich jedoch äußerlich nicht feststellen. Daher ist in jedem Fall sofort ein Tierarzt aufzusuchen. Das gilt bei der Aufnahme jeglicher Giftköder! Manche wirken extrem schnell, wie zum Beispiel beim Einsatz von Schneckenkorn. Vergiftungserscheinungen können bereits nach 30 Minuten auftreten. In Ruhe abwarten sollten Sie aber auch nicht, wenn der Hund sich innerhalb der nächsten Stunden nicht unwohl zu fühlen scheint. Rattengift wirkt erst nach ein paar Tagen! Sollten Sie also sicher sein, dass Ihr Hund einen Giftköder aufgenommen hat, fahren Sie in jedem Fall sofort in eine Tierklinik.
Erste Hilfe bei einer Vergiftung
- Rufen Sie sofort den Tierarzt an bzw. bringen Sie den Hund schnellstmöglich dort hin.
- Nehmen Sie, wenn möglich, etwas von dem was der Hund gefressen hat, mit zum Tierarzt.
- Nehmen Sie ggf. eine Probe des Erbrochenen bzw. des Kots mit, damit der Tierarzt schnell herausfinden kann, was der Hund gefressen haben könnte.
- Geben Sie dem Hund keine „Hausmittel“ wie Milch, Öl, etc...
- Versuchen Sie nicht, den Hund mit Gewalt zum Erbrechen zu bringen.
- Verzichten Sie auf den Einsatz von Aktivkohle. Die richtige Dosierung kann nur von einem Tierarzt eingeschätzt werden.
Was macht der Tierarzt bei einer Vergiftung?
Die Erfolgreiche Behandlung einer Vergiftung hängt von vielerlei Faktoren ab. In erster Linie geht es darum, welche giftige Substanz in welcher Menge vom Hund aufgenommen wurde. Darüber hinaus ist entscheidend, wie schnell der Hund einem Tierarzt vorgestellt wird und ob die Art der Vergiftung bereits bekannt ist bzw. aufgrund von mitgebrachten Proben relativ schnell herauszufinden ist. In vielen Fällen kann ein Tierarzt den Hund retten. Das gelingt ihm beispielsweise durch eine Magenspülung, Brech- und Durchfallmittel, einem Gegenmittel oder einem Medikament, welches den Giftstoff bindet. Darüber hinaus können Infusionen helfen, den Organismus zu stabilisieren und aufgenommene Giftstoffe zu verdünnen. Leider kommt manchmal jede Hilfe zu spät, doch häufig kann der Hund gerettet werden.
Autor: Thomas Brodmann, vom Team der TIEREXPERTEN
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